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Maschinenbauingenieur
Hanns
Hörbiger |
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Es war in einer Septembernacht
des Jahres 1894 in Budapest, als ein
Ingenieur sein kleines Tischfernrohr gegen die sich rundende Scheibe
des
Mondes richtete, um sich von der Überarbeitung des Tages zu
erholen und
sorgenscheuchende Ablenkung zu finden. Es war nicht das erstemal;
bereits seit 20 Jahren beschäftigte er sich mit der
Himmelsforschung.
Und doch, was er zu hundert anderen Malen nicht gesehen, das schaute in
jener denkwürdigen Nacht sein Geist in weihevollem Schauer.
Es war dem
Glücklichen, als senke sich eine flammende Erkenntnis aus dem All
herab
und spräche zu ihm: "Siehe,
alles, was dir dein Fernrohr auf dem Monde
zeigt, ist ein gläsernes Meer, ein ganz uferloser, ungeheuer
tiefer,
bis auf den Grund gefrorener Eis-Ozean; alle diese Berge des Mondes
sind getürmte Schollen aus Eis und selbst die vermeintlichen
Feuerkrater (Vulkane) nichts als rundliche Becken aus gefrorenem
Wasser!"
Dies war die Geburtsstunde der Welteislehre (Glacial-Kosmogonie). Der Ingenieur Hanns
Hörbiger, dessen Name sich die Mit- und
Nachwelt noch fest
einprägen wird, hat erkannt, daß Glutstoff und Eis die
beiden rastlos großen Gegenspieler im gesamten Weltgeschehen
sind, und daß ein nicht völlig leerer Raum eine ewige
Wiederkehr im Sternengang des Alls und das an dramatischen Steigerungen
reiche Schicksal unseres Erdkörpers bedingt.
Was dieser seltene Mensch auszusprechen wußte, reicht hin, der menschlichen Seele wieder ihr Urverhältnis zur Wirklichkeit, die Verwunderung, einzuräumen, ist in seiner gestaltenden Kraft und Größe so einmalig und neu, daß der Begeisterung keine Grenzen gesetzt erscheinen und daß ganze Geschlechter der Wissenschaft sich damit beschäftigen werden. In einer Frühmorgenstunde
des 29. November 1860 erblickte der
zukünftige Sternseher und Welteisdeuter zu Atzgersdorf bei Wien
das Leben auf dieser Erde.
Fragt irgend jemand einmal
neugierig geworden nach bestimmten
Vorbedingungen, die Hörbiger zum fast übermenschlichen
Gestalter stempelten und ihn mit der ganzen Tragik des ureinsam
Schaffenden verschwenderisch beluden, so wäre es schon vermessen,
hier mit wenigen Worten eine irgendwie befriedigende Antwort geben zu
wollen. Wird doch das Nacherlebnis an seinem Werke in noch
höherem Maße von Überraschungen überboten, die
eine nähere Kenntnis seiner Lebensgeschichte auslösen
muß, - denn die Originalität Hörbigers ist der Abglanz
seines Lebens selbst, das von unheimlichen Tiefenerlebnissen
durchwühlt schließlich in ein erlösendes Pathos der
Gnade mündet. Wir haben das als sein erster Biograph (H.W.
Behm) in unserem umfassenderen Buch "Hörbiger,
ein
Schicksal" genauer umrissen, und wir müssen schon bitten,
hier nachzulesen, wie und warum er als "Seher am Strande eines
Zeitalters aufgetaucht ist, das willens ist, sich neu zu gestalten".
Hier sei nur kurz erwähnt,
daß Hörbiger Jahrzehnte
hindurch am Ausbau seiner Lehre arbeitete, daß er in dem
bekannten Mondforscher Ph. Fauth einen berufenen Mitarbeiter in schon
jungen Jahren fand, und daß ihn fachliche Erfahrungen auf dem
Gebiete der Wärmephysik und der Wärmetechnik in die Lage
setzten, sein Weltbild wissenschaftlich zu fundieren. War doch
Hörbiger, der sich aus Not und Armut heraus emporgearbeitet hatte
und sich ein Hochschulstudium ermöglichte, nicht nur ein
gesuchter Maschinenkonstrukteur, sondern ein genialer Erfinder auf dem
Gebiet der Ventiltechnik zugleich. Bereits frühzeitig machte
er u.a. eine Ventilerfindung, die ein bis dahin noch offenstehendes
Problem zur Lösung brachte. Bald wurde er einer der
führenden Köpfe auf den Gebieten des Gebläse-, des
Pumpen- und des Kompressorenbaues. Weltfirmen der Technik, wie
Krupp und andere mehr, standen mit ihm in Verbindung, hatten für
seine Vorschläge jederzeit ein offenes Ohr, und eine von ihm
gegründete Firma sieht ihre Konstruktionen weit über Europa
hinaus praktisch verwertet.
Wo heute (im Jahr 1936) deutsche Hochofengebläse stehen, wo Bergwerkspumpen laufen oder Kompressoren tätig sind, fehlt auch nicht das Hörbigerventil, das sich zugleich Frankreich und Belgien, England und Rußland, Ostasien und die Balkanländer erobern konnte. An Orgelventilen hatte sich schon der rührige Geist seines Großvaters mit Erfolg erprobt und beim Enkel kehrten gewisse Parallele wieder. Jedenfalls reichte das rein berufliche Werk Hörbigers schon allein aus, ihm eine Ehrenplatz unter den führenden Praktikern für alle Zeiten einzuräumen. Während Hörbiger
derart als Erfinder (u.a eine Patentschrift
Nr. 100398, Klasse 77b, Sport für eine Flugmaschine im Jahre 1898)
und Techniker
Hervorragendes leistete, übertrug er recht eigentlich in erster
Linie seine auf den Gebieten der Wärmetechnologie des Wassers
gewonnenen Erfahrungen auf den ganzen Kosmos, so daß seine
Welteislehre (Glacial-Kosmogonie) praktisch gesehen Kosmotechnik
darstellt, darin das Wasser in seinen verschiedenen Zustandsformen eine
erhebliche Rolle spielt. Eine merkwürdig helle Schau
für tatsächliche Abspiele im Weltgeschehen, verbunden mit
einer glückhaften Scheidung zwischen Theorie und Praxis, zeichnen
im Grunde sein ganzes Schaffen aus.
Trotz allem hätte er seine Weltenschau nicht formen und das Bestehen von Eis im drucklosen Weltenraum nicht verteidigen können, hätte er sich nicht schon von Jugend an als Liebhaber auf den verschiedensten Gebieten der Naturwissenschaften betätigt und sich vor allem gediegene Kenntnisse in astrophysikalischen Fragen erworben. Kosmotechnisch gedacht und kosmotechnisch geforscht hatte vor ihm jedenfalls noch kein Wissenschaftler, das ist grundsätzlich neu, hier ist Hörbiger der erste fachlich gestempelte Forscher überhaupt und niemand hat ein Anrecht, sich ihm als Fachmann gegenüber auszuspielen oder ihn mit der vermeintlichen Miene fachlichen Besserwissens gar wissenschaftlich abzulehnen. Das ist notwendig auszusprechen in Rückerinnerung an gar viele Vorpostengefechte, die die Welteislehre (Glacial-Kosmogonie) schon erleben mußte. "Die Ideenfülle des spontan Genialen, einer Weltsynthese - sagten wir vor einigen Jahren einmal -, dem analytischen Verfahren wissenschaftlicher Arbeitsmethodik einzugliedern, wird der Weg sein, den Hörbigers Werk notwendig mehr und mehr beschreiten wird. Einstweilen möge die Begeisterung wachsen vor dem, was schon geschehen ist." Daß sich in Hörbiger nicht nur der gewandte Techniker und Kosmologe, sondern vor allem auch der geborene Naturschauer verkörperten, steht außer Frage. (Bildquelle: Buch "Hörbiger - ein
Schicksal" von H.W. Behm, 1930)
Hanns Hörbiger im Alter von 70 Jahren Tragischerweise ist Hanns
Hörbiger bereits am 11. Oktober 1931,
halb neun Uhr abends, von
uns gegangen.
Wie ein Lauffeuer verbreitete sich in dem kleinen Ort Mauer bei Wien, seinem letzten Wohnsitz, die Kunde "Hörbiger tot!" Wie ein Keulenschlag traf aber die Todesnachricht alle diejenigen, die noch ein knappes Jahr zuvor im Hause des Siebzigjährigen weilten, ihm dort nicht nur die üblichen Geburtstagswünsche übermittelten, sondern der Überzeugung waren, daß dem kühnen Außenseiter im Erkennen des Weltgeschehens noch ein weiteres Jahrzehnt fruchtbaren Schaffens beschieden sei. Wußten sie doch alle, wie unendlich vieles noch unausgesprochenes und noch ungeschriebenes Wissen dieser Mann mit ins Grab nehmen sollte! Das Schicksal hat es anders gewollt. Eine zu Beginn des Jahres 1931 durchgeführte und offenbar anfänglich minder gefährlich erscheinende Operation hatte ihn auf ein qualvolles Krankenlager geworfen, dem er nicht mehr entrinnen sollte. "Ich liege zur Bewegungslosigkeit verurteilt mit 37 ° Fieber zu Bett; es steigt mitunter auch auf 38 °, kommt aber zeitweilig auch auf 36 ° herab. Ich kam am 25. April aus dem Spital der Stadt Wien und habe vielleicht sofort zu leichtsinnig zu viel Bewegung gemacht." Es waren nur wenige Worte, denen aber viele Tausende vorausgegangen waren, die zum größten Teil noch völlig unausgewertet in unseren Mappen lagern. Man soll die Tragik des Geschehens nicht mit Senitmentalität umweben, aber es muß doch gesagt sein, daß uns (Mitarbeiter von Hörbiger) selbst die Todesnachricht Tage hindurch außer Fassung brachte. Das rechtfertigt am besten die Tatsache, mit welch elementarer Gewalt Hörbiger diejenigen erschüttern konnte, die ihn zu verstehen suchten und dies auch unvoreingenommen wollten. Daß es nun für immer vorbei sei mit gemeinsamen Begegnungen und Reisen, mit mündlichen und brieflichem Gedankenaustausch, das wollte nur schwer begriffen sein. Während zum mindesten das
technisch-wissenschaftliche Schrifttum
beim Heimgang Hörbigers mit anerkennenden Nachrufen und kurzen
Darstellungen seiner Lehre nicht kargte, glitten die Vertreter der
eigentlichen Naturwissenschaften so ziemlich stillschweigend
darüber hinweg. Damals noch hart umkämpfte nationale
Blätter gingen allenthalben in der Würdigung Hörbigers
voran, indessen jene Großstadtpresse, die sich damals noch
rühmen durfte, Belange der Wissenschaft einem gebildeten
Leserstamm einwandfrei vorzusetzen, nur gerade zwangsläufig
oberflächliche Kurznotizen brachte. Ein für sehr
kulturwürdig befundenes und sich selbst für sehr
anspruchsvoll haltendes, inzwischen in der Versenkung verschwundenes
Intelligenzblatt wußte (übrigens unauffällig in seiner
Sammelrubrik Kunst, Wissenschaft und Literatur eingestreut) lediglich
zu sagen: "Seine in der Tat ziemlich
phantastisch anmutende Theorie vermochte die Anerkennung der
offiziellen Wissenschaft nicht zu erringen. Die Anhänger
Hörbigers haben sich in zahlreichen Schriften und Vorträgen
für sie eingesetzt. Zu Hörbigers siebzigsten Geburtstag
erschien ein Buch (gemeint damit kann nur unsere Biographie sein), das ein zusammenfassendes Bild von der
Lehre und dem Charakter des prächtigen Menschen gibt. Hanns
Hörbiger ist übrigens der Vater der Berliner Schauspieler
Paul und Attila Hörbiger." Es wäre ehrlich
gewesen, zum mindesten diejenigen Vertreter der gemeinten offiziellen
Wissenschaft zu erwähnen, die sich tatsächlich um ein
Verständnis für Hörbiger bemühen und die ihr Wissen
der Welteislehre (Glacial-Kosmogonie) anzugliedern trachten, aber
offenbar spielten hier noch andere Gründe mit, die wir hier
unerörtert lassen wollen.
Vielleicht ist typisch hierfür, was ein damals noch dozierender Gelehrter in einem südwestdeutschen Handelsblatt u.a. zu schreiben sich erkühnte: "Dem Wunsch der Redaktion, an dieser Stelle einige Worte über den jüngst verstorbenen Hanns Hörbiger zu sagen, bin ich als Vertreter der Physik nur zögernd gefolgt. Eine 'Laudatio' vermag ich nicht zu schreiben und der Respekt vor dem soeben Dahingeschiedenen legt mir Reserve auf." Diese Reserve lautet folgendermaßen: "Hörbiger gehörte zu den Naturen, die man am besten als Rattenfänger bezeichnen kann. Er verstand es, eine sehr zahlreiche Gemeinde unbedingt an sich zu fesseln und zu einer hemmungslosen Gefolgschaft zu zwingen (!). Er verstand es, seinem Kampf einen Weltanschauungscharakter im tiefsten Sinne zu geben (!). Und damit rührte er an ein in weiten Kreisen tief verwurzeltes Gefühl (!) ... Nur von Hörbigers Stellung im Rahmen der heutigen Geistesgeschichte sei hier die Rede, denn sie ist außerordentlich symptomatisch. Man wird hier sehr leicht die sehr nahe und sehr tiefliegende Parallele zu Erscheinungen der heutigen politischen Geistesgeschichte finden... Eine Zeiterscheinung ist immer aus irgendeinem Grunde notwendig und begründet (!)..." Man braucht wohl nicht näher zu erörtern, welche Beweggründe den Verfasser (nebenbei gesagt übrigens ein Anhänger der von Hörbiger abgelehnten Einsteinlehre) trieben, sich derart zu äußern. Er witterte Morgenluft, die er selbst nicht ertragen kann, weil ihm die Voraussetzungen dafür fehlen. Es gab damals viele
Wissenschaftler, die sich für Hanns
Hörbigers Welteislehre einsetzten. Einer unter ihnen war der
schon betagte Düsseldorfer Sternwartendirektor Dr. Wilhelm Luther,
der im Jahre 1931, nach Hörbigers Ableben, folgendes über
Hörbiger vorzubringen hatte: "Vor
etwa dreißig Jahren besuchte mich zum erstenmal der leider nun
auch aus diesem Leben abberufene Hanns Hörbiger. Es war
für mich ein Erlebnis, wie mir der bisher völlig unbekannte
Ingenieur seine auf technische Versuche an glühendflüssigen
Metallmassen gestützte Ansicht entwickelte, daß Eis in
ungeschmolzenem Zustand in die Sonne eindringen und dort die
Sonnenflecke erzeugen könne. Ich habe damals andächtig
zugehört, und es hätte mir, wenn ich auch über die
Kühnheit seiner These erstaunt war, doch ferngelegen, ihn deshalb
nicht ernst zu nehmen. Er hat sich später bitter bei mir
beklagt, daß ein damals auf der Höhe seines Ruhmes
stehender, mir bekannter Astrophysiker ihn ausgelacht und auch der
damalige Direktor einer der ersten deutschen Sternwarten ihn kaum
angehört habe.
Ich hatte gleich bei Hörbigers erstem Besuch den Eindruck, daß sich in diesem Manne geniale Intuition mit einer erstaunlichen Belesenheit auf naturwissenschaftlichem Gebiet verband. Daß er von Hause aus nicht Naturforscher, sondern Techniker war, bildete für mich keinen Grund, ihn abzulehnen. Es schien mir im Gegenteil für die Naturwissenschaften keineswegs schädlich zu sein, wenn einmal ein Ingenieur die bisherigen Resultate der verschiedenen Forschungszweige mit seinen technischen Erfahrungen in Einklang zu bringen und zusammenzufassen sich bestrebte. So waren denn ausgedehnte kritische Studien namentlich der meteorologischen und geologischen Literatur in Verbindung mit genialer Intuition und technischer Erfahrung die Grundlagen, auf denen Hörbiger die Welteislehre aufbaute, die berufen erscheint, als Ferment auf den verschiedenen Gebieten zu wirken..." Wir brauchen dieser ruhigen und sachlichen Betrachtung nichts hinzuzusetzen und hätten sie im Kampfe um die Welteislehre gern verallgemeinert gesehen, doch, wenn Menschen streiten, versagt oft die Vernunft oder der Respekt vor himmelstürmenden Werten. Schon sind nahezu zwei Dutzend
Jahre verstrichen (im Jahr 1936
zurückgerechnet), seit das inhaltsschwere, unter Schmerzen
geborene und unter
Mithilfe von Philipp Fauth bearbeitete und von ihm herausgegebene Werk
erschien: "Hörbigers
Glazialkosmogonie, eine neue Entwicklungsgeschichte des Weltalls und
des Sonnensystems. Auf Grund der Erkenntnis des Widerstreits
eines kosmischen Neptunismus mit einem ebenso universellen Plutonismus."
Verdeutscht heißt das soviel wie eine Lehre, darin das Wasser im gesamten All vornehmlich in Eisform eine entscheidende Rolle spielt und ein Gegenspiel zwischen Feuersglut und Wasser das Werden und Vergehen alles Seins bestimmt. Es wäre also fast zweckmäßiger, von einer Weltgluteislehre zu reden, um irrtümlich auftauchende Vorstellungen zu beseitigen. Das fünfzehnhundert Spalten Text aufweisende und mit neu ersonnenen Behelfen zeichnerischer Raumvorstellung ausgestattete Buch, an dem zwölf lange Jahre und mehr gearbeitet, gezeichnet und einhalb Dutzend Jahre gedruckt worden war, ist 1925 in einem unverändertem Neudruck erschienen, und keiner hat es schmerzlicher empfunden als Hörbiger selbst, daß er niemals mehr dazu kommen sollte, das Werk grundlegend neu zu bearbeiten, das er von Anbeginn an nur als ersten Notschrei, als spontane erste Befreiung von den Qualen beglückender und bedrückender Tiefenerkenntnisse bewertete. Man kann das Buch in gewissen Teilen geradezu mit den Werken Keplers vergleichen, die über sachlich nüchterne Erörterungen hinausgehend zu philosophisch verbrämten Höhen gelangen und die sich nicht im Allzumenschlichen verklammern. Der auf das rein Lehrbuchmäßige eingestellte Wissenschaftler im Frührot des zwanzigsten Jahrhunderts mochte das am wenigsten ertragen, er mochte sich zugleich nur schwer an die kosmischen Schaulinien gewöhnen, die technisches Einfühlen erfordern und zugleich unendlich viel Geduld, sich durchzufinden. Dieser Umstand hat wesentlich dazu beigetragen, daß das Werk hauptsächlich nur in technischen Kreisen gelesen und geschätzt wurde und diejenigen, die es hauptsächlich anging, sich damit wenig oder nur oberflächlich beschäftigten. Verwunderung muß es immerhin einräumen, daß so viele vorgefaßte Meinungen gegenüber der Welteislehre überhaupt entstehen konnten. Im Grunde macht sie gar keine besonderen Annahmen, die nicht auch schon anderweitig für notwendig und zulässig erachtet worden wären. Daß - um das Wesentliche in eine kurze Formel zu drängen - in der Welt sich Eiskörper einzeln oder schwarmweise bewegen, ist nur der Form nach neu, denn trotz aller Bemühungen, ihre Möglichkeit zu widerlegen, sprechen angesehene Gelehrte von Eis und Schnee auf dem Monde und dem Mars und anderswo. Daß ein Weltraummittel, sei es der Äther, als Träger der Kräfteäußerungen innerhalb des Weltraumes vorhanden ist, ist durchaus nicht neu. Daß dadurch den Bewegungen der Gestirne ein Widerstand erwächst, ist nur folgerichtig gedacht. Und weitere Voraussetzungen macht die Welteislehre überhaupt nicht. Allerdings, die Kühnheit
und den Genieeinfall, mit ähnlich
dramatischer Folgerichtigkeit einen riesenhaften Film des Weltenlaufes
abzurollen, der unser Sonnenreich als einen Organismus vorführt,
der in allen seinen Teilen unabänderlich aufeinander wirkt und
ineinandergreift, hatte vor Hörbiger noch niemand besessen.
H.W. Behm (Quellenschriftauszug aus den Büchern: "Die kosmischen Mächte und Wir" von H.W. Behm, 1936, Wegweiser-Verlag G.m.b.H., Berlin; Buch "Hörbiger - ein Schicksal" von H.W. Behm, 1930, v.Hase &Koehler Verlag, Leipzig; Buch "Der Sterne Bahn und Wesen" von Max Valier, 1925, R. Voigtländer Verlag, Leipzig) |
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