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Planet Jupiter - im Sinne der Glacial-Kosmogonie



Entstehung Jupiters
Unsere Übersicht über den Entwicklungsgang der Sonnenwelt hat uns weit ausgedehnte Zonen dichter Eiskörperschwärme erkennen lassen, welche den Raum außerhalb der Marsbahn bis zum Innenrande der in "planetarischer" Ferne zu denkenden Milchstraße erfüllten.  Etwa innerhalb der breitesten Querschnitte dieser Eiskörperlinse um den heliotischen Kreisel entstand aus dem Ankrystallisieren des gefrorenen Wasserdampfes an weit hinausgeschleuderte, sehr kleine und deshalb rasch gekühlte heliotische Massen, die somit den eigentlichen "Kern" bildeten, und aus dem darauf folgenden, fortwährenden, zufälligen Zusammenfinden primär geballter Eiskörper, welche überholt oder durch Anziehung gefesselt wurden, ein Subzentrum von solcher Art, daß die Resultierende aus allerlei zentrifugalen, zentripetalen und rotatorischen Kräften eben eine tangentiale wurde, groß genug, um zu einer geschlossenen Bahn zu führen.
Wahrscheinlich gruppierten sich planetoidische Massen um ein versprengtes Stück glühende Urmaterie, vielleicht aber ist der Jupiterkern auch mehr ein Konglomerat meteorischen Ursprungs oder beides.  Das in günstiger Distanz umlaufende Subzentrum mußte durch anziehende Wirkung auf seine zahlreichen Nachbarn rasch und bedeutend an Masse zunehmen.  Der Grund zum heutigen Jupiter war gelegt und dieser wuchs in steigendem Maße mit der Erweiterung seines Anziehungskreises.  Nicht nur einschrumpfende Planetoidenbahnen und galaktische Zurücksinkungswege der Urzeit fanden im neuen Gravitationszentrum ein Ziel, auch heute noch sammelt Jupiter einen Teil derjenigen transneptunischen Planetoiden, die den drei äußersten Hauptplaneten aus Gründen ihrer Konstellation oder der großen Bahnneigung der Eindringlinge entronnen sind; was auch ihm entwischt, gibt transmartiale Planetoiden oder Kometen, deren letztes Ziel die Sonne ist.



(Bildquelle/text: Buch "Der Sterne Bahn und Wesen", Max Valier, 1924)
Aufbau eines Eis-Großwandelsterns wie Jupiter.  1-8 verschiedene Zustände der Entwicklung vom ursprünglichen Firnball zum heutigen Körper,
der aus Eisenschlacken E im Kern, Wasser W im Innern und einer Firneisschale F an der Oberfläche besteht.




Alle von Jupiter aufgefangene Körper gaben ihre lebendige Kraft fast ganz im Sinne einer Rotationsbeschleunigung ab und deren Effekt muß in den entlegensten Epochen am größten gewesen sein.  Die plausible Schätzung, daß damals viel zahlreichere und in kürzeren Pausen wiederholte Einschläge erfolgten als heute, (wo ein bedeutender Teil der Körper, soweit sie nicht über Jupiter hinausgeschrumpft sind, bereits aufgezehrt ist) und die allgemeine Einsicht, daß der mächtigste Planet aus einer Riesenanzahl von Eisindividuen aufgebaut worden sei, läßt es allein verständlich werden, daß der schwerfälligste Körper des Sonnensystems die größte rotatorische Winkelgeschwindigkeit erhalten hat.  Alle primären und sekundären Subzentren, die sich naturgemäß ebenso zwischen Jupiter und Saturn wie zwischen Erde und Mars befanden, hatten das Schicksal, aus planetarischen Körpern zu Trabanten und dann zu Bestandteilen Jupiters zu werden; auf sie ist in erster Linie die Beschleunigung der Rotation zurückzuführen.  Heute noch hat Jupiter 7 solcher Trabanten, davon 4, die sogar als ehemalige kleine Subzentren gegen Saturn hin gelten könnten, aber wohl auch nur transneptunische Planetoiden waren und zwei (V und VI), die ihre transneptunische  Herkunft nicht verleugnen können, und einen (VII), der auch nach der Ansicht astronomischer Theoretiker aus der transmartialen Planetoidenzone stammen könnte, nach unserer Überzeugung aber ursprünglich gleichfalls jenseits Neptun umlief.  Im ersten Falle dürfte ein sehr exzentrischer Planetoid bei langsamer Aphelbewegung (Aphelium = Sonnenfernpunkt) von Jupiter in Perihelstellung (Perihelium = Sonnennahpunkt) gestört, hinter sich hergeschleppt, und weil der Planetoid mehr Tendenz gegen Jupiter zeigte, aus der Richtung innerhalb der Jupiterbahn her "rechtsum" abgelenkt worden sein, so daß wir ihn heute mit retrograder Bewegung umlaufen sehen. - Daß er als extraneptunischer Planet mit starker Neigung seiner Bahn und umgekehrter Bewegung behaftet ist macht einer Erklärung angesichts des Winkels von 65° zwischen der galaktischen und ekliptikalen Ebene - und die transneptunischen Planetoiden liegen ja dazwischen - und mit Rücksicht auf die spiralige Bahnbewegung der Neptoiden noch weniger Schwierigkeiten.  Wir haben also die Wahl.


Jupiters Monde
Das Schicksal dieser sieben Monde ist klar.  Der innerste (V) muß in ziemlich kurzer Zeit auf Jupiter sinken.  Dieser nur etwa 160 km messende Liliputaner, der in 12 Stunden eine Bahn von 568 600 km (v = 13,2 km) beschreibt, kann angesichts seiner Kleinheit und geringen Dichte einen Maßstab für die hemmende Wirkung des Äthers abgeben.  Wir lesen hierüber im neuesten Newcomb-Vogel (S.391): "Die Störungen seiner Bahn durch die ellipsoidale Gestalt des Planeten sind so beträchtlich, daß die Apsidenlinie (Apsiden = Großachsen) in weniger als einem Jahre einen vollen Umlauf macht."  Wir lassen hier mit Grund auch die ellipsoidale Gestalt Jupiters gelten, weil Trabant V nur in 1,6 Planetenradien von Jupiters Oberfläche kreist; aber wir wissen, daß in diesem Falle die Bahnhemmung der gewichtigere Anlaß ist, indem sie bei V etwa 25mal so groß ist als bei I.  Es sei aber hier gleich bemerkt, daß bei dem Marsmonde Phobos dessen Umlauf bei einem Abstande von bloß 1,7 Radien von der Marsoberfläche nur 7,66 Stunden beträgt, dieses Kriterium versagt, denn einmal hat dieser vielleicht nur 16 km große Trabant nur 2,1 km Geschwindigkeit und zum anderen ist seine Bahn so nahe kreisförmig, daß ein Apsidenumlauf schwer festzustellen wäre, und drittens ist Mars so gut wie gar nicht abgeplattet; natürlich muß im übrigen Phobos noch rascher einwärts schrumpfen als der
V. Jupitermond.  Die beiden äußersten Jupitermonde sind theoretisch noch wenig untersucht; da sie aber sehr stark geneigte Bahnen beschreiben, so muß durchaus nicht IV der Erbe ihrer Massen sein.  Sie können auch über diesen gegen III hereinschrumpfen und werden sich dann vielleicht soweit den Bahnen der größeren Trabanten anbequemt haben, daß sie von III absorbiert werden können und zwar der viel kleinere VII vor VI.  Bei den altbekannten vier Monden aber, deren Größenfolge lautet II. I. IV. III, und deren Massen der Reihe nach in Millionsteln der Jupitermasse sind 16,9 und 23,2 und 88,4 und 42,5, ist zweifellos, daß der massenarme 1. Trabant zuerst auf Jupiter niedersinkt; inzwischen dürfte sich IV ins Trabantenverhältnis zu III gesetzt finden, da III die am wenigsten veränderliche Bahn beschreibt; sodann sinkt II auf Jupiter und endlich ist nach langen Zeiträumen auch für III, welcher IV bereits aufgezehrt hat, dasselbe Schicksal unausbleiblich.  Jeder setzt dabei seine lebendige Kraft fast ganz in Rotationsbewegung der Jupiterkugel um.


Jupiters Rhythmus
Jupiters Bahn liegt schon weit genug vom System-Mittelpunkt ab, um ihn weit hinaus in diejenigen Fernen wirken zu lassen, aus denen die Eisschleierfetzen aus dem galaktischen Ringe gegen den umlaufenden Teil des Systems, die Planetenwelt, hereinsinken.  Er hat allein 2,5mal soviel Masse und Anziehungskraft als sämtliche übrigen Planeten zusammengenommen.  Wenn er also den apexseitigen (Apex = Flugzielpunkt) Quadranten seiner Bahn durchzieht, so kann er besonders in jenen Längen, welche den Erdorten im Juli-August und Oktober-November entsprechen, aus den dortigen Knoten der Apexströme mit der Ekliptik (hier Jupiterbahn) gewaltige Mengen galaktischen Eises zu sich und in den planetarischen Wirbel ziehen und das jedesmal im Jupiterjahre mehr als drei Jahre lang.
In derjenigen Länge, welche dem Erdorte etwa in der Mitte des September entspricht, zieht Jupiter "tief unter" dem galaktischen Eiskonus hinweg und kann somit höchstens Eisboliden in den Planetenkreisel "herunterlenken", ohne sie so unmittelbar und zweifellos zu fesseln wie rund um ein Jahr vorher und nachher.
Natürlich entspricht auch der Antiapexstellung (Antiapex = Flugzielgegenpunkt) des Planeten ein Maximum der Wirkung, das aber wiederum untergeordneter Art ist, weil er dann "hoch über" dem Zentrum hinwegzieht.  Die äußersten Planeten bleiben allzulange aus den bezeichneten Regionen stärkster und starker Stromdichte und Anziehungseinflüsse abwesend, um ähnlich starke Wirkungen wie Jupiter zu erzielen; aber sie wirken wieder in anderer Weise mit, so vornehmlich der langsam wandelnde Neptun, der als entferntester durch Dauerwirkung in 165jährigen Pausen seinen anziehenden Einfluß weit hinaus trägt.
So können galaktische Massen, die vielleicht schon durch die äußeren Planeten aus der Ebene ihrer schräg zur Ekliptik stehend angeordneten Zurücksinkungsbahnen angelockt worden sind, auf Jupiters spezielle, alle 12 Jahre wiederholte, immer dringlichere Einladung hin heranschweben.  Sie werden sich wohl nur unwesentlich zur Ekliptik niedergewöhnt haben, wenn sie endlich in seinen Machtbereich gelangen und ihn als Eisstrom umarmen, aber er wird aus dem langen, breiten und dicken Zuge des Schwarmes nähere, kleinere Körper herausfangen und der Ätherwiderstand wird sie aussortieren, so daß sie in verschieden steilen und langgezogenen Spiralen zu ihm gravitieren - die letzten in der Nähe des Äquators aber nicht an ihm selbst.  Einen Vorrat von langsam zusinkenden Eiskörpern wird er auf einem Umlaufe um die Sonne zweimal in stärkerer Form vor und hinter seinem Apexpunkte und je einmal in schwächerer Form in seinem Apex- und Antiapexpunkte mitnehmen und 12 Jahre lang an ihrer Verarbeitung zehren, bis er nach dieser Frist neue Nahrung bekommt.
Da aber auch Saturn in 30jähriger Periode und die äußersten Nachbarplaneten in 84- und 165jährigen Fristen und auch in ähnlichen Abstufungen wie Jupiter den Eiszufluß fördern, dessen Menge von Fall zu Fall ebenso wie seine Einfallrichtung verschieden ist, so kann auf dem Planeten Jupiter selber die Periode seiner eigenen oberflächigen Änderungen nicht so deutlich zum Ausdrucke kommen als etwa diejenige auf der Sonne, der er alle 12 Jahre zwei verschiedene, große Sendungen galaktischen Materials zuschickt.

Indem sich Jupiter aus den Eisschleierfetzen, welche er, Saturn, Uranus und Neptun von Fall zu Fall heranlocken, selber Material herausfängt und von jeher geholt hat, so wächst er selbst an Masse, wie an weitreichendem Einflusse.  Dadurch gewinnt er auch fortgesetzt größeres Vermögen, den Ätherhemmungen gegenüber seine Bahn zu behaupten, und das ist der Grund, weshalb er länger bestehen bleibt als seine Nachbarn, die ihm in oben geschilderter Weise und Folge zum Opfer fallen.  Er ist dann der einzige Übrige, dem es zukommt, den galaktischen Rest genau in den Perioden seines zukünftigen Umlaufes zur Sonne zu lenken, soweit der nicht vorbei- und zurücksinkt und soweit er ihn nicht selbst auf sich sammelt.  Die Periode der Sonnenflecken wird in jener fernen Epoche genau das kürzer gewordene Jupiterjahr widerspiegeln und seine Oberflächenteilung wird nie eine wesentliche Umgestaltung erfahren, solange Zufluß von außen und vielleicht eine späterhin merkliche Sonnenflut wirksam sind, die alten Wunden aufs Neue aufbrechen zu lassen.  Jupiter geht seinem Ende entgegen mit wahrscheinlich noch weiter verkürzter Rotationsdauer, zumal er auch Saturn, Uranus und Neptun aufgenommen hat, und muß nur gegen den Schluß seiner Existenz, wenn er sehr nahe der Sonne umrast, starke physikalische Veränderungen seiner Oberfläche durchmachen, umso mehr, als die Sonne eine erhöhte Gasnatur und Weißglühhitze besitzen wird.  Der Planet kann es erleben, daß die Sonne auf ihrem Wege mit einem Fixsterne, der aus beliebiger Richtung kommt, ein Doppelsternsystem bildet, darin er der dritte Körper ist.



(Bildquelle: Buch "Der Sterne Bahn und Wesen" von Max Valier, 1924)
Jupiter nach Zeichnung am großen Fernrohr



Betrachtung Jupiters
Es ist zweckmäßig, den größten Neptoiden einer eigenen Betrachtung zu unterziehen.  Sein Äußeres ist von allen Planeten am leichtesten zu studieren und daher mit Rücksicht auf seine große Entfernung nach demjenigen des Mars am besten bekannt.  Dennoch hat es besondere Umstände bedurft, um zu wesentlichen Fortschritten zu gelangen.  Das achromatische Fernrohr tat es nicht allein; es mußten sich Spezialisten an einzelnen Observatorien finden, denen Feinarbeiten der einschlägigen Art gelangen, und es mußte das Phänomen des "großen roten Flecks" im Jahre 1878 einen Anlaß zu reizvollen Überwachungen geben; vom Jahre 1889 an hatte der 36-Zöller der Licksternwarte neue Details der Planetenscheibe kennen gelernt und von 1895 an haben die Observatorien zu Lussin und Landstuhl das Beispiel einiger Engländer übertreffend besonders eingehend deren Bestand verfolgt.

Durch schwierige und langwierige Untersuchungen ist man so zu der Erkenntnis gelangt, daß Jupiter nur parallel zu seinem Äquator liegende Streifen und Zonen besitzt, daß Schrägstellungen, wie sie früher des öfteren gezeichnet wurden (1860, 1870/71), optische Täuschungen sind und daß eine deutliche fleischrote bis rotgelbe und sogar violette Färbung innerhalb der dunklen Streifen vorherrscht, wie neuerdings 1907 wieder in augenfälliger Deutlichkeit.  Diese sind vornehmlich in niederen Breiten als zwei mächtige Äquatorbänder mit jedem kleinen Instrumente erreichbar; in höheren Breiten gibt es nur schmale Streifchen und ebensolche hellere Zonen, so daß eigentlich der ganze Planet von zum Äquator parallelen Ringflächen umgeben ist.
Dieser selbst wird von einer stabilen und hervorstechenden Zone eingenommen, deren Farbe etwas blaßcréme ist, wogegen die zwei gemäßigten Zonen ziemlich weiß genannt werden können.  Der südliche, benachbarte Gürtel ist gewöhnlich recht dunkel (rot nach violett, bräunlich und gelb hin) und seit Jahrzehnten unverändert; sein nördliches Gegenstück aber macht allerlei Phasen durch und ist bald so schmal, daß es kaum gesehen wird (1905/06), bald ist es breiter, dunkler und im innern veränderlicher als der Südgürtel (1902, 1906/07).  Innerhalb beider kommen vornehmlich an den Rändern wolkige, dunkle Verdichtungen reihenweise und einzeln bis zu großer Ausdehnung vor, innerhalb der hellen, besonders der Äquatorzonen ebensolche Ketten von hellen bis weißlichen Flecken.
Alle besitzen eine eigentümliche und im Sinne der Rotation vorausgerichtete Bewegung, die vom Äquator nach höheren Breiten hin abnimmt.  Polwärts werden naturgemäß auch Färbung und Begrenzung der Zonen matter und scheinen jenseits etwa +- 60° undefinierbar zu werden, was gewiß zum Teil der schrägen Projektion zur Last fällt.
Nahe der Scheibenmitte ist das lebendige Pulsieren der Vorgänge oft ganz leicht zu erkennen.  Details ähnlicher Art kommen zwar auch bis in hohe Breiten - 50° und mehr - vor, aber sie sind wohl physisch wie optisch nicht bestimmt genug begrenzt, um mit ähnlicher Genauigkeit überwacht zu werden wie die subtropischen Fleckchen.  Von dem riesigen Umfange solcher Vorgänge mag man sich aus der Angabe einen Begriff machen, daß das kleinste noch verfolgbare Fleckchen mindestens 2000 km Durchmesser, das feinste erkennbare Streifchen wenigstens 1000 km Breite haben muß; es kommen aber Flecken von 5-10 fachem Maße vor, wiewohl nicht zu leugnen ist, daß sie zumteil wohl nur flockige Ansammlungen kleinerer Fleckchen sind.

Wichtig für die Beurteilung der Bewegungen auf Jupiter ist der krasse Unterschied zwischen der Nord- und der Südhalbkugel: Dort wesentlicher und häufiger Wechsel in der Breite und Tönung der Bänder, hier große Stabilität in der Breite und Lage, und Gleichförmigkeit im regelmäßigen Geschehen.  Die Bänder der Nordsphäre, besonders die dem breiteren Gürtel benachbarten, werden oft fadendünn und verschwinden ganz; oft erscheinen sie in eine lose oder reicher besetzte Reihe von länglichen Flecken aufgelöst, entweder um allmählich völlig zu verblassen, oder um in rascher Folge von Tagen und Wochen einen mächtigen Reifen um den Planeten zu legen, dessen Breite oft 6000 km beträgt bei einer Gesamtlänge von 450 000 km.
Ist so die ungeheure Ausdehnung der betroffenen Region in anbetracht der kurzen Zeit des Vorganges ein schwerwiegender Gesichtspunkt bei der Deutung des Geschehens, so ist die fast ausschließlich vorwärts (rechtsläufig) gerichtete Tendenz der Eigenbewegung der andere, ebenso gewichtige Gesichtspunkt; beide mit dem Wechsel von hellen (bis weißlichen) und dunklen (bis schwärzlichen) Flecken so zu vereinigen, daß die ungeheure Größe der Planetenkugel, ihre zebraähnliche Zeichnung, ihre Gesamtdichte, ihre Abplattung und ihre überraschend kurze Rotationsperiode zugleich aus
einheitlichem Gesichtspunkte aufgeklärt werden, ist die Aufgabe einer Kosmologie Jupiters.
Innerhalb derselben ist die Erscheinung des ehemals sogenannten "Gr. R. Fleckes" nur ein Programmpunkt, dessen Färbung, wie überhaupt die Färbung der dunklen Gürtel ein anderer.  Dieses Objekt, welches im Jahre 1878 wohl 45000 km lang war (1907 noch 36000 km), ein elliptisches Gebilde, dessen große Achse etwa so lang ist wie der Erdäquator, griff mit so nachhaltigem Erfolge in die Anordnung der Gürtel der Südsphäre ein, daß heute (1907) noch die große Bucht, welche die Breite des Südäquatorbandes auf weniger als die Hälfte verringerte, in unveränderter Form vorhanden ist.  War auch die Färbung vor 29 Jahren nicht gerade ziegelrot, wie gewisse Zeichnungen sie darstellen, so ist doch kein Zweifel, daß sie im stärksten Maße abgenommen hat, denn heute (1907) ist das Objekt so abgebleicht, daß nur noch ein leicht rauchgrauer Umriß sein Dasein verrät.  Es ist interessant, diesen Farbenwechsel, dessen Endstadium heute ein Bleichen ist, mit ähnlichen Vorgängen auf dem Monde zu vergleichen.
Wenn der (neueste) Newcomb-Vogel sagt: "Im allgemeinen ist die südliche Hemisphäre des Jupiter größeren Veränderungen unterworfen als die nördliche", so ist damit wohl auf den großen Fleck bezuggenommen; außerdem gibt es nämlich nur noch in der benachbarten gemäßigten Zone seit einigen Jahren eine Gruppe von dunklen Flecken mit bestimmter Bewegung, während die andere Halbkugel ununterbrochen viel weitergehende Änderungen erleidet.
Sie allein treten periodisch auf und diejenigen der Südhemisphäre nicht; es wirken die Ursachen hier stetig und fortwährend, so daß eben das Aussehen der Südgürtel sozusagen unverändert bleibt.

Wir sahen von Schwärmen galaktischen Eises, das in 12 jährigen Intervallen heranschwebt, einen Impuls auf die Jupiterkugel ausgeübt, der um so häufiger und mit um so mehr Effekt fühlbar werden mußte, zu je größeren Dimensionen der Planet anwuchs.  Seine Anziehung holte mehr Eismassen herbei und an einem längeren Radius konnten diese umso leichter ihre kinetische Energie des Falles in Rotationsenergie umwandeln.  Heute (1907) beträgt die Dauer der Umdrehung nur 9,92 Stunden, so daß ein Punkt des Jupiteräquators eine Geschwindigkeit von 12000 m besitzt und damit eine bedeutende Gegenwirkung zur Schwere erzielt wird.  Auch wenn der Planet eine atmosphärische Umhüllung besäße, wäre wohl die Wirkung der Sonne zu matt, als daß sie Eis auf ihm schmelzen könnte; 5,2 fache Entfernung gibt 27 mal weniger Erleuchtung und ähnliche Wärmeminderung.  Aber aus früher angegebenen Gründen kann Jupiter gar keine Atmosphäre gebildet haben und ist somit fast schutzlos der niedrigen Weltraumtemperatur ausgesetzt.  Eine auf unserem Atmosphärendiagramme (hier nicht aufgeführt - WFG) gekennzeichnete und wesentliche Wasserstoffhülle besitzt Jupiter trotzdem; nur ist sie in keinem Stücke mit der irdischen Lufthülle zu vergleichen. 
Die vielfach gehegte Annahme einer dichten Wolkenhülle um einen noch etwas rotglühenden Kern ist auf wenig stichhaltige Voraussetzungen zurückzuführen.  Muß die Veränderlichkeit der Zeichnung etwa auf Wolken und die rote Farbe des großen Flecks auf Glut zurückgeführt werden?
Aus welchem Grunde sollte sich "etwas den Wolken- und Regenzonen unserer Erde Analoges" so haarscharf in 30 und mehr Ringzonen scheiden?
Es ist richtig, daß die äußerliche "physische Beschaffenheit des Planeten eine gewisse Ähnlichkeit mit der Sonne zu haben scheint"; aber muß deshalb auch Jupiter eine Glutmasse sein?  Diese Analogien sind aus Verlegenheitsgründen erfunden und verdienen nur vorübergehende Erwähnung, weil sie nicht einmal auf konsequenter Durchführung eines aus einer Reihe von Beobachtungstatsachen gewonnenen Gedankens beruhen.

Über die ungeheuren Wasserkugel Jupiters wölbt sich eine mächtige Eiskruste, die den eigenartigen Verhältnissen der Schwere, der Trabanten- und Sonnenanziehung und der Störungen durch Eiszufluß entsprechend vielfach geborsten ist.  Die aus allen genannten Gründen notwendig parallel dem Äquator liegenden Bruchlinien oder Richtungen beständiger Störungen konnten nie zufrieren und blieben die am leichtesten verwundbaren Stellen des Planeten.  Ist die Eisschale noch so dich geworden, so muß an den "Rissen" oder in den Breiten, wo ihre äußerste Schichte in größerer Ausdehnung zertrümmert erscheint, immer wieder Gelegenheit zu Wasseraustritten aus nur leicht überfrorenen Gürteln gegeben sein.  Je näher zum Äquator, desto weniger Ruhe und Bestand zeigt die Kruste.  Sahen wir schon die kleine Erde befähigt, eine große Menge galaktischer und meteorischer Körper auf sich zu lenken, obwohl so nahe der Sonne die Schnelligkeit ihres "Vorüberfallens" sehr bedeutend ist, so muß der 300mal so massenreiche Jupiter, zumal in fast störungsfreiem Sonnenabstande ganz unverhältnismäßig viel mehr Fremdlinge aufsammeln.  Sein Trabantenreich, das 5 mal, und wenn man den in diesem Falle durchaus nicht nebensächlichen Kleinmond VI berücksichtigt, sogar gut 27 mal so weit hinausreicht als der Mond von der Erde absteht, hilft die aus zahlreichen Gegenden des Himmelsraumes herankommenden Boliden in die Ebene der eigenen Bahnen hinanziehen, soweit dazu Zeit bleibt.  Naturgemäß muß die Mehrzahl derselben in mittleren oder gar niederen Breiten anlangen und ihren Rest von Tangentialbewegung in Rotationsantrieb verwandeln.  Die Kleinheit der Körper verbürgt aber ihre Kurzlebigkeit, so daß höchst selten einer in die Äquatorzone gelangen wird.  Eine gewisse Durchschnittsgröße muß aber wohl angesichts der bestimmten in der heutigen Trabantenschar vorhandenen Anbequemungskraft und ebenso bei dem Mangel einer primären Eigengeschwindigkeit der galaktischen Körper auch eine gewisse mittlere Angewöhnung an die Ebene der Trabanten und daraus folgend, eine gewisse jovigraphische Breite des schließlichen Einschlags bevorzugen, wobei sich allerdings periodische Verschiebungen dieses Gürtels einstellen können.  Wir sehen somit zumeist zwei in niederen Breiten gelegene breite Gürtel maximaler Unruhe, die sich gelegentlich zusammenziehen und wieder trennen.  Kommen aus dem galaktischen Eisschleier (Eismilchstraße) eine längere Zeit hindurch größere Eisboliden, so werden sich beide Gürtel näher rücken, bei längerem Niedergehen von durchschnittlich kleineren Massen werden sie sich nach höheren Breiten verschieben und damit allerdings ein Bild der Veränderungen geben, wie es dem Sinne nach ganz genau auch die Sonnenoberfläche darbietet.

Ein permanenter Eishagel auf Jupiter würde gleichwohl kaum verhindern, daß der Planet eine gleichmäßige Kruste bekäme.  Die alt über kommenen Wunden offen zu halten wirken aber noch mehrere Umstände.  Es kann hier und da auch einmal ein wuchtiger Einschlag erfolgen, den wir gleichwohl nicht mit Augen sehen würden, weil dazu offenbar der kleine Trabant allzu klein wäre; wir sahen aber, daß die lebendige Kraft eines mit im Kosmos möglicher Geschwindigkeit ankommenden Körpers riesig ist im Vergleich zu seinem bescheidenen Aussehen.  Zumal wenn gar ein Weltkörper von den Dimensionen eines der uns bekannten Trabanten seinen Lauf vollendete, müßte die zerstörende Wirkung auf der Oberfläche Jupiter tiefgehende Folgen ausüben, so daß derartige "Katastrophen" sehr selten und doch sehr nachhaltig in ihrem Effekte sein können.  Daß die immerhin großen Monde I, II, III und IV eine gerade bei dem Wasserplaneten fühlbare Flut erzeugen werden, die im Vereine mit der Sonnenflut eine beständige leise Bewegung des leicht beweglichen Wassers erhalten werden, sei nur kurz erwähnt.  Aus welchem Grunde aber die Torsionen, Beschleunigungen und Beunruhigungen entspringen mögen, immerhin können sie eine Aufteilung des Planetenäußeren in genau parallele Zonen zuwegebringen, was aus einer Art Passatströmung niemals folgen könnte.

Sind also die "Königszonen" Jupiters statistisch noch so nahe an diejenigen der Sonne heranzubringen, ja, haben wir sogar dieselbe Quelle für beide Endwirkungen herangezogen, so braucht deshalb Jupiter der Sonne noch nicht wesensgleich zu sein.  Dieselbe Halbheit der Folgerung, wie wir sie hier rügen, bestand auch, als probeweise das Jupiterjahr für die Sonnenfleckenperiode in Anspruch genommen und wieder fallen gelassen wurde; auch wir machen Jupiter für die Länge jener einfachen Periode verantwortlich, nur lassen wir ihn keine Fluten erzeugen, sondern wir ordnen beide Körper in der einem jedem zukommenden Weise dem großartigen Ausflusse jener Gesetzmäßigkeit unter, die wir im ganzen Weltall und für uns am interessantesten auch im Sonnenreiche die Materie dirigieren sehen.
Wie dort die "Vernunft", die theoretisch in der Betrachtung steckte, zum "Unsinn" ward, weil die Praxis auf Nichtigkeiten der x-ten Dezimalstelle bei sehr endlichen Werten nichts gibt, so wird hier der Unsinn, den jemand in der Grundlinie der glacialkosmogonischen Betrachtung erkennen wollte, zur Vernunft, weil wir zeigen konnten, wie, wie stark und mit welchen Folgen das Größere und Allgemeinere, das Gesetz, über das Beschränktere, den Stoff, Gewalt ausübt.
Die kosmische Zeit, die nie Eile hat, klärt erst die intimsten Vorgänge auf; möge der ernste Wahrheitssucher sich die geringe Zeit nicht gereuen lassen, die nötig ist, um vom unbeirrten Walten dieser Gesetzmäßigkeit die Wahrheit zu lernen.

Es wäre nun naheliegend, auch die Periode der Änderungen auf Jupiters Oberfläche schlankweg als das Jupiterjahr zu bezeichnen; das ist nicht einmal neu und auch die versuchten Nachweise aus dem zeichnerisch vorliegenden Beobachtungensmaterial sind nicht neu und blieben nicht einmal ganz erfolglos.
Prof. F. Zöllner hat schon vor mehr als dreißig Jahren (ca. 1877) vermutet, "daß es bei den heftigen Bewegungen und den mannigfach wechselnden Gestaltungen auf der Oberfläche Jupiters zu erwarten sein würde, auch in diesen Veränderungen eine mit der Häufigkeit der Sonnenflecke zusammenhängende Periode wiederzufinden."  Ranyard stellte sodann nach Dr. Hahn "geradezu die Behauptung auf, daß verschiedene eigentümliche Erscheinungen und Gebilde auf dem Jupiter nur in den Zeiten der Fleckenmaxima aufträten, in den Minimalzeiten aber fehlten."  Er meinte besondere Verdunkelung der Streifen, eigentümliche rotbraune Färbung der Äquatorgürtel und das Vorkommen eiförmiger, weißer Wolken in der Äquatorzone.
Prof. Lohse endlich hat den Wechsel durch eine ganze Reihe von Fleckenperioden hindurch verfolgt und bestätigt gefunden, soweit ihn das dürftige zeichnerische Material bestätigen ließ.  Aber wenn auch diejenigen Jupiterzeichnungen, welche vor den letzten 20-30 Jahren liegen, nicht gar so dürftig in ihrem Inhalte und gar so unzweckmäßig in der Darstellung wären, so hätte die Periode doch verschleiert werden müssen, und uns liegt nun daran, zu sagen, warum der Vermutung einer einfach 12jährigen Periode der Streifenbildung immer wieder ein Zweifel anhaften blieb.  Wo anders als in der Sonne könnte nach der üblichen Vorstellung die Quelle der variablen Zustände liegen?  Man verließ aber auch diesen quantitativ nicht ausreichenden Einfall und sagte - genau wie inbezug auf die Königszonen der Sonne - es müßten wohl Strömungen vom Innern des Planeten heraus schuld sein - wieder nichts als eine bloße Vermutung.

Wir wollen die einfach Aufklärung glacialkosmogonisch geben: Wenn der Niederschlag galaktischer Eismassen die Züge auf Jupiter zeichnet, so müssen sich auch die Phasen des Hereinschwebens dieser Massen auf dem Planeten bemerklich machen.  Diese sind aber bedingt durch den jeweiligen und wechselnden, sich in der verschiedensten Weise kombinierenden und in verschiedenem Grade unterstützenden Einfluß der Planeten Neptun, Saturn und Uranus, welche intermittierend und in wechselnder Richtung das Eismaterial schubweise heran- und in den allgemeinen Planetenwirbel hereinziehen.  Diesen verwischenden Einfluß zu klären wäre eher möglich, wenn man die Zeit wüßte, die ein Eisschleierfetzen braucht, um in planetarischer Nähe zu kommen und welche Zeit für ihn nötig ist, um von da in Spiralbahnen zu den Massenansammlungen, hier zu Jupiter zu gravitieren.  Vorläufig aber kann die 12jährige Periode nur in stark verschleierter Form zum Ausdrucke kommen.
Wonaszek hat im Jahre 1901 eine Periode von 11,76 Jahren befürwortet und einen derartigen Gang der maximalen (1856, 1867,9, 1879,7, 1891,7, 1903) und minimalen (1861, 1873,3, 1884,1, 1896,4) Streifenentwicklung namhaft gemacht, daß zwischen Minimum und Maximum 6,9 Jahre liegen und zwischen Maximum und Minimum 4,9 Jahre.  Wörtlich genommen ist das das Gegenteil des Verlaufes auf der Sonne; es liegt daher nahe, ähnliche Endwirkungen ähnlich zu bezeichnen und die Zusammenziehung der dunklen Bänder auf die Äquatorgegend als Maximum zu bezeichnen.  Dann sieht man auch auf Jupiter das Maximum rasch ansteigen und langsam sich verflachen.  Aus den von Wonaszek angegebenen Bahnorten Jupiters im Krebs und mitten im Wassermann zu den Zeiten des Minimums und Maximums wäre beiläufig zu entnehmen, daß der apexseitig aufgefangene Eisstrom in seinen kleinen Partikeln ca. 6 1/2 Jahre, in seinen größeren ca. 7 1/2 - 8 Jahre mehr (14 - 14 1/2 Jahre) benötigte, um die Nahrung aufzuzehren, wobei wie im Falle der Sonne die letzten und neuerdings wieder ersten Einschläge sich überlagern. - In ähnlicher Weise hat 1905 T. Köhl aus der wechselnden Intensität des Süd- (1871, 1882, 1893/96, 1904/05) und Nordbandes (1879, 1899, 1886/91) - beide etwa gleich abgeleitet, das das erstere zur Zeit der Sonnenfleckenmaxima deutlicher hervortritt; also auf einem kleinen Umwege das gleiche Resultat.
Sehen wir etwas genauer zu, so muß gleichwohl die nahezu 12jährige Voll-Periode wesentlich kompliziert sein.  Wenn man nichts weiter inbetracht zieht, als die Beziehung der Lage der Ekliptik zur Apexrichtung der Sonnenbewegung und damit zugleich zur Ebene der Milchstraße, so erscheinen die von dorther kommenden Einflüsse noch einfach.  Wenn Jupiter im Schützen unter dem Sonnenapexorte vorbeizieht und dabei die Milchstraßenebene durchquert, so wird er mehr einen Teil des direkten Zuflusses des galaktischen Grobeises zu sich herablenken; und wenn er beim Eintritt in die Zwillinge in die Richtung des Antiapex gerät, so muß er den dichteren Kegelmantel des von Süden und von rückwärts her ein wenig heraufgebogenen Eisstromes passieren, also eine Menge galaktisches Feineis "herauflenkend" gewinnen.  In jenem Falle dauert der spiralige Niedergang - obwohl "6" Jahre früher eingeleitet -, durchschnittlich viel länger, in diesem Falle relativ kurze Zeit, wie es nach den Gesichtspunkten des Ätherwiderstandes erforderlich ist.  In jedem Falle aber kann eine deutlich ausgeprägte Halb-Periode noch weniger klar auftreten als die Voll-Periode, weil zu den aus Einflüssen der drei äußeren Neptoiden (Saturn, Uranus, Neptun) entstehenden Verschwommenheiten der Intensitätskurve auch noch die verschiedene Stromdichte gegen Apex und Antiapex hin kommt und der Zustrom auf Jupiter in verschiedenem Grade verzögert wird.  Indem nun der antiapexseitige Zustrom geometrisch-räumlich an sich dichter gedrängt ist und zugleich aus naturgemäß zahlreicheren Individuen besteht, so muß aus ähnlichem Grunde wie bei der Sonne auch Jupiter auf seiner Südseite von einem dichteren, feineren und andauernden Eishagel getroffen werden, woraus sich die Permanenz des dominierenden Südgürtels im allgemeinen erklärt.

So einfach kann man die Sachlage aber gar nicht einmal auffassen, nachdem die fast quer zur Flugrichtung aufgestellte Ebene der Ekliptik, deren Massenschwerpunkt, die Sonne, überdies nördlich bereits aus der galaktischen Ebene herausgetreten ist, den Eisschleierkonus so zusammenzieht, daß das ungemein flach "aufwärts" (nordwärts) gebogene Ende des Kegelraumes der galaktischen Massen "von unten her" gegen die Sonne gerichtet ist.  Die Knotenlinie der Ekliptik mit diesem Konus ist geknickt und Jupiter durchfährt den Mantel seines Raumes nicht in einem Bogen von 180°, sondern etwa nur in der Länge eines Quadranten.  Indem nun der Reichtum des Zustromes nach Ausweis der Figuren und ihrer Erläuterungen auf eine gewisse Breite ausgedehnt ist, kommen hauptsächlich zwei um gut 3 Jahre auseinanderliegende, qualitativ und quantitativ unterscheidbare physische Konjunktionen Jupiters mit galaktischen Massen inbetracht, wenn er nämlich 2mal den Kegelmantel ihres Strömungsbereiches durchquert.  Gegenüber dem, was der Planet inmitten beider Tangierungen durch Gravitationswirkung gegen sich "herablenkt", wie er denn auch 6 Jahre später einen Strom "herauslenkt", ist dasjenige, was er in unmittelbarer Nachbarschaft des Eisschleiermantels zweimal erwirbt und verarbeitet, völlig überwiegend.
Genau besehen existieren also inbezug auf die Beeinflussung der Veränderlichkeit der Jupiteroberfläche vier Umstände, nämlich die Passage der Apex- und Antiapexseite des Sonnenfluges und die beiden Berührungen des Eisschleiermantels vor und nach der Apexpassage.  Die letzteren geben der "Jupitertätigkeit" das Gepräge und es ist begreiflich, daß deren Periode nicht so klar aus den Streifen des Planeten abzulesen ist, wie die Sonnenperiode aus Zahl und Zug der Flecken.

Nun findet sich in der südlich gemäßigten Zone das riesige Gebilde des ehemals roten Flecks, das einerseits von dem Einschuß eines sehr bedeutenden transneptunischen Planetoiden herrühren dürfte, andererseits aber in einer relativ hohen Breite liegt.  Wir weisen aber darauf hin, daß hier als primäre Ursache eine starke Bahnneigung vorgelegen haben kann und als sekundäre Ursache eine besondere Störung der Bahn, so daß der Planetoid vielleicht durch besonderes Zusammentreffen von Umständen die Oberfläche nicht in niedrigster Breite berührte.  Eine Ausnahme von der Regel kann den Hergang als solchen nicht alterieren; es kann ja auch irgend eine Körper retrograd in das Jupitergebiet eintreten, wie wir am VII. Trabanten sehen, und wird beim Niedergang einen retrograd bewegten Fleck, zum mindesten aber eine Art Stauung der oberflächigen Bewegung hervorbringen. - Die Färbung des Flecks kann uns nicht in Verlegenheit bringen.  Wir erkannten, daß "heliotischer Staub" aus der Chaoswolke (Entstehung unseres Sonnenreiches) radial hinausgeblasen, d.h. mitgerissen wurde und daß sich um solche Kleinkerne von beliebiger mäßiger Größe Eismassen krystallisierten und ansammelten.  Die allerletzte Phase der Einverleibung eines eisumkrusteten Weltkörpers wirkt zerstörend und auflösend; somit ist erklärlich, daß das Auflösungsprodukt den vorwiegend aus metall-, also auch eisenhaltigen Massen bestehenden Kern zu einem rotgefärbten Brei aufgelöst enthalten kann.  Jedenfalls hat die Rötung mit Glut nichts zu tun, sondern ist näher mit den rötlichen Massen "kosmischen Staubes" auf unseren Schnee- und Eisfeldern und mit dem roten Tiefseeschlamm verwandt.

Jupiters Scheibe erscheint am Rande weniger hell als inmitten was man der Absorption des Lichtes durch eine Gashülle glaubte zuschreiben zu müssen.  Ach neueste Spektrogramme des Planeten (Meudon 1904) weisen 5 Absorptionsbänder auf, sowie eine Verstärkung  der dem Spektrum des Wasserdampfes entsprechenden Streifen; alle Streifen waren intensiver in dem Teile des Spektrums, der von dem südlichen, damals stärksten Äquatorgürtel herrührt.  Unsere Angaben decken sich also, wenn auch die übliche Auslegung abweicht.  Es ist nicht zu beweisen, daß eine Atmosphäre existiert; aber eine der großen Jupitermasse entsprechende Hülle von Wasserstoffgas muß vorhanden sein, wenn sie auch nur dünn ist; sie wird wegen Temperatur und Oberflächenschwere etwa 1/15 - 1/5 des Druckes der irdischen Atmosphäre ausüben, also etwa der Dünnheit der Luft aus unseren höchsten Bergspitzen entsprechen.  Daß sie an der Kugeloberfläche relativ "dicht" sei, ist eine natürliche Folge; daß sie im Vereine mit einem wenn auch noch so feinen Eisdunstschleier rings um den Planeten eine merkliche Absorption ausüben könne, ist mindestens sehr wahrscheinlich, weil ja sogar von offenem Wasser auf Jupiter geredet werden durfte und wir inbezug auf das Verhalten der H-Hülle unter so niedriger Temperatur und unter so eigenartigen Umständen nicht imstande sind, Gründe für das Gegenteil anzugeben.  Wie bei den glänzenden Mondkratern fällt auch bei Jupiter die hohe Albedo (0,6 oder gar nach Witt 0,72!!) auf und weist aus gleichem Effekte auf gleiche Ursache, die aber in unserem Rückschlusse logisch begründet ist.

Die hochbedeutsame Stellung Jupiters innerhalb der Reihe der Planten ist offensichtlich.  Der Riesenplanet vermag nicht bloß einen großen Anteil am galaktischen Zufluß in das Sonnensystem zu übernehmen und seine eigene Masse in einem hohen Grade zu bereichern, sondern reguliert auch diesen Zufluß zur Sonne hin.
Ebenso ist seine Bahnebene gleichsam die Ruhelage jener Pendelausschläge geworden, als welche man die schwankende Tendenz der übrigen Planetenbahnen, sich zum Sonnenfluge senkrecht aufzustellen, auffassen könnte; er allein reguliert durch seine überwiegende Masse und daraus folgende, genau begrenzte Tendenz einer bestimmten Neigung zu Veränderungen das stärkere Bestreben der anderen Bahnen, im gegebenen Zustande zu verharren oder leichter dem Ätherdrucke nachzugeben.  Seine Nachgiebigkeit diesbezüglich ist der Maßstab für den heute (1907) bestehenden Grad des Wankens der Ekliptikebene.  Er ist es fernerhin, der transneptunische Planetoiden, welche über die äußeren Grenzen des Sonnenreiches hereingeschrumpft sind, in neue Bahnen zwingt und, wenn sie ihm nicht ganz entkommen, zunächst zu Gliedern der inneren Planetoidenzone macht, aus welchem Range er einzelne wieder zu dem der periodischen Kometen befördern kann.  Aber die Gruppe der sogen. "Kometenfamilie Jupiters" mußten wir aus klar gelegten Gründen als dem Mars verpflichtet ansehen, weil sie sich um dessen Apsidenlinie gruppieren.

Hörbiger/Fauth


(Quellenschriftauszug aus dem Buch "Glazial-Kosmogonie" von Hörbiger/Fauth, 1925, R. Voigtländer Verlag, Leipzig)





Zusatzbemerkung:

Bis heute wird in der offiziellen Schulwissenschaft daran festgehalten, daß Jupiter ein Gasriese zu sein habe.
Erwähnenswert ist, daß in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts diese Gas-Theorie etwas in den Hintergrund geraten war und die offizielle Fachwissenschaft bereits über einen mächtigen Eispanzer diskutierte, der sich auf Jupiter befinden könnte.  So konnte man am 4. Dezember 1939 in den "Wiener Neuesten Nachrichten" anläßlich der größten Erdnähe des Planeten Jupiter u.a. lesen:
"Man ist aber hinsichtlich der Temperatur, die auf der Jupiteroberfläche herrscht, seit kurzem zu ganz anderen Schlüssen gekommen, und zwar zu Resultaten, die das größte Erstaunen der Gelehrtenwelt auslösten.
Durch die Einrichtung eines sehr feinfühligen Meßgerätes ist es uns möglich geworden, die physikalische Beschaffenheit der Sterne und Nachbarplaneten, die Strahlungsstärke und ihre Oberflächentemperatur ziemlich genau festzustellen. Diese neue Meßmethode hat uns bei dem Riesenplaneten Jupiter vor ganz neue Rätsel gestellt, denn man kam zu dem ganz unerwarteten Resultat, daß die Temperatur dieses vermeintlich noch in Rotglut befindlichen Planeten mindestens 160° unter dem Gefrierpunkt liegt, und daß seine Wolken nicht aus Wasserdunst gebildet werden, sondern aus Gas bestehen.
Zusammenfassend ist man über die Beschaffenheit des Jupiter heute zu folgender Ansicht gelangt: Der Jupiter besitzt einen festen Kern, wie die Erde.
Der Durchmesser dieses Kernes, dessen Stoffe dreimal schwerer als Wasser sind, beträgt ca. 90 000 km.  Seine Oberfläche ist von einem gewaltigen Ozean überflutet, dessen Tiefe auf 10 000 km geschätzt wird!  Es wird als sehr wahrscheinlich angenommen, daß dieser gewaltige Wassergürtel ständig zugefroren ist und von einer eisigen Atmosphäre von 5000 bis 6000 km Lufthöhe umlagert wird.  Wir erblicken also in Jupiter keine glühende Kugel, sondern einen eisumpanzerten Koloß."

Soweit der Zeitungsbericht, dem auch entnommen werden konnte, daß diese Messungen von dem amerikanischen Astronom Russel vorgenommen und von seinem englischen Berufskollegen Jeffries bestätigt wurden.  Daß es sich hier um keine Zeitungsente handeln könne, wird in dem Buch "Sterne, Welten und Atome" bestätigt, denn hier hat der amerikanische Gelehrte Sir James Jeans schon im Jahre 1931 derartige Behauptungen veröffentlicht.

Das geschah also 1931, im Sterbejahr des Schöpfers der Welteislehre, der dieselben Behauptungen schon neunzehn Jahre vorher veröffentlichte.
Aber damals, 1912, wurden solche Gedanken noch als indiskutable Absurditäten angesehen.

Und welchen Wissensstand besitzen wird heute, im Jahr 2009? 
Wie sagte doch ein Professor aus heutiger Zeit: "Wir forschen heute immer noch auf dem derzeitig gründlichen Irrtum".


die WEL-Privatinstitutsleitung


(Quellenschriftauszug aus dem Buch "Welteis - Roman um ein Weltbild" von R.Hörbiger/Soeser, 1952, Verlag Karl Kühne, Wien.)