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Warum kann es
im Juni heiße Wochen geben? |
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Keine
Angst vor Klimaänderung!
Unter diesem Titel bringt der "Westdeutsche Beobachter" vom 16. Juni 1936 u. a. folgendes: " ... Von Rechts wgen war es also schon immer im Juni eine Zeitlang kühl. Heiße Juniwochen, von denen die "ältesten Leute" wissen, oder deren wir uns selbst erinnern, sind ungesetzmäßig. Sie können nur auftreten, wenn das berühmte "Azorenhoch", das oft einen weitreichenden Einfluß auf unser Wetter hat, sich besonders weit nach Norden erstreckt und dadurch die feuchten Winde des Atlantik von Mitteleuropa fernhält. Das tritt alle paar Jahre einmal ein, wobei es, infolge der ununterbrochenen Erwärmung des Festlandes, zu langdauernden Hitzeperioden kommt. Natürlich erinnert man sich an solche Extreme des Wetters immer leichter als an das Regelmäßige, und es ist deshalb nicht verwunderlich, daß man später glaubt, es sei eben "früher" um diese Zeit immer heiß gewesen. Die Ursache für die
besonders kräftige Ausbildung des Azorenhochs, das nichts weiter
als ein riesiger Warmluftkörper ist, liegt nach der Annahme vieler
Meteorologen in den Sonnenflecken. Der Meteorologe Freiherr von
Aufseß hat festgestellt, daß fast immer, wenn am Ostrand
der Sonne die berühmten "Flecken" und "Fackeln" erscheinen,
Verstärkung der Luftbewegung in der Äquatorgegend und
Vorstöße des Azorenhochs nach Europa die Folge waren.
Der Amerikaner Clayton hat sogar Zusammenhänge zwischen den
Hochwasserperioden von Donau und Rhein und dem Auftreten der
Sonnenflecken gefunden. Danach haben wir immer dann besonders
ungewöhnliches Wetter, also sehr heiße Sommer, sehr kalte
Winter, oder völlig verregnete Sommer und abnorm warme Winter zu
erwarten, wenn die Flecken auf der Sonne sehr zahlreich oder sehr
gering sind ....
Woher aber auch das Azorenhoch
seine Ausdehnung nimmt oder die Polarluft ihre Energie, zunächst
einmal sind es wieder die Sonnenflecken und ihr Rhythmus, die in
unmittelbarem Zusammenhang damit zu stehen scheinen. Da die
Äro-Physiker inzwischen bewiesen haben, daß die
Sonnenflecken starke Elektronenströme aussenden, die wiederum
elektromagnetische Störungen in den oberen Luftschichten unserer
Erde auslösen, kann man sich den Zusammenhang zwischen
Sonnenflecken und Wetter auch erklären. Woher aber kommen
nun wieder die Sonnenflecken, und weshalb zeigen sie eine gewisse
Gesetzmäßigkeit? - Nach einer Theorie des Österreichers
Göschl entstehen die Sonnenflecken durch Meteoriten, die, von der
Sonne eingefangen, auf deren Oberfläche stürzen und dabei
gewaltige Strudel erzeugen. Ganze Schwärme solcher
Meteoriten ziehen ihre regelmäßigen Bahnen um das
Zentralgestirn unseres Planetensystems. Wenn nun die großen
Planeten Saturn, Jupiter oder Uranus auf ihrer Bahn so stehen,
daß sie die Anziehungskraft der Sonne auf die
Meteoritenschwärme verstärken - der Astronom nennt das
Konjunktion - , dann fängt die Sonne besonders viele Meteoriten
ein, und die Sonnenflecken nehmen zu. - Die elfjährige sogenannte
"Sonnenfleckenperiode" läßt sich vorzüglich mit den
"Konjunktionen" der großen Planeten in Beziehung bringen.
1927 fand z. B. eine kurze Jupiter-Uranus-Begegnung mit der Sonne
statt, die offenbar den kalten Winter 1928/29 zur Folge hatte.
Auf eine Jupiter-Neptun-Konjunktion von 1932 folgte der
verhältnismäßig heiße Sommer. Es gibt also
natürliche und gesetzmäßige Beziehungen zwischen dem
gestirnten Himmel und unsern Feriensorgen. Zwar müssen wir
gestehen, daß vorläufig die Wissenschaft (d. h. die
offizielle Meteorologie!! Die WEL-Schriftw.) noch lange nicht alle
Zusammenhänge kennt. Sicher ist aber schon heute: Nicht die
Willkür eines launischen Wettergottes dirigiert Sonnenschein und
Regen, sondern es verläuft auch dieses Naturgeschehen nach festen
Regeln ...."
Herrn Oberbaurat
Güldenpfennig danken wir für die Zusendung dieser
Pressenachricht vielmals. Wir stimmen seinem Urteil durchaus zu,
daß dieser Aufsatz des "Westdeutschen Beobachters" sehr vieles
aus dem Gedankengut
Hanns Hörbigers enthält, was als die Arbeit aller
möglichen, auch ausländischen Gelehrten wiedergegeben wird,
und daß uns als Deutschen das durchaus nicht gleichgültig
sein kann. Wir sind aber überzeugt, daß auch der
"Westdeutsche Beobachter" seine Spalten für die Gedankenarbeit
Hörbigers öffnen wird, wenn er von den wahren
Zusammenhängen Kenntnis erhält.
Die WEL-Schriftw. (Aufsatzquelle: Monatsheft: "Zeitschrift für Welteislehre, Heft 7/8, S.45-46, Jahrg. 1936, Verlag Dr. Hermann Eschenhagen-Breslau) |
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