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Dr. ing. h.c. Heinrich Voigt



Heinrich Voigt erblickte am 20. Juli 1857 in Sandersleben, als Pfarrerssohn, das Licht der Welt.
Dr. Heinrich Voigt war eine Persönlichkeit von internationalem Ruf und Ansehen. 
Unbeugsame Schaffenskraft, bewundernswerter Fleiß, gepaart mit verständnisvollem Weiblick und instinktivsicheren Auffassungsvermögen für das Wesentliche, waren allzeit die Triebfedern, denen Voigt die gewiß nicht alltäglichen Erfolge seines Lebens verdankt.
Ausgestattet mit solchen Eigenschaften war es ihm möglich, die weltbekannte Firma Voigt & Haeffner im Jahre 1885 zu begründen und ihren mählichen Aufstieg sonderlich in den neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts zu erwirken.  Bahnbrechende Neuerungen auf verschiedenen Gebieten der Elektrotechnik vornehmlich der Installationstechnik, stellen Voigt in die Reihe derer von wissenschaftlichen Ruf und Ansehen und die im Jahre 1911 von der Technischen Hochschule zu Braunschweig erfolgte Verleihung des Titels eines Ehrendoktors mag als äußeres Zeichen dieser Anerkennung gewertet werden.
Als führender Elektrotechniker gehörte er auch dem Ausschuß des Deutschen Museums, München, an. (1;2)

Im Jahr 1925 veröffentlichte dann Voigt das Buch "Nachdenkliches und Heiteres aus den ersten Jahrzehnten der Elektrotechnik" und zeigt damit nicht nur einen großen Teil der für die Entwicklung der Elektrotechnik wichtigen Ereignisse auf, sondern führt uns den Verfasser als mit entscheidend hierbei vor Augen. (2)


Auf der Suche nach der Wahrheit über den Aufbau des Sonnensystems

Voigt war leidenschaftlichter Laien-Astronom.
"Meine Lieblingsbeschäftigung war die Beobachtung der Sonnenflecke und der Mondoberfläche. ... Außer der Sonne und dem Mond studierte ich so oft wie möglich Planetenoberflächen, suchte die Kraft des Rohres bei der Auflösung von Doppelsternen zu erproben und Helligkeitsschätzungen vorzunehmen, die mein Steinheilsches Polarisationsokular bequem ermöglichte.  Zur Mitarbeit an der Beobachtung und Registrierung der Helligkeitskurven veränderlicher Sterne hatte mich der Leiter der Vatikanischen Sternwarte, P. S. J. Hagen, dessen Institut ich einmal besucht hatte, aufgefordert."  Doch zur richtigen Mitarbeit kam es nie.  Voigt lag mehr das "Spazieren gehen am Himmel". 
1907 war Voigt nach Wilhelmshöhe bei Kassel übergesiedelt und hatte sich ein Haus mit einer Drehkuppel, zur Sternenbeobachtung, erbaut.  Er konzentrierte sich nun auf die Milchstraße, angeregt durch die Schrift von Dr. Max Wolf "Die Milchstraße".  Voigt stellte nun aber fest, daß die Abbildungen in der Schrift mit seinen Beobachtungen nicht identisch waren. "Also der Schimmer der Milchstraße machte immer eine Ausnahme, und wieder ertappte ich mich bei der Vermutung, daß hier eine Erscheinung vorliege, die anders gedeutet werden müsse, als es in den Büchern zu lesen war.  Eine Lösung fand ich aber nicht. (1)

Um Antworten zu finden, fing Voigt nun an, intensiv die Kant-Laplacesche Lehre zu studieren.  Daß aus Gaskugeln, nach der Kant-Laplaceschen Lehre, sich Sonnen und Planeten bildeten, war für ihn nicht nachvollziehbar.  "Nirgends aber fand ich eine Erklärung dafür, wie sich in einem dünneren Medium ein Gasball bilden und halten könne, denn es liegt doch im Wesen der Gase, daß sie sich ausdehnen wollen.  Welche Kraft kann im Weltraum wirken, um dem entgegen die doch in gleichmäßiger Dichte bzw. Verdünnung in dem Medium vertreuten Gasmoleküle zu einer Zusammenschlußbewegung zu veranlassen?" (1)
Bei solchen und ähnlichen Fragen wurde Voigt mutlos, da ihm hierauf niemand logisch-technische Antworten geben konnte.


(Bildquelle: "Hanns Hörbiger - ein Schicksal" von H. W. Behm, 1930, v. Hase & Koehler Verlag-Leipzig)
Dr. ing h. c. Heinrich Voigt


1908 erschien das Buch "Das Problem der Entwicklung unseres Planetensystems; Aufstellung einer neuen Theorie nach vorhergehender Kritik der Theorien von Kant, Laplace, Poincaré, Moulton, Arrhenius u. a." von Dr. Friedich Nölke, Mathematiker und Rechenmeister.  Heinrich Voigt hoffte nun endlich die Antworten in diesem Buch zu finden. 
"Mit Riesenspannung stürzte ich mich darauf; glaubte ich doch nun endlich der Offenbarung teilhaftig werden zu sollen.  Ich las und las in der Erwartung, nun auch die Kampfansage an die Hydra des Urnebels selbst zu finden und ein Ausgangsgebilde vorgeführt zu sehen, das plausibeler wäre, als der Moultonsche Spiralnebel.  Doch vergeblich. .... So habe ich denn damals das mit so großen Erwartungen und den besten Hoffnungen in die Hand genommene Nölkesche Buch, das an sich eine höchst bemerkenswerte Leistung darstellt und für mich das erfreuliche Resultat hatte, aus ihm ersehen zu können, daß alle anderen Nebularhypothesen außer der Nölkeschen falsch sind, doch mit großer Enttäuschung,um nicht zu sagen Unwissen, aus der Hand gelegt. ... Das Ergebnis der getäuschten Hoffnungen war für mich, daß ich mir fest vornahm, keine Kosmogonie wieder in die Hand zu nehmen, wenn sie nicht vom lieben Gott selbst geschrieben wäre, da er doch wohl der einzige wäre, der wissen mußte, wie und warum er alles so gemacht hatte, wie es ist."
Dies war der Standpunkt von Voigt im Jahr 1909. (1)

1912 wurde Heinrich Voigt von dem bekannten Sonnenforscher Stephani auf die Glazialkosmogonie (Welteislehre) aufmerksam gemacht. 
Voigt's Antwort: "Ihr Anerbieten in allen Ehren.  Bleiben Sie mir aber mit Kosmogonie vom Leibe, die rühre ich nicht wieder an." (1)

Daß dann gerade der gereifte Skeptiker zur Welteislehre kommen sollte, darf mithin als besonderes Zeugnis für ihre Größe gebucht werden.  Es entbehrt nicht gewisser Komik, daß das von einem Astronomieprofessor der "Glazialkosmogonie" anfänglich gespendete Lob die Voigtische Skepsis nicht beseitigen konnte und erst eine Beurteilung dieses Werkes in der Zeitschrift des Vereins Deutscher Ingenieure ihn nachdenklich stimmte.  Welch gewaltigen Eindruck die Lektüre dieses Werkes auf Voigt machte, wie er in der Folge mit Fauth und Hörbiger bekannt wurde und sich durch Vorträge für die Welteislehre einzusetzen begann - dies alles und mehr ist der Schrift "Die Welteislehre und ich" nachzulesen.
Durch Voigts Vortragstätigkeit für die Welteislehre formte sich, durch manch äußere Anregung verstärkt, der Gedanke das Gesamtgebäude der Glazialkosmogonie allgemeinverständlicher darzustellen und weiteren Kreisen zugänglich zu machen.  So entstand das wohlgelungene Werk "Eis, ein Weltenbaustoff", das reichen Widerhall fand und Tausende zur Welteislehre geführt hat. (2)

So war Heinrich Voigt einer der ersten Mitstreiter - aus logsich-technischer Überzeugung - für die Welteislehre.

Verstorben ist Dr. ing. h. c. Heinricht Voigt am 10. Februar 1937 im 80. Lebensjahr.(4)


die WEL-Privatinstitutsleitung



Quellen:

1) "Die Welteislehre und ich" von Dr. ing. h. c. Voigt, 2. Auflage, 1923, R. Voigtländers Verlag-Leipzig
2) "Der Schlüssel zum Weltgeschehen", Aufsatz "Heinrich Voigt - Ein Pionier der Welteislehre" von H. W. Behm, S. 365-368, Heft 11, 1927, R. Voigtländers Verlag-Leipzig
3) "Der Schlüssel zum Weltgeschehen", Notizen - Dr. ing. Heinrich Voigt 75 Jahre, S. 288, Heft 9, 1932, R. Voigtländers Verlag-Leipzig
4) "Zeitschrift für Welteislehre", Heft 3, 1937.