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Das Leben der Gestirne



Den mit verschwindenden Ausnahmen noch weniger klar blickenden Menschen der Jahrhunderte und Jahrtausende vordem quälten noch weniger die heutigen großen Erkenntniszweifel.  Er verstand nicht allzuviel von Wissenschaft, und so mag er uns als sorgenloses Glückskind auf dieser bunten Erde erscheinen.  Je nach seiner Gemütsart und deutenden Veranlagungen hatte er seine Vorstellung vom Weltall auf irgendeine schöne tröstliche Formel gebracht.  Doch mehr und mehr wuchs der Mensch in seinem Erkenntnisdrang über die Erde hinaus, wurde Entdecker ungeahnter Maße und Entfernungen, wenn er den Blick nach den Sternen richtete.  Schon die ersten Pioniere der forschenden Menschheit legten ihr Staunen über die Wirklichkeit in kosmologischen Systemen nieder, und nachdem der menschliche Geist über den Leitern der Richtigkeit sich müde gelaufen hatte, eröffnete ein Naturphilosoph abermals einen Ausblick auf die großen Zusammenhänge alles Naturgeschehens und zeigte durch das Medium des Geistes die Geburt des sichtbaren Seins.  Es will scheinen, daß noch jedes Weitertasten des menschlichen Geistes mit einer Eroberung des Raumes einhergeht, eine Neuregelung der Beziehungen der Erde und des Menschen darauf zum Raum bedeutet.
Ständig mehr hat die Forschung das Blickfeld in die unermeßlichen Weiten des Raumes erweitert.

Betrachtet man das mit Sonnenkugeln und sonstigen Körpern erfüllte All gewissermaßen mit einem überirdischen Auge, dem eine Million Kilometer zu einem Millimeter verkürzt erscheinen, dann schwinden selbst die gewaltigsten Sonnen oder Fixsterne im Raum gerade noch zu Stecknadelköpfen zusammen.
Wollte man in dieses Miniaturbild auch die Entfernungen der Fixsterne untereinander eintragen, so würde der denkbar größte Zeichenbogen nicht hinreichen, das zum Ausdruck zu bringen.  Würde man den einen Stecknadelkopf in Berlin markieren, wäre ein benachbarter Kopf etwa bei Küstrin oder Stendal also im Rahmen dieses Miniaturmaßstabes gegen 100 Kilometer entfernt, hinzusetzen.  Längst hat sich deshalb auch der Sternforscher besondere Längeneinheiten, wie beispielsweise das "Lichtjahr" (abgeleitet aus der Lichtgeschwindigkeit im Raum), geschaffen, um sich noch verständlich machen zu können.  Ein Lichtjahr beträgt nahezu 100 Billionen Kilometer, und der Astronom spricht von Entfernungen von hundert, tausend und mehr Lichtjahren.

In einem jedenfalls ungeheuren Weltraum, dessen mögliche Begrenzung dem Begriffsvermögen des Menschen trotz aller wissenschaftlicher Spekulationen darüber wohl ewig unfaßbar bleiben wird, hat die Sternforschung mit einer Unsumme von technisch verfeinerten Apparaturen Tausende und aber Tausende von leuchtenden und nichtleuchtenden Gestirnen nachgewiesen, von Einzelsternen und Sterngruppen oder von Sternsystemen, da eine oder mehrere abgedunkelte Sonnen ein leuchtendes Zentralgestirn umwandern.  Jene ersten Pioniere einer wissenschaftlichen Sternkunde, die vor wenigen Jahrhunderten noch mit einem primitiven Fernrohr arbeiteten, würden heute schon staunen, wenn sie sehen könnten, wie der Mensch bereits mit Apparaturen arbeitet, die der Verteilung der Stoffe und ihren Wandlungserscheinungen in den Gestirnen nachspüren, wie er aus der Widerstrahlung an Goldspiegeln die Temperaturen der Sterne zu ergründen sucht oder auf anderem Wege wieder den Durchmesser der Sterne zu messen sich bemüht.

Von besonderer Bedeutung für den Ausgangspunkt unserer das Sternen- und Erdenschicksal umfassenden Betrachtung ist es nun, daß die Sternforschung Riesensterne festgestellt hat, die groß genug sind, Billionen Erdkugeln aufzunehmen und die an Größe unsere Sonne viele tausendmal übertreffen.  Soll doch beispielsweise der große rot leuchtende Stern am oberen Eck des Oriontrapezes, die Beteigeuze, einen Durchmesser von wenigstens 200 Millionen Kilometer haben, was im Vergleich zur Sonne mit einem Durchmesser von "nur" 1,3 Millionen Kilometer schon ungeheuerlich anmutet.  Es wären hier noch Arkturus oder der Antares, der hell rötlich strahlende Stern im Skorpion mit schätzungsweise 500 Millionen Kilometer Durchmesser neben einigen anderen mehr zu nennen.

Nicht nur das Vorhandensein, sondern auch der mögliche Aufbau, die stoffliche Zusammensetzung bzw. der physikalische Zustand solcher Gestirne ist nun weiterhin wesentlich.  Das verleitet gar leicht dazu, sich in ein Meer von Theorien zu stürzen, um am Ende dann wählen zu sollen, welche von ihnen der Wirklichkeit am besten entsprechen könnte.  Das muß hier freilich unterbleiben, aber es muß doch so viel gesagt werden, daß der heutige Stand forschenden Erkennens darüber zum mindesten dem entspricht oder stark genähert erscheint, was die Glacial-Kosmogonie schon immer zur ersten Voraussetzung ihres Lehrgebäudes machte.

Als vor zwei bis drei Jahrzehnten (heute - 2008 - vor 90 bis 100 Jahren, Anmerk. der WFG) der Nachweis von Riesensternen geführt werden konnte, wofür sich u.a. die Forscher Hertzsprung und Russell recht verdient gemacht haben, verschloß man sich nicht der Ansicht, daß sie ähnlich wie unsere weit kleinere Sonne aufgebaut sein könnten, die über einen schweren zähflüssigen Kern mehrere darüber gelagerte leichtere Schichten aufweist. 
Dann tritt in den ersten Jahren nach dem Kriege (Erster Weltkrieg) ein gewisser Umschwung in der Ausdeutung der physikalischen Beschaffenheit der Riesensterne ein, die im Grunde nichts anderes als außerordentlich leichte Gaskugeln seien. 
Die allenthalben an A.S. Eddington anlehnenden Forscher denken sich das Innere eines Sternes als ein wüstes Gewirr von Atomen, Elektronen und Ätherwellen, und es ist schon bezeichnend, wie die Forschung sich diesen Wirrwarr mitunter vorzustellen bemüht und ihn der Allgemeinheit plastisch nahezubringen versucht.
"Zerzauste Atome", um Sätze des Engländers Eddington selbst in wortgetreuer Übersetzung wiederzugeben, "die nur noch spärliche Fetzen ihrer ihnen im Gedränge vom Leibe heruntergerissenen zierlichen Elektronenmäntel tragen, rasen herum mit Geschwindigkeiten von 50 Meilen in der Sekunde.  Verlorene Elektronen laufen noch hundertmal schneller an uns vorbei, auf der Suche nach einem neuen Zufluchtsort. 
Obacht!  Beinahe wäre ein in die Nähe eines Atomkernes geratenes Elektron mit diesem zusammengestoßen, aber es sammelt Schwung und fliegt an ihm in einer scharfen Kurve vorbei.  Tausendmal entgeht das Elektron solchen Gefahren im Laufe eines 1/10 milliardenstel Teiles einer Sekunde; zuweilen rutscht es beim Beschreiben der Kurve aus, fliegt aber trotzdem weiter mit vergrößerter oder verminderter Energie.  Dann kommt ein schlimmerer Rutsch als gewöhnlich; das Elektron ist richtig gefangen und an das Atom gebunden, seine freie Laufbahn ist zu Ende.  Aber nur für einen Augenblick.  Kaum hat das Atom den neuen Skalp an seinen Gürtel befestigt, da kommt schon ein Quant Ätherwellen dahergerast.  Mit einer großen Explosion fliegt das Elektron wieder heraus, neuen Abenteuern entgegen.  An einer anderen Stelle treffen zwei Atome voll aufeinander und prallen zurück, wobei ihre spärlichen Kleidungsreste noch weitere Einbuße erleiden.
Angesichts dieses Schauspieles fragen wir uns unwillkürlich, ob dies wirklich das feierliche Drama der Sternentwicklung sein kann?  Es erinnert mehr an die heitere Nummer eines Tingeltangels, bei der das Tischgeschirr zerschlagen wird.  Die derbe Posse der Atomphysik scheint auf unsere ästhetischen Ideale wenig Rücksicht zu nehmen....  Um die Eleganz der Prozesse empfinden zu können, müssen wir die Handlung verlangsamen oder unseren Verstand beschleunigen, genau wie die Zeitlupe im Film die wuchtigen Schläge eines Boxkämpfers in äußerst graziöse, langweilige Bewegungen auflöst...."  Ganz abgesehen davon, daß hier von Größen, von elementarsten Stoff- und Krafteinheiten die Rede ist, die der Wahrnehmbarkeit an sich verschlossen bleiben und die nur theoretisch deutbar sind, so räumt auch ihre Einkleidung in drastische Vorstellungsbilder keineswegs viele der hier noch bestehenden Schwierigkeiten hinweg.

Jedenfalls glaubte die die Atomforschung auswertende Sternphysik behaupten zu können, daß Riesensterne über außerordentlich geringe Dichten verfügen müßten, daß sie im Verhältnis ihres Durchmessers zu dem der Sonne relativ viel leichter als diese seien und aus einem vielleicht hunderttausendmal lockerem Material als unser Tagesgestirn bestünden!  Man sprach von einer Dichte, die noch weit unter der im luftleeren Raume liege, wie das für solche aus offenbar nur locker gefügten Gasatomen und dergleichen mehr sich zusammensetzenden Riesensternen auch nicht gut anders denkbar wäre.  Nichtsdestoweniger war man sich darüber klar, daß es leichter ist, Sterndurchmesser zu bestimmen als Sterndichten zu ermitteln, was allenthalben nur in Ausnahmefällen auf rechnerischem Wege unter großen Schwierigkeiten und niemals ohne bestimmte Voraussetzungen geschehen kann. 
Schon die Folgejahre brachten die Verteidigung von Riesensternen mit kaum vorstellbaren geringen Dichten ins Wanken.  Man glaubte Sterndichten ermittelt zu haben, die noch mehr als tausendfach die erhebliche Dichte etwa des Platins übersteigen, und wenn das auch nicht für die Sternriesen selbst in Frage kam, so gaben doch verschiedene Spekulationen über ein mögliches Zustandekommen solcher Riesen aus einer Vereinigung von kleineren Gestirnen auch einen Hinweis für deren Dichten.  Ein recht fröhlicher und sehr ausgedehnter Gelehrtenstreit um alle diese Dinge mündete schließlich in eine mittlere Linie ein, die es wahrscheinlich macht, daß unsere Sternriesen sehr wohl über eine mittlere Dichte wie die der Sonne verfügen können, die etwa ein Viertel der Dichte unseres Erdballes oder 1,44 von der Einheit des Wassers beträgt.  Selbst Zweifler an diesem Vorbringen müssen zum mindesten zugeben, daß mit Hilfe der astronomischen Rechnung der Nachweis für eine besonders geringe Dichte der Sternriesen nicht geführt werden kann.

Damit ist aber die Forschung erst auf Umwegen zu einer Auffassung gelangt, die Hörbiger schon vor Jahrzehnten ausgesprochen hatte, als die Forschung die Sternriesen selbst gerade erst nachzuweisen begann!  Er benötigte auch die nunmehr bestätigten Dichten, um die ungeheure Bedeutung solcher Sternriesen für alles Geschehen im All rechtfertigen zu können.  Für ihn ist noch jeder Riesenstern eine Sternmutter oder Gigantin, die jeweils zum Ausgangspunkt für ein sich bildendes Sonnenreich werden kann.  Es lag ihm fern, über die vielerlei Möglichkeiten der Entstehung solcher Sternriesen besonders nachzugrübeln oder zu untersuchen, welcher Rangordnung sie etwa in dem von der Forschung angenommenen auf- und absteigenden Ast einer Sternentwicklung einnehmen könnten.
Ihm konnte es, nachdem sich ihm die Sternmütter im Verfolg seiner technischen Durchmusterung unseres engeren Sonnenreiches sozusagen geradezu als logische Notwendigkeit aufdrängen mußten, ziemlich untergeordneter Natur erscheinen, wie sich das Schicksal einer einzelnen Sternmutter erfüllt.  Es galt ihm vielmehr, den Geheimnissen unserer eigenen Sonnenwelt auf die Spur zu kommen, die ein zwar großes, doch im Rahmen des ganzen Kosmos doch wieder nur verschwindendes Einzelreich bildet.
Um es auf eine kurze Formel zu bringen: Sternmütter von genügender Dichte, deren Existenz jetzt erwiesen ist, schweben neben unendlich vielen anderen Gestirnen (Fixsternen oder Sonnen) im unendlichen Raum.  Der bezeichnende Name Sternmutter spricht das Wesen der Mutterschaft aus, derzufolge ein Körper berufen ist, einem anderen Körper das Leben zu schenken.  An die Mutterschaft ist zugleich wieder der Gegenpol alles lebendigen Werdens geknüpft.  Mutter wird ein Körper, der empfangen hat, und zum Vollzug der Empfängnis gehört ein anderer Körper.  Kann eine Sternmutter einem sich nachmals ausbildenden Sonnenreich das Leben schenken, so muß demzufolge auch ein Partner der Sternmutter dagewesen sein, der sich ihr anvermählte.  Sofern das auch für unser eigenes Sonnenreich zu gelten hat, muß seine Werdensgeschichte notwendig eine vordem gebärtüchtig gewordene Sternmutter zur Voraussetzung haben. 
Wir werden sehen, daß dies zwangsläufig der Fall gewesen sein muß, was uns wiederum zu der überwältigenden Auffassung drängt, alles Geschehen im Kosmos als ein unserem Leben innigst Verbundenes zu begreifen.  Unser Sonnenreich wurde, unsere Erde besteht und wir Menschen leben, weil dem tieferen Wesen nach das Großgeschehen im All keinen anderen Erscheinungen unterliegt als solchen, die uns die winzig kleine Erde selbst an ihren Lebenswundern begreifen lehrt!  Wir sind nicht, wie es viele Forscher wahr haben wollen, irgendwie "planlos und zufällig in diese Welt hineingestolpert", sondern sind ein dem kosmischen Ganzen wohl eingeordneter Teil und zehren unabänderlich von Trank und Speise, die eine gebärende Sternmutter ihrem Sonnenkind mit auf den Weg gegeben hat.

Bevor wir aber den großen Film laufen lassen, der unsere kosmische Verbundenheit mit unheimlicher Sicherheit lehrt, seien des leichten Verständnisses wegen einige an das Vorstehende knüpfende Gesichtspunkte der Glacial-Kosmogonie vorweggenommen.
Heute ist die Forschung auf dem besten Wege (wie ebenfalls schon von Hörbiger gefordert), zuzugeben, daß die Schwerkraft oder die Gravitation, die Monde an Planeten und diese wieder an Sonnen kettet, wohl bedingte Gültigkeit für unser engeres Sonnenreich hat, demgegenüber aber eine Sonne selbst wohl keinem ihm über- oder beigeordneten Gestirnssystem schwerkraftsverbunden unterstellt ist.  Es bleibt angesichts der Entfernungen der Gestirne untereinander im Raum (wie wir das vorstehend durch unser Stecknadelkopfbeispiel klargemacht haben) auch schwer einzusehen, an einen hier geheimnisvoll webenden und schwerkraftsbedingten Zusammenhang zu denken.  Fällt aber die Schwerkraft für allzugroße Fernen fort, macht es der Forschung um so mehr Mühe, die damit in Zusammenhang gebrachte Bewegung der Gestirne zu deuten, denn längst ist es erwiesen, daß Sonnen nicht unbeweglich oder "angehaftet" (daher das noch altüberkommene Wort Fixstern für sie) im Raume stehen, sondern bestimmt gerichtet wandern, wie beispielsweise unsere Sonne samt ihrer Planetenschar vom Sternbilde der Taube zu dem des Herkules hin eilt.  Nicht nur einzelne Gestirne, auch gewisse Gestirnsschwärme wandern durch das All.

Es ist schon bezeichnend, was der frühere Direktor der Göttinger Sternwarte, Schwarzschild, einmal über den Sternschwarm der Hyaden sagte, dessen Einzelsterne verhältnismäßig weit voneinander wandern: "In diesem stillen Wandern der Sterne fühlt man aufs eindringlichste das höhere Prinzip, das sie beherrscht, so schwer es ist, dasselbe in präzise Vorstellungen zu fassen.  Man möchte sich am liebsten denken, daß die Sterne gemeinsam losgeschossen sind, der Explosion eines großen Zentralkörpers ihren Ursprung verdanken.  Diese Explosion müßte aber den Sternen eine große Anfangsgeschwindigkeit verliehen haben, um sie ihrer gegenseitigen Anziehung (Schwerewirkung oder Gravitation) zu entreißen, und es wäre ein merkwürdiger Zufall, wenn die Anfangsgeschwindigkeit gerade ausgereicht hätte, um die Sterne bis zu ihren jetzigen Lagen zu führen..." 
Wäre sich dieser Forscher über das Wie dieses Abschusses klar gewesen, hätte er wahrscheinlich die zusätzliche Bemerkung nicht gemacht, den Ursprung der Gestirne vielleicht doch auf einen großkosmischen Nebel zurückzuführen, der ihm selbst wohl nur noch als ein unsicheres Phantom einer längst brüchig und überaltert gewordenen Weltausdeutung vor Augen stand, zumal dessen Annahme nicht mehr mit sonstigen Erkenntnissen der Forschung in Einklang zu bringen war und dies heute noch weniger ist.  Auch alle Versuche, unser Sonnenreich samt Millionen von anderen Gestirnen als einer aus einem uranfänglich vielleicht spiralig angeordneten Riesenurnebel emporgedämmerte Einheit, als eine geschlossene Welteninsel, zu begreifen, kranken an der gleichen Unzulänglichkeit und machen es dem Verständnis schwer, die gestaltordnenden Kräfte hierzu zu erkennen.
Die von Schwarzschild vergeblich gesuchte Kraft des Abschusses wird von uns aus dem Geburtsakt unseres Sonnenreiches verständlich werden, das hierbei wahrhaft abgeschossen wurde.  Hieraus erklärt sich auch zwangsläufig der Flug der Sonnenwelt durch das All, der auf einem uranfänglich mitgegebenen Bewegungsimpuls beruht oder der mit anderen Worten die Abschußenergie auswertet.  Physikalisch ausgedrückt besagt das zugleich, daß der Sonnenflug lediglich dem Gesetz der Trägheit unterliegt, demzufolge ein Körper seine Bewegung beibehält, sofern er nicht durch Kräfte (Widerstände) gezwungen wird, seinen Zustand zu ändern.

Es gibt schon kein Auslangen, um kosmische Nebel als Grundlage einer Sonnenreichentstehung anzusprechen, wobei eine physikalische Deutbarkeit derartiger Nebel an sich wieder umstritten bleibt.  Es muß wohl oder übel ein Stoffgefüge im Weltall existieren, das nicht nur den in leuchtenden Sonnen und Muttersternen gespeicherten Glutstoffen entgegengesetzt, sondern das zugleich dank dieses Umstandes berufen ist, kosmische Wandlungen im Zusammenspiel mit Glutmassen zu bewirken und das sich ebenso wie diese behaupten und bei Verbrauch zu ergänzen vermag, so daß ein ewiger Gleichgewichtszustand im gesamten All im Rahmen aller Wandlungen darin garantiert erscheint.  Dieses Stoffgefüge ist eben das Welteis, das vermutlich bei einer trächtig werdenden Sternmutter, wie auch beim Lebenspfad eines jungen und schließlich alternden Sonnenreiches eine entscheidende Rolle spielt.  Führen wir diesen Gedanken folgerichtig zu Ende, so ergibt sich eine Reihe von Fragen: Kann Wasser im freien Weltraum im Zustand des Eises existieren; welche Wandlungen vollziehen sich, wenn Eis und Glut in Berührung kommen; in welcher Weise ist für eine stete Ergänzung aufgebrauchten Welteneises gesorgt, wobei man sich vor Augen halte, daß die elementaren Bestandteile des Eises bzw. des Wassers Sauerstoff und Wasserstoff sind.  Die bündigen Antworten sind rasch gegeben.
Wer im Hochgebirge klettert, weiß, daß dort, wo die Luft verdünnt und der Luftdruck herabgemindert ist, ein Schmelzvorgang bei Firn und Gletscher auch bei starkem Sonnenschein nahezu ausgeschlossen ist.  Das läßt sich aus besonderen physikalischen Eigenschaften des Eises ohne weiteres erklären.  Im Weltenraum ist wiederum jeder auch noch so geringe Druck einer Lufthülle nicht vorhanden.  Hier würde Eis zwar noch weniger schmelzen können, aber, wie das gelegentlich noch behauptet wird, verdunsten oder gelehrt ausgedrückt "sublimieren" müssen.  Dem steht jedoch ein bezeichnender, hier nur im gröbsten umrissener Versuch gegenüber.  Bekanntlich kann man mittels einer Luftpumpe den Raum innerhalb einer Glasglocke angenähert luftfrei und damit drucklos machen.  Befindet sich in der Glasglocke ein Schälchen mit Wasser und pumpt man genügend Luft aus der Glocke, so beginnt das Wasser zunächst zu sieden.
Hierbei geht tatsächlich Wasser verloren und der Dampf wird beim Pumpen abgesogen.  Doch sonderbar - bei etwa 10 % Gewichtseinbuße des des Wassers kommt dieser Vorgang zum Stillstand und bei rund 13 % Wasserverlust ist das Wasser plötzlich gefroren!
Wir mögen nun pumpen, solange wir wollen, es fällt dem Eis bis auf einen geringen Verlust gar nicht ein, vollkommen zu verdunsten. 
Sobald das Eis -40° aufweist, hört überhaupt jede Verdunstung auf.  Selbst unter denkbar geringstem Luftdruck klirrkalt gewordenes Eis büßt, wie sich das wärmetechnisch berechnen läßt, allenfalls nur noch den hundertsten Teil seiner Gewichtsmenge ein.  Es erhellt dies, daß sich Wasser zwar nicht im flüssigen, wohl aber im festen Zustand des Eises im Weltraum (-273°) befinden und und erhalten kann.
Taucht man in einer Winternacht einige endwärts krallartig aufgespaltene Eisenstangen in ein Gefäß mit Wasser und zieht man nach dem Gefrieren des Wassers die Eisenstangen gewaltsam heraus, so haftet ihnen jeweils ein stattlicher Eisbrocken an.  Führt man solche Eisbrocken in einen vieltausendgrädigen Hochofenglutfluß ein (was nötige Vorsicht erheischt und entsprechend erprobt sein will), so schmilzt und verdampft wohl ein Teil des Eises, doch ein Rest umhüllt sich mit einer Art Schaumschlacke.  Erst nach und nach beginnt der in der Schlackenhülle verborgen ruhende Eisrest zu schmelzen, wobei eine Anwärmung des Schmelzwassers auf Siedeverzugshöhe bewirkt wird.  Unter Siedeverzug versteht der Wärmetechniker die Erscheinung, daß möglichst luftfreies Wasser erst bei einer höheren als der gewöhnlichen Temperatur zu sieden beginnt.  Es kann hierbei zu einer äußerst starken Dampfentwicklung kommen, und sobald durch eine Erschütterung oder dergleichen mehr eine Druckentlastung herbeigeführt wird, findet eine Explosion statt, wie sie ähnlich von Dampfkesselexplosionen her bekannt ist.

Der Leser möge sich einstweilen vorstellen, was solche Vorgänge, aufs Weltall übertragen und dort millionenfach gesteigert, bedeuten!
Es bleibt noch die Frage nach der Ergänzung des sich verbrauchenden Welteises zu beantworten. 
Es ist ein einwandfrei festgestellter Wesenszug aller glutenden Gestirne und Sonnen, Wasserstoff auszuatmen und dem Weltraum mitzuteilen.  Unsere eigene Sonne zeigt und das an ihren gewaltigen Glutgasspringern (Protuberanzen), die Wasserstoff abgeben, der vom Lichtdruck getrieben mit hoher Geschwindigkeit ins Weltall entweicht.  Und selbst ein oberflächlich erkalteter Körper, wie unsere kleine Erde, dürfte zeitweise bei Vulkanausbrüchen hoch expandierenden Wasserstoff, wie das von verschiedenen Physikern (Arrhenius und anderen) behauptet wurde und wird, für immer verlieren.  Auf diese Weise gelangt zum mindesten Wasserstoff als ein Bestandteil des Wassers dauernd ins All.  Wasser oder Eis kann sich naturgemäß erst durch Hinzutritt von Sauerstoff bilden, was wiederum, ohne hier erläuternd vorgreifen zu wollen, in der Anfangszeit einer Sonnenreichentwicklung im großen geschieht.  Es kann auch, was der Beobachtung mit entsprechenden Mitteln der astrophysikalischen Forschung nicht verborgen bleibt, zu Eisstaub gefrierender Dampf von Gestirnen ausgeschleudert werden, so daß auf diesem Wege das Weltall geradewegs mit Welteis bereichert wird oder auch ein Nachbargestirn einen Teil davon abbekommt.
Die Abgabe von Wasserstoff seitens glutender Gestirne in den Weltenraum wird uns mit zum Beweis dafür, daß Eis im All existiert.  Die Wasserstoffaushauchung ist physikalisch nur denkbar, wenn sich vorher Eis beziehungsweise Wasser einem Glutgestirn von außen her angegliedert hat, sei es in Form von wasserdurchtränkten oder oberflächlich stark vereisten Kleingestirnen oder von massigen Eisbrocken selbst, die in den Anziehungsbereich eines Gestirnes gerieten und diesem schließlich verfallen mußten.  Hier mußten die Wasserverbindungen zwangsläufig eine Zersetzung erleben, wobei frei werdender Wasserstoff unter entsprechenden Explosionserscheinungen weltraumwärts entweichen konnte.

Das alles drängt zu der Vorstellung, das Weltall für eine Maschinerie zu halten, die ständig und pausenlos arbeitend von den Kräften gespeist wird, die sich aus dem Widerstreit von Glut und Eis ergeben.  Diese Behauptung stützt sich, wie kurz gezeigt worden ist, keineswegs auf irgendwelche beweislose Voraussetzungen, sondern auf wohlfundierte Beweismittel.  Das hier zu verfolgende Schicksal unseres Sonnenreiches wird erst die Probe aufs Exempel liefern.  Im Zusammenhang damit wird uns noch vieles verständlich werden, was im Augenblick, um nicht in eine uferlose Wirrnis zu geraten, unausgesprochen bleiben mußte, wennschon es recht wesentlich ist.  Erst die Beseitigung gewisser Vorurteile rechtfertigt, verstanden zu werden, und wer zu voreilig mit der Tür ins Haus fällt, macht gar oft die Erfahrung, statt die Begeisterten die Zweifler und Spötter auf seiner Seite zu haben....

von H.W. Behm

(Quelle: Auszug aus dem Buch "Die kosmischen Mächte und Wir" von H.W. Behm, 1936, Wegweiser-Verlag G.m.b.H., Berlin)




Anmerkung der WEL-Privatinstitutsleitung:
Folgender Auszug stammt aus dem Artikel "Die Welt-Eis-Lehre von Hanns Hörbiger" von Uwe Topper:
"Im Sommer 1997 wurde auch in Deutschland (z.B. DIE WELT vom 26.6.1997) von der aufregenden Diskussion amerikanischer Astronomen berichtet, die um das Thema kreiste: Stimmt es, was der Forschungssatellit "Polar" seit einem Jahr an Meßergebnissen mitteilt?  Daß nämlich täglich viele Tonnen Schnee in die Atmosphäre der Erde eintreten und damit die Wassermenge der Erde bereichern?
Louis A. Frank (Universität Iowa) erklärte, daß die Meßergebnisse zeigen, daß pausenlos kometenhafte Objekte in der Größe eines Einfamilienhauses, 20 bis 25 Tonnen schwer, auf die Erde niedergehen.  Täglich müßten es mindestens 30 000 solcher Körper sein.  Ihre Geschwindigkeit beträgt etwa 10 bis 15 km pro Sekunde.  Schon in einer Höhe von 24 km über der Erdoberfläche beginnt die Zerstäubung der Schneeballen, bei 8 000 m Höhe sind sie spätestens zu Wasserdampf geworden.  Man spräche hier am besten von "kosmischen Regen", meint der Wissenschaftler.  Diskutiert werden eigentlich nur die Details, die Tatsache als solche steht - rechnerisch - fest.  Oder ob die Herren doch Hörbiger gelesen haben und nun die Satelliten-Meßdaten entsprechend deuten?"

Der obige Zeitungsbericht spricht für sich und bestätigt das Eis im Weltall.