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Die Erde - im
Sinne der Glacial-Kosmogonie |
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Auch unsere Erde
nimmt eigentlich keine und doch wieder eine gewisse Ausnahmestellung
unter den inneren Wandelsternen ein.
Im Grunde ebenso entstanden und aufgebaut wie Merkur und Venus und auch Mars hat sie einesteils wegen ihrer größeren Sonnenentfernung, anderseits wegen ihrer eigenen Körpergröße bis heute dem zwiefachen kosmischen Eiszufluß zu trotzen vermocht. Aber auch sie geht denselben Weg. So wenig auf den anderen Glutwandelsternen sich je von selbst ein Tropfen Wasser gebildet haben könnte, so auch auf ihr. Alles Wasser, das wir heute auf Erden in den Meeren sehen, ist ihr im Laufe der Jahrmillionen aus dem All zugekommen, teils in Form eingefangener Großeisblöcke (unter Grobwettererscheinungen), größtenteils aber auch in Form der Feineisbespeisung seitens der Sonne. Die Erde war bloß der
größere und saugfähigere Schwamm (d.h. sie besaß
von Haus aus einen gewaltigen Vorrat von Innenwärme), der
außerdem wegen der größeren Sonnenentfernung unter
einer schwächeren Gießkanne stand, und daher kommt es,
daß sie bis heute noch immer vermocht hat, das auf sie
niedergehende Welteis zu verbrauchen und sogar nützlich zu
verwerten.
Auch bei uns war es das
kosmische Wasser, das den Glutball der Erde abkühlte, das ihn eine
feste Oberflächenkruste bilden hieß, das die Erdrinde
allmählich verstärkte und die Meere auf dieser Rinde
füllte, sodaß allmählich der heutige Zustand
herausgebildet wurde.
Freilich sind die jeweiligen freisichtbaren Ozeanmassen immer nur der Ausgleichsvorrat zwischen Zufluß und Verbrauch. Hörbiger meint, daß eigentlich die Ozeanspiegel jährlich mindestens um 25 cm sinken müßten (was einer um die ganze Erdkugel stehenden Wasserschicht von 16 cm Höhe gleichkommt), wenn nicht dieser Wasserverbrauch im Haushalte der Erde immer wieder von außen herein ersetzt würde.* Dieser selbe, heute so notwendige kosmische Wasserzufluß muß aber unsere Erde ebenso rettungslos schließlich in einen uferlosen Eisozean verwandeln, wie dies bei Merkur und Venus bereits längst geschehen ist, vorausgesetzt daß sich nicht schon früher Mars mit der Erde vereinigt. Die Feineisbestreuung der Erde würde ihre Masse erst in 70 Millionen Jahren verdoppeln, die Vereinigung mit Mars aber würde die Erde in einem Male mit einem 240 km tiefen Wassermantel umhüllen, eine Wassermenge, welche die Erde auch im Besitz ihres heutigen Innenwärmevorrates nicht mehr zu verdampfen und zu binden vermöchte. Außerdem kommt vom Augenblicke des Marseinfanges an der Einfang der kleinen Eiswandelsterne noch dazu. Welche Ereignisse eintreten,
wenn ein eisozeanumkrusteter Großmond, wie es der
gegenwärtige ist und später Mars für die Erde sein wird,
sich mit unserem Heimatstern vereinigt, das wird an anderer Stelle
beschrieben, so daß wir hier nicht näher darauf einzugehen
brauchen. Von einem viele Hunderte von Kilometern tiefen Eisozean
umgeben, wird die Erde dereinst in ferner Zukunft mit Mond und Mars
vereint, nach Aufschluckung noch einiger tausend Kleinwandelsterne ihre
spierelige Bahn zur Sonne ziehen, bis sie in deren Glutgasbränden
ihre Feuerbestattung findet.
Max Valier (Quellenschriftauszug: Buch "Der Sterne Bahn und Wesen" von M. Valier, 1924, R. Voigtländer Verlag, Leipzig) |
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*Wasserhaushalt der Erde (Verweis) |