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Mondeszeit und
Erdkatastrophen |
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Wir spähen
in stiller Nacht zum Monde empor und schon ergreift uns
ein Gesicht von erdrückender Berauschung, denn Monddeutung wird
gleichwohl zur Schicksalsdeutung aller Lebenswerdung. Wir
behaupten, daß dieser heutige Erdmond erst etliche
Jahrzehntausende umschwingender Begleiter der Erde ist, vordem ein
selbständiges Planetendasein führte und im Jahrmillionen
währenden Restteil dieses Planetendaseins die Erde selbst ohne
Mond ihre sonnenumlaufende Bahn beschrieb.
Wir folgern gleichwohl, daß seit dem Einfang dieses Planeten Luna (dem unter andern das Wunderreich Atlantis, wogenüberspült, zum Opfer fiel) das aufeinander wirkende Kräftespiel Erde-Mond doch äußerst geringfügig gegenüber dem erscheint, was fernste Zukunftsgeschlechter davon erst zu erwarten haben. Noch befinden wir uns mitten im bescheidenen Vorspiel einer Riesenfuge erst, die mit Hochdruckregistern des vollen Orgelwerks den Schöpfungshymnus der Erde und des Lebens auf Erden in unsere von inhaltsschweren Motiven entwöhnten Ohren brausen soll. Es wird der Mond der Erde näherkommen und schlummernden Kräften zur geeigneten Zeit Gelegenheit geben, in wildem Rasen loszubrechen. Es wird der Erdball in Wehen zucken, die ungeheuerlich gerade das Leben beeinflussen und nach einer Sintflut, die den letzten Akt einer mondbedingten Schreckenstragödie umspannt, wird kein Mond mehr sein. Der Mond ist der Erde einverleibt. Die allmählich zur Ruhe kommende Erde wird einem neuen, viele Jahrmillionen währenden, Frühling entgegengehen. Und so war es schon wiederholt auf Erden. Unsere Erde hat, wie schon kurz erwähnt, mehrere Monde besessen und ihr Gesamtschicksal, im Zeichen eines Entwicklungsgeschehens auch ihres Lebens begreifbar, ist zumal das ihrer Mondtragödien. Und wollen wir das Schicksal unseres Planeten filmartig in ein Stundenmaß zwingen, so würden die vier letzten Mondzeiten jeweils nur wenige Sekunden lang die viertelstündlich zu nehmenden mondlosen Zeiten unterbrechen. Aber die wenigen Sekundenaugenblicke sind die großen Gestaltungsformer der Erdoberfläche, sind Gebirgsbaumeister und Eiszeitträger, Lebensgestalter, Lebenserneuerer und Lebensvernichter, sind verantwortlich für all das, was sich uns bislang nur höchst verschleiert aus Tiefen der Urzeit offenbaren wollte. Schon diese wenigen aber
gewiß inhaltsschweren Sätze
mögen zunächst wohl ein Achselzucken auslösen. Wir
haben sie jedoch hier nicht auf ihre Stichhaltigkeit nachzuprüfen,
können unmöglich das zur Stütze des Gesagten bislang von
den Welteisforschern beigebrachte Material auch nur deutungsweise
ausbreiten.
Bereits in den Anfängen ist dieses Material ebenso vielversprechend wie weitumfassend. Dem Sonderforscher bleibt ja auch ein ganz anderer Weg zu gehen übrig. Er macht die Probe aufs Exempel, indem er seinen Wissens- und Erkenntnisschatz einmal überschaulich den Welteisfolgerungen einzugliedern sucht, um dann zu sehen, ob Enttäuschung oder Überraschung übrig bleibt. Man opfert sich mit anderen Worten nicht einer Idee, sondern versucht aus seinem Fachgebiet heraus die Idee zu stützen oder zu zerstreuen. Einen vorurteilsfreieren Weg dürfte es nicht geben. Ihn begangen zu haben und zu begehen rechtfertigt alles Weitere. Sobald wir nun versuchen in
kurzen Strichen das Wesentliche einer
Mondeszeit herauszustellen, ist es grundsätzlich ganz
gleichgültig, ob wir dabei den heutigen oder einen Vorgänger
des Jetztmondes im Auge behalten. Bei allen Mondzeiten spielt
sich so ziemlich immer wieder das Gleiche zur Wirkung kommende Drama
ab, nur daß die hierbei sich auslösenden Gewalten von
Mondzeit zu Mondzeit etwas gesteigert werden, da die Erde der Reihe
nach stets größere Monde eingefangen und auf sich
niedergeholt hat. War der Vorgänger des Jetztmondes kleiner,
so wird sein zukünftiger Nachfolger (der heutige Planet Mars)
größer sein. Jeder Mond muß zwangsläufig
der Erde anheimfallen und letzten Endes eine Sintflut (Diluvium)
zeitigen. Es müssen demnach schon wiederholt Sintfluten
über die Erde gebraust sein, auf die jeweils erheblich lange
währende mondlose Zeiten folgten und wir möchten
vorausgreifend andeuten, daß zumal im letzten Abschnitt je einer
Mondeszeit das Leben auf Erden gewaltigen Erschütterungen und
Entwicklungsanstößen ausgesetzt war, die dann während
einer jeweils darauffolgenden mondlosen Zeit zur befreienden
Auslösung gelangten.
Was auch immer während
einer Mondeszeit auf Erden sich abspielt,
wird im wesentlichen durch ein allgewaltiges Flutschauspiel
bestimmt. Schon der heute auf etwa sechzig Erdhalbmesser der Erde
genäherte Mond löst rings um den Erdball jenes gewaltige
Pulsen des Meeres aus, das wir als Flut und Ebbe mit dem Namen Gezeiten
zusammenfassen. Und die täglich doppelte Periode der
Gezeiten wird sofort verständlich, wenn wir bedenken, daß
auf der dem fluterzeugenden Körper zugewandten Seite der
Wassermantel angezogen wird, auf der abgewandten Seite (als Folge der
Erdbewegung um den Systemschwerpunkt Erde-Mond) ebenfalls ein Flutberg
entstehen muß. Im allgemeinen üben die
augenblicklichen Zugkräfte des Mondes auf die einzelnen Punkte der
festen Erdoberfläche eine noch wenig unmittelbar wahrzunehmende
Wirkung aus, um so mehr dagegen auf die bewegliche Wasserhülle,
die wegen der leichten Verschiebbarkeit ihrer Teilchen jeder auf sie
wirkenden Kraft folgen kann. Im Maße aber als sich ein Mond
der Erde langsam nähert und sich folglich mit kürzerer
Umlaufszeit (1) bewegt,
werden solche Zugkräfte eine erheblichere Steigerung erfahren und
ihre Einwirkung auch auf die Festlandmasse (2) und nicht zum wenigsten auf die
Lufthülle wird augenscheinlich nachweisbar werden.
Mit bewunderungswürdigem Scharfblick haben Hörbiger-Fauth die äußersten Folgerungen des Flutproblems herausgearbeitet und versucht in höchst sinnfälliger Weise dem hervorragenden Mittler des Flutproblems G.H. Darwin ebenso anerkennend gerecht zu werden, wie andererseits weitsichtiger zu begegnen. Da unser Mond zwar winzig klein gegenüber der Sonne, dafür aber viel näher bei der Erde ist und starke Annäherung das Maß der Anziehung nach einer quadratisch wachsenden Skala zeitigt, so kommt auf Rechnung des heutigen Mondes allein eine Fluthöhe von etwa einem halben Meter. Was aber heutzutage als Katastrophe gelten mag, wenn eine Springflut zur Voll- und Neumondzeit (etwa im Hochwinter bei Sonnen- und gleichzeitiger Mondnähe, ebenso bei beiderseitigem Gleicherstande im September-Oktober oder März-April bei gleichzeitiger Mondnähe) Verheerungen an gewissen Küsten anrichtet, ist nur ein Kinderspiel gegenüber kommenden Dingen. In ihnen wurzelt aber das Gewaltige, das uns berechtigt den ganzen erdgeschichtlichen, versteinerungs- und lebenskundlichen Bau als Folge je einer Mondannäherung zu begreifen. Jede Mondeszeit beginnt mit dem
Einfang eines vordem selbständigen
Planeten. So war, wie wir soeben erfuhren, auch unser Jetztmond
ein ursprünglich eigenherrlicher Planet (3), dessen Bahn ziemlich nahe der
Erde ging. Gleich der Erde umlief er die Sonne und nicht die Erde
selbst. Als kleiner Himmelskörper fühlte er aber
sonderlich stark den Weltraumwiderstand (Wasserstoff), wurde zu starker
Bahnschrumpfung genötigt und schließlich von den
Anziehungskräften der Erde eingefangen, d.h. zum Trabantendienst
gezwungen. Bei diesem Einfang muß der den Mond bedeckende
außerordentlich tiefe und stark von Eis überkrustete Ozean
plötzlich ungeheuren Flutkräften ausgesetzt gewesen
sein. Vorausgesetzt, daß die Eisnatur des
ursprünglichen Planeten Mond kein Geheimnis mehr bedeutet, liegt
dann ein zweites Geheimnis enthüllt vor uns. Wir sehen im
Geiste die Riesentrümmer gleicherwärts gelegener
Mondeisfelder gehoben, übereinandergeschoben und geborsten.
Wir sehen ehemalige Außenteile überflutet und mit
Getrümmer jeder Größe in einem aus Wasser und
Eisschlamm gebildeten Brei auf der teilweise wieder emportauchenden
Scholle festwerden, so daß die Gipfel der Trümmer wie Piks
herausragen. Wir sehen, wie ehemals vorhandene Ringformen
ältesten Datums voll Ozeanwasser laufen und zum Teil wieder durch
Wallrisse leerlaufen bis auf einen Rest, der als heute Innere
festfriert. Wir sehen einen Schollenrand hoch emporgehoben und
das übrige Feld der Hebung angemessen geneigt und zugleich mit
einem Chaos von Eisstücken überlagert. Wir sehen das
Uferstück des Ozeans über dem untergetauchten und zu weit
unter die gehobene Scholle geratenen Krustenfelde mit ähnlichem
losen Kleinzeug übersät, und wir sehen eine andere Scholle
nach oder bei der Hebung geborsten. Der Charakter aller Mondformen
wird uns verständlich, der Meere, Gipfel, Ringgebirge, Krater oder
Rillen, die nach Werdegang und Beschaffenheit nichts mit ähnlichen
Gebilden unserer Erde gemein haben.
(Bildquelle/text: Buch "Planetentod und
Lebenswende" von H.W. Behm)
Abb. 1: Aus der Eisnatur des Mondes. Sechs typische Formen der Mondringgebirge: 1. Doppelkrater mit teilweise ins Mare versunkener Umwallung und Zentralhöhen, wie Gassendi. 2. Stärker zum Mare eingesunkene, einseitig geneigt gebliebene Wallebene, wie Fracastorius. 3. Halb ins Mare gesunkene Riesenwallebene Sinus iridum. 4. Bis in Paßhöhe überflutetes Ringgebirge innerhalb einer Marefläche. 5. Innen überflutete Wallebene, wie Archimedes. 6. Stark elliptisch verkürzt gesehenes Ringgebirge, wie Pythagoras, nahe dem Mondrande; mit Schatten fast erfüllt, aus dem die Zentralhöhe noch herausragt. (Nach Ph. Fauth.) Das war (nur nebenbei gesagt)
die erste folgenschwere Erkenntnis, von
der aus die Welteislehre (Glacial-Kosmogonie) überhaupt ihren
Ursprung nahm, um weiterhin die Natur des Mars, der Streifung des
Jupiters, der Bahnschrumpfung und des Mondeinfangs, des Saturnrings
oder auch die Eisnatur der Sternschnuppen im Gegensatz zur
metallisch-erdigen Natur der Meteore zu erkennen.
Jede Mondwerdung eines dereinst selbständigen Planeten löst naturgemäß auf der Erde gewisse Erschütterungen aus, sofern allenthalben rasch erhebliche Wassermassen gleicherwärts zusammengerafft werden und dieses Spiel der Einfangflut von starken und häufigen Erdbeben, Vulkanausbrüchen und wahrscheinlichen unterseeischen und küstenländischen Magmaergüssen begleitet wird. Es erscheint selbstverständlich, daß anläßlich eines Mondeinfanges das während der vorhergegangenen mondlosen Zeit verhältnismäßig ungestört sich ausbreitende Leben einigermaßen betroffen wird, vor allen Dingen in bestimmten tropennahen Gebieten, die sozusagen plötzlich unter Wasser gesetzt werden. Hier vermögen ganze Lebensgeschlechter weder durch Flucht noch sonstige Mittel dem Schicksal der Vernichtung zu entgehen. Es soll nur erwähnt und hier (in diesem Bericht) nicht weiter verfolgt werden, daß beim Einfang unseres Jetztmondes selbst hohe menschliche Kulturen offenbar im Meer versanken, daß z.B. über Atlantis, Lemurien und das Osterinselreich die Wogen in gierigem Wellenspiel zusammenschlugen, über Gebiete, die in Zukunftstagen nach dem Ende unserer heutigen Mondzeit teilweise wieder trockengelegt werden. (Bildquelle/text: Buch "Planetentod und
Lebenswende" von H.W. Behm)
Abb. 2: Versuchsweise Darstellung einer Erdkarte mit eingezeichneten Gebieten, die bei der letzten Mondeinfangflut im Meer versanken, vordem aber (Atlantis) hohe menschliche Kulturen trugen. Schon hier möge aber eine
Erkenntnis fesseln, die uns noch weit
nachhaltiger begegnet, sobald uns im folgendem das Kräftespiel
Erde-Mond erst in seinen höchsten Auswirkungen vor Augen
steht. Es ist die Frage nach der Konstanz
der Kontinente, die so merkwürdig strittig die heutige
Erdgeschichtsforschung bewegt. Wir möchten diese Frage sehr
wohl überlegt dahin beantworten, daß im großen und
ganzen seit erheblich fernen Urzeiten die Gestaltung und Ausbreitung
von Land und Meer wohl jeweils verhältnismäßig rasch
vorübergehend einem Wechsel unterlag, aber trotz allem die alten
Festlandssockel eine gewisse Stetigkeit
bewahrten. Mondbedingte Überflutungen sind es, die
wiederholt dem Antlitz der Erde ein anderes Gepräge gaben, die
aber im erdgeschichtlichen Zeitsinne betrachtet niemals jene
Dauerzustände kennzeichnen, wie solche durch versuchsweise
Entwürfe erdgeschichtlicher Vorweltkarten verschiedensten
Charakters zum Ausdruck gebracht und uns angeboten werden. Diese
nur vorgetäuschten Dauerzustände entsprechen nicht dem im
allgemeinen seit undenklicher Urzeit als beharrlich anzunehmenden
Dauerzustand der Erdoberfläche, der erdgeschichtlich gesprochen
nur jeweils kurzweilig durch Mondkräfte beeinflußt
wird. Es bleibt in diesem Zusammenhang auch höchst
unwahrscheinlich, Festlandsverschiebungen größeren Stils in
erdgeschichtlich jüngeren Zeiten vor sich gegangen, zu
denken. Zum mindesten bleibt der zwischen Amerika und der alten
Welt sich dehnende und heute ozeanüberspülte
Atlantisrücken höchst schwierig zu deuten, denkt man mit Wegener in frühem Tertiär
etwa die Losreißung des ehemals zusammenhängenden
Blockes Amerika-Afrika-Europa und die damit verbundene Entstehung des
Atlantischen Ozeans gegeben (4).
(Bildquelle/text: Buch "Planetentod und
Lebenswende" von H.W. Behm)
Abb. 3: Von dem amerikanischen Zerstörer "Stewart" aufgenommene Bodenkarte des Atlantischen Ozeans (Newport bis Gibraltar). Darin der versunkene Erdteil (Atlantis) deutlich zu sehen. Wir sehen vielmehr das
Oberflächenbild der Erde durch ausgedehnte
Zeiten der Erdgeschichte
hindurch in einer gewissen Stetigkeit
verharren und lediglich durch Zug- und Flutkräfte des Mondes in
allenthalben regelmäßiger Wiederkehr zeitweilig
gewandelt. Dadurch wird es möglich, dem Gang der
Erdgeschichte eine bislang ungeklärt gebliebene rhythmische Gesetzmäßigkeit
einzuräumen und daraufhin auch die Gestaltungswege des Lebens
einheitlicher zu umgrenzen. Alle kleineren oder
größeren Fieberschauer oder Paroxysmen, von denen die
Oberfläche der Erde zeitweilig heimgesucht wird, sind wesentlich
mondbedingt und nur während einer Mondeszeit sind mit ehernem
Griffel die geologischen Hauptepochen in die Erdrinde verzeichnet, sind
die Grundsteine gelegt worden, die die Lebensformen so oder so sich
weiterhin gestalten ließen. Es ist nun wiederum
köstlich zu sehen, wie gerade die neuere Erdgeschichtsforschung so
vielfach richtig ahnt und deutet und eigentlich nur noch die
mondbedingten Paroxysmen einzugestehen hätte, um das vermeintlich
unverständlich und rätselhaft Gebliebene im Rahmen ihrer
Deutungen geklärt zu sehen. Wie merkwürdig verlockend
muten doch beispielsweise folgende Zeilen an, die in unseren Tagen
geschrieben werden konnten:
"Die gewaltigsten aller Rindenbewegungen spiegeln sich in den Transgressionen (Überflutungen) des Meeres ab, die mitunter ganze Kontinente betroffen haben. Wir kennen eine ganze Reihe solcher Ereignisse, unter denen das mit Beginn der jüngeren Kreidezeit eingetretene vielleicht das Bedeutendste gewesen ist, da die Spuren dieser Überflutung sich fast über die ganze Erde verfolgen lassen. Gebiete von gewaltiger Ausdehnung, die zum Teil lange geologische Perioden hindurch Festland gewesen waren, brachen damals ein (?) und verwandelten sich in Meeresboden. Wir sind noch weit davon entfernt, die Ursachen der großen Meeresbewegungen der Vorzeit ganz zu verstehen. Immerhin läßt sich schon heute sagen, daß auch sie bestimmten Gesetzen (!) unterliegen. Denn nur so läßt sich die durch neuere Arbeiten von Karpinsky und Charles Schuchert für das europäische Rußland und die Vereinigten Staaten von Nordamerika nachgewiesene wunderbare Regelmäßigkeit der Meeresverschiebungen in den aufeinanderfolgenden geologischen Perioden verstehen. Zu den verschiedensten Zeiten ist das Meer immer wieder in denselben Richtungen - in Rußland einer meridionalen und einer latitudinalen - in das Land eingebrochen, hat im wesentlichen immer wieder dieselben Räume in Besitz genommen. Man kann dies wohl nur aus der Annahme erklären, daß auch die Rindensenkungen und Einbrüche, die der See den Zugang öffneten, hauptsächlich nach bestimmten herrschenden Richtungen und mit Vorliebe innerhalb derselben Räume stattgefunden haben." So folgert trotz aller sonstigen Beharrlichkeit auf zu überwindenden Geleisen E. Kayser, und J. Walther weiß das Unvermögen nach Klarheit der Sachlage kurz dahin zu kennzeichnen: "Die Erdgeschichte zeigt uns lange Perioden transgredierender (überflutender) und regredierender (rückflutender) Meeresbewegungen, aber irgendwelche Gesetzmäßigkeit in dem Auftreten der einen oder anderen Erscheinung konnte bisher nicht nachgewiesen werden.... Es würde die Arbeit der Erdgeschichte wesentlich erleichtern und eine Abschätzung der einzelnen Perioden ermöglichen, wenn die Bewegungen des Ozeans periodisch erfolgten, wenn wir nachweisen könnten, daß das Meer bald auf die südliche, bald auf die nördliche Halbkugel wanderte oder vielleicht vom Äquator aus über die Wendekreise nach Nord und Süd flutete (!). Aber keine in dieser Hinsicht aufgestellte Hypothese hat bisher allen Tatsachen Rechnung tragen können, und es erscheint uns richtiger, die chronologische Aufeinanderfolge bestimmter Tatsachenreihen einfach festzustellen, anstatt die ungeheure Mannigfaltigkeit der geologischen Kausalreihen in eine Formel bannen zu wollen." Derartige Eingeständnisse aus dem Munde berufener Geologen ließen sich unschwer um weitere vermehren. Doch uns bleibt ja jetzt erst zu zeigen, wie weit durch eine weiterhin zunehmende Bahnschrumpfung eines Mondes die Erdoberfläche und der Gestaltwandel des Lebens beeinflußt werden. Ein Mondeinfangsereignis scheint,
um dies noch vorweg zu sagen, für das Schicksal des Lebens auf
Erden von nicht allzubesonderer Tragweite zu sein.
Wenigstens nicht derart, daß dadurch wesentliche Voraussetzungen für Artspaltungen, gesteigertes Abänderungsvermögen bestimmter Lebewesen und ähnliche Dinge mehr geschaffen werden. Ohne Zweifel werden mehr oder minder örtlich begrenzte Lebensgeschlechter mit einem Schlage durch Ertrinkungstod, bzw. durch begrenzte Bebenkatastrophen ausgelöscht werden. Soweit es sich um einen erdgeschichtlich nicht allzuweit zurückliegenden Mondeinfang handelt, werden insbesondere landbewohnende Geschlechter im kühlen Schoße der Einfangflut begraben werden. Hierbei mögen Teile des Lebensganzen der gänzlichen Vernichtung preisgegeben sein, von denen sich aber im allgemeinen keine Reste erhalten können, da solche Reste im großen und ganzen bis auf vereinzelte Sonderhartteile längst der gänzlichen Auflösung verfallen sind, bevor in der späterhin fortgeschrittenen Mondeszeit erst die Bedingungen für haltbare Einbettung unter der Einwirkung des Frostes erfüllt sind. Das wird uns alsbald verständlich werden, wenn wir jetzt folgern, daß die Bahnschrumpfung eines Mondes zunimmt und sich dabei die Mondumlaufszeit im stärkeren Maße noch vermindert, als sich die Mondbahn verengert. Unter Abstandsnahme einer Erläuterung aller sich hierbei abwickelnden Einzelheiten und deren näheren Begründung seien nur ganz wesentliche Dinge in gedrängtester Kürze hier aufgeführt. Näheres darüber ist in dem Hauptwerk der Welteislehre (Hörbiger und Fauth's "Glazial-Kosmogonie", 1925) und dem bislang zur Welteislehre vorliegenden Schrifttum (Welteisbücherei) nachzulesen. Uns bleibt auch lediglich vorbehalten, die durch eine Mondeszeit beeinflußten Schicksalswandlungen des Lebens in großer Linie aufzuzeigen, dadurch die bisherige Wirrnis im Meinungsaustausch darüber zu zerstreuen und auch das Leben, wie alles Erdgeschehen aus Weltraumtiefen zwangsweise geschlossen herauffundiert zu verstehen. Mit zunehmender Verkürzung
einer Mondumlaufszeit und
entsprechender Annäherung des Trabanten an die Erde steigern sich
die Hubkräfte ganz gewaltig.
Schon bei einem Mondabstand von 17,7 Erdhalbmessern und einer Umlaufszeit von nur noch vier Tagen wachsen des Mondes Anziehungskräfte (= leichter werden der unter dem Mond stehenden Bestandteile der Erde) auf das fast Vierzigfache des heutigen Betrages an. Man bedenke vergleichsweise, daß heute eine Erhöhung der Flutkräfte auf das bloß etwa 1,7 fache des mittleren Wertes genügt, um die gefährlichste Springflut zu erzeugen. Bei etwa sieben Erdhalbmesser Mondabstand und dann eintägiger Mondumlaufszeit betragen die Hubkräfte das Fünf- bis Siebenhundertfache. Und in Zeiten, da ein in Auflösung begriffener Mond auf 2,8 Erdhalbmesser genähert gar dreimal schneller um die Erde läuft als sich diese um ihre Achse dreht, beträgt der Fluthub an jener dem Monde zugekehrten Erdseite beiläufig das Zwanzigtausend- und an jener dem Monde abgewendeten Erdseite das Siebentausendfache der heutigen Werte. Hier werden Kräfte wach, die Geschehnisse von beispiellos ungeheurer Tragweite zum Ausbruch bringen, wie solche die Erdgeschichts- forschung wohl immer wieder richtig geahnt, aber um so ratloser zu deuten gewußt hat. Ein von derartigen Gewalten betroffenes Erdenleben wird entsprechend darauf antworten müssen. Doch sehen wir noch etwas näher zu. Ein Mond umläuft die Erde
in der gleichen Richtung, in der sich
die Erde um ihre eigene Achse dreht. Solange ein Mond noch
länger als ein Erdentag zu seinem Umlauf braucht, werden
insonderheit die irdischen Wassermassen infolge der Mondeinwirkung
entgegen der Erddrehung zurückgehalten und wirken dabei
bremsklotzartig auf die Erddrehung selbst ein. Die
zusammengesaugten Wassermassen zeigen bei genügender Nähe des
Mondes etwa das Schauspiel einer die Gleichergebiete der Erde
ringsumspannenden Gürtelhochflut auf, bzw. werden die vom
Mondhochstand zurückgehaltenen Flutberge die Erde
rückwärts, von Osten nach Westen, umwogen. Je
näher der Mond der Erde kommt, um so schmäler und höher
wird der Flutgürtel sich gestalten und um so mehr werden Gebiete
der höheren Breiten entwässert werden. Sobald nun der
Mondumlauf sich zeitlich einer Tageslänge nähert
(eintägiger Monat), wird der Zustand der Gürtelflut mehr und
mehr aufgehoben. Die Wasser beginnen sich derart zu entzweien,
daß das Zusammensaugen zu einem Schwerkrafts- oder Zenitflutberg und andererseits zu
einem sich zusammenschiebenden Fliehkrafts- oder Nadirflutberg immer deutlicher wird.
Gleichzeitig nähern sich diese beiden Flutberge dem Zustand, da
sie nur noch allein nach der
geographischen Breite hin eine Schwappbewegung, eine bald
südliche, bald nördliche Breitenflutung
(Breitenpendelung oder Oszillation) vollführen können.
Die Ursache dieser Breitenflutung ist aus der Tatsache ableitbar,
daß die Erdachse keinesfalls senkrecht, sondern um mehrere Grade
geneigt auf der sie schneidenden Mondbahnebene steht und sich folglich
der Mondbahnweg zwischen den Wendekreisen schief um den
Tropengürtel wickeln muß.
(Bildquelle/text: Buch "Planetentod und
Lebenswende" von H.W. Behm)
Abb.4a: Formelhafte Darstellung des kurz vor dem eintägigen Monat der Erddrehung noch entgegengesetzt strebenden, rückschleichenden und heftig breitenpendelnden Nadirflutbergs (N). Man beachte die durch v-Häkchen versehenen vereisten Gebiete, worüber im Textteil alsbald berichtet wird. (Bildquelle/text: Buch "Planetentod und
Lebenswende" von H.W. Behm)
Abb. 4b: Formelhafte Darstellung des am Gegenpunkte des Nadirflutbergs befindlichen Zenitflutberges (Z) kurz vor dem eintägigen Monat unter entsprechendem Verhalten wie in Abb. 4a. Verharrt schließlich das
System Erde-Mond im voll erreichten
Zustand des eintägigen Monats,
d.h. sind sich Erdumdrehung und Mondumlauf zeitlich gleich, so steht
der Mond ständig über
einem gleichen Gebiet der Erde, kommt während eines Erdentages
ausschließlich einmal dem südlichen, einmal dem
nördlichen Wendekreis näher und zwingt die verankerten
Flutberge täglich zu einer je einmal nach Norden und einmal nach
Süden verlaufenden Breitenflutung. Das Gebiet, über dem
der Welteislehre zufolge jeder Mond im Zeichen des eintägigen
Monats einige Jahrzehntausende lang verharrt, ist jeweils der afrikanische Festlandsockel.
Über ihn wölben sich die Wasser des Zenitflutberges,
während die Wasser des Nadirflutberges entsprechend über dem
Stillen Ozean stehen.
(Bildquelle/text: Buch "Planetentod und
Lebenswende" von H.W. Behm)
Abb. 5: Die zur Zeit des eintägigen Monats über Afrika (Zenitflutberg) und über dem Stillen Ozean (Nadirflutberg) verankerten Flutberge. Und während der über
Afrika dem Monde zugekehrte
Zenitflutberg (infolge der noch gebliebenen, wenn auch verringerten
Neigung der Mondbahn gegen den Gleicher) nach Norden pendelt, wird der
über der Wanne des Stillen Ozeans lagernde, vom Monde abgekehrte
Nadirflutberg nach Süden geworfen und umgekehrt.
(Bildquelle/text: Buch "Planetentod und
Lebenswende" von H.W. Behm)
Abb. 6: Der zur Zeit des eintägigen Monats über Afrika verankerte Mond pendelt täglich einmal um den Winkel W auf und nieder, dabei die Flutberge jeweils nach Norden und Süden werfend. Naturgemäß vollzieht
sich eine solche Pendelung auch in
Zeitläufen vor und nach der Zeitspanne des eintägigen Monats
(Stationärzeit), nur daß in der vorstationären Zeit die
Flutberge auch in der Länge rückwärts schleichen,
schreiten und laufen und in der gleich zu besprechenden nachstationären Zeit dieselbe
Bewegung sich vorwärts vollzieht.
Nach Überholung der Stationärzeit bei Annäherung des Mondes auf einige wenige Erdhalbmesser und seiner schnelleren Umlaufszeit als die Drehungszeit der Erde treten wiederum die unentwegt breitenpendelnden Flutberge zugleich in eine zunächst merklich schleichende, dann rascher schreitende Längenwanderung ein. (Bildquelle/text: Buch "Planetentod und
Lebenswende" von H.W. Behm)
Abb. 7: Der Zustand des Systems Erde-Mond bald nach dem eintägigen Monat. Der Mond umläuft etwas schneller die Erde, als diese sich um ihre Achse dreht. Die beiden noch erheblich breitenpendelnden Flutberge beginnen langsam nach vorwärts, d.h. west-östlich, die Erde zu umschleichen. Die sich stauende Stirnseite des Nadirflutbergs und die nachschleichende Schleppe des Zenitflutbergs geben deutlich die Richtung West-Ost an. Da der Mond der Erdbewegung
voraneilt, d.h. in einem Tage
schließlich mehrmals die Erde umläuft und dieser Zustand
sich nach und nach erst immer erheblicher herausbildet, schleppt er
zunächst langsam, dann rascher die Flutberge nunmehr von Westen
nach Osten um die Erde. Die so mit der Erdbewegung
gewissermaßen voraneilenden Flutberge beschleunigen die
Erddrehung. Es will besagen, daß ein Erdentag, der bis zur
Erreichung der Stationärzeit um wenige Stunden zunahm, jetzt um
wenige Stunden abnimmt. Inzwischen laufen die beiden Flutberge
infolge der Wassermassenträgheit wieder zu einer den Erdball
längs des Gleichers ringsum spannenden sonderlich schmalen und
hochgewölbten Gürtelhochflut zusammen. Der Zeitpunkt
naht, da der Mond vor seiner gänzlichen Auflösung steht und
infolge einer wesentlich verringerten Neigung der Mondbahn gegen den
Erdgleicher unter dem mondseitigen und mondentfernten Punkte an Stelle
der Breitenflutungen nur noch ein ebbe- und flutartiges Atmen des
Ozeans stattfindet.
(Bildquelle/text: Buch "Planetentod und
Lebenswende" von H.W. Behm)
Abb. 8: Der die Erde in größtmöglicher Nähe täglich mehrmals umrasende z.T. schon aufgelöste Mond hat nicht nur die Polkappen gänzlich entwässert, sondern ebenso die zweite oder nachstationäre Gleichergürtelflut gezeitigt. Bei der schließlichen
Mondauflösung selbst kommt es zur
Herausbildung von Eiskörperringen, zur Zertrümmerung
derselben und zum Zerfall der Mondkernmasse. Hagelschauerartig
werden die Gleichergebiete der Erde von der niederbrechenden Mondmasse
betroffen und alsbald beginnt auf Erden die vordem mondgebannte
Gleichergürtelflut als Sintflut abzuströmen.
(Bildquelle/text: Buch "Planetentod und
Lebenswende" von H.W. Behm / Zeichnung Alfred Hörbiger)
Abb 9a: Die im Gang befindliche Mondauflösung (Bildquelle/text: Buch "Planetentod und
Lebenswende" von H.W. Behm / Zeichnung Alfred Hörbiger)
Abb 9b: Eine letzte Phase des niederbrechenden Mondes unmittelbar vor Beginn der irdischen Sintflut. Wir folgern weiter, daß
mit der zunehmenden
Ozeanentblößung in mittleren und hohen Breiten große
wasserfrei gewordene Landstrecken einer Vereisung ausgesetzt sind und
daß eine solche Vereisung infolge Luftverarmung der Erde mit dem
wirksameren Teil des mondbedingten Kataklysmus einhergeht.
Denn gleichwohl wie das Wasser unterliegt das leichtbewegliche Luftmeer der Anziehungskraft des Mondes. Indem unsere Lufthülle von den Polen weg zum Gleicher gezogen wird, lagert den sich zusammendrängenden Wassermassen eine entsprechend hohe Lufthaube auf. Die Gebiete der Erdpole und der gemäßigten Breiten werden mehr oder minder erheblich von Luft entblößt. Gleichzeitig entweichen den durch die Mondeinwirkung emporgehobenen Luftflutbergen ständig große Mengen Wasserstoff dem Weltraum zu und die soeben erwähnte Luftverarmung der Erde wird verständlich. Zudem wird der Temperaturrückgang durch Luftdruckverminderung in einer zwischen Flutbergen liegenden Luftzone noch verstärkt. So löst sich zwangsläufig mit einem Schlage das hinlänglich gekennzeichnete Rätsel einer Eiszeit auf Erden, indem wir in hochgradiger Luftverarmung und Ozeanentblößung die Faktoren erkennen, die mehrmals eine jeweils mondbedingte irdische Eiszeit verursacht haben. Es ist dann schlechterdings
klar, daß im Rahmen einer Eiszeit
Gebiete der Eisbedeckung, Vergletscherung oder allgemein unter kaltem
Klima verharrende Zonen von dem wechselnden Spiel der oben
gekennzeichneten Beflutungen abhängig sind. Mit der
Herausbildung der vorstationären Gürtelhochflut erreicht auch
die Vereisung immer tiefere Breitengrade und im Maße wie die
breitenpendelnde Flutung der Länge nach allmählich nur noch
langsam schreitet, werden vordem überflutete Landstrecken trocken
gelegt und der Kälte preisgegeben. Und gerade in den
Randgebieten der sich allmählich verankernden Flutberge, d.h. den
abwechselnd und schließlich täglich der Überflutung
ausgesetzten Ebbegebieten wird die Kälte nach jedem kurzweiligen
Wogenrückgang sofort wieder ihre frosterstarrende Wirkung geltend
machen. Randgebiete der Wasserkalotten kommen also bald unter
Wasser, bald werden sie trocken gelegt oder vielmehr unter dem
Einfluß des Eiszeitklimas felshart gefroren. Zumal zur
Stationärzeit geht die Vereisung gewaltig ausholend beiderseits
des Nord- und des Südpols bis nahe an den Gleicher (Äquator)
heran (vgl. die mit v-Häkchen gekennzeichneten Gebiete unserer
Abb.6), während in den nördlichen und südlichen
Randzonen (Großebbegebieten) der unentwegt breitenpendelnden
Flutberge ein fortwährender Wechsel zwischen Brandungsflut und
absoluter Vereisung sich vollzieht.
Hier findet in verstärktem Maß der ewige Wechsel zwischen Flut und Eintrocknung, d.h. Vereisung, statt, hier spielen sich, um es dem Versteinerungsforscher eindringlich zu sagen, Bautätigkeit und Schichtenbildung allgewaltig ab. Bei allmählichen Abklingen der Stationärzeit ändert sich naturgemäß wieder die Verteilung der Vereisung auf Erden. Im Maße als es zur nachstationären Gürtelhochflut kommt, bleibt jene die Gebiete zwischen den ursprünglich verankerten Flutbergen weitgehend beeinflussende Vereisung wieder gleichmäßiger auf höhere Breiten beschränkt (vgl. die mit v-Häkchen gekennzeichneten Gebiete unserer Abb.8) Es bleibt uns hier verwehrt, an Hand einer ganzen Serie von Bildern die jeweiligen Vereisungsverhältnisse der Erde während des besonders wirksamen Teiles einer Mondeszeit aufzuführen. Aber dennoch dürfte dem Leser klar geworden sein, daß im Gesamtverlauf einer Eiszeit, allenthalben Gebiete unter jedem Meridian oder Längenkreis, je nach den Flutverhältnissen im Ablauf eines Kataklysmus mehr oder minder vereist oder eisfrei werden können. Und wie das Gesamtflutspiel sich in rhythmisch überleitender Gesetzmäßigkeit erfüllt, geht ebenso überleitend das Vereisungsspiel vonstatten. Sofort wird uns aber in der
Flucht der Ereignisse noch eine weitere,
der Erdgeschichtsforschung noch höchst umstritten gebliebene
Erscheinung begreiflich, die auf jene eine Eiszeit unterbrechenden,
vermeintlichen Wärmeintervalle oder Zwischeneiszeiten abhebt. In
Zeiten kurz vor und nach der Stationärzeit schleichen die
breitenpendelnden Flutberge im Schneckengange rückwärts bzw.
vorwärts um die Erde. Ebenso muß der einen Flutberg
umrandende Ebbegürtel einen solchen Schneckengang mitmachen.
Betrachten wir demnach einen bestimmten Längenkreis, etwa einen
mitteleuropäischen, so wird derselbe in seinen höchsten
Breiten der Dauervereisung unterliegen, in den tropischen, mittleren
und höheren Breiten aber abwechselnd von Flutbergen und
wechselfältig in eisstarrenden Ebbegürteln überschlichen
werden. Daraus läßt sich folgern, daß
Zwischeneiszeiten nichts anderes als Flutzeiten zwischen vereisten
Ebbegürtelpassagen darstellen.
Durch einen der Erde näher
kommenden Mond wird schließlich
die ganze geologische Bautätigkeit der Erde entschleiert und der
um sie rankenden Geheimnisse entledigt. Die
Kraftäußerungen des Mondes üben ihren verstärkten
Einfluß naturgemäß auch auf die Gesteinshülle und nicht nur
auf die Wasser- und Lufthülle der Erde aus. Kosmische
Kräfte sind es, die letzten Endes auf Erden Ozeanwannen
ausbaggern, belebte Gefilde roden, Gebirge sich türmen lassen,
Schichten zerstören und verschlammen, gesteigerte Vulkan- und
Bebentätigkeit und ähnliche Dinge mehr zeitigen.
In bezug auf Hebung und Faltung der äußeren Krustenteile unserer Erde kommen nicht so sehr die Hubkräfte der schon voreilenden (geschweige der noch nacheilenden) Hochfluten geologisch in Betracht, als vielmehr jene der stationären Hochflut und der Fluten in den unmittelbar benachbarten Zeiten. Jetzt ist dem massenträgen Ozeanwasser Zeit gelassen, dem äußeren Zuge zu folgen. Es vermag sich, wie wir sahen, in zwei diametral gelegene Riesenwasserbrüste oder Flutberge zu spalten und dadurch eine ungeheure örtliche Belastung des Erdkrustengewölbes herbeizuführen. Ausgiebig genug folgen diese Flutberge der Breitenpendelung der nahen, schwerwuchtigen Mondmasse und bewirken einmal eine gewaltige Abscherung (Abrasion) des Untergrundes und zum anderen außenrandliche Schichtung (Sedimentierung). Angesichts der beispiellosen Stärke der breitenpendelnden Flutberge wird diese Abscherung so gründlich besorgt, daß auf den verschiedenen, von den Flutbergen bestrichenen Ozeangründen alles bis auf den nackten Fels aufgewaschen und auch dieser noch ergiebigst angenagt und abgehobelt wird. Alles aufgewaschene Material und alle Späne der heftigen Meeresgrundabscherung werden in die randseitigen Ebbegebiete verschwemmt, dort wohlsortiert abgelagert bzw. zum eigentlichen Schichtbau verwendet. Mächtige im Laufe der Zeiten auf Ozeanböden schlammartig zur Ablagerung gelangte, d.h. körnchenweise niedergeregnete Schalen und Gerüste einer marinen Kleinlebewelt, grüne, blaue und rote Tone, Reste von kalkbildenden Meerespflanzen, Weichtieren oder Korallen, Panzer von Krebsen oder Knochen von Fischen, vermischt mit Algen und sonstigen Pflanzentrümmern sind ebenfalls dem Baggerspiel unterworfen und gelangen in die Ebbegebiete. So mögen wohl Reste von Lebewesen am Meeresgrunde abgelagert werden, doch erst der Pendelschlag eines kataklysmatischen Flutberges trägt sie jenen Gebieten zu, wo schließlich haltbare und echte Sedimentierung unter Einwirkung des eiszeitlichen Frostes gewährleistet ist. Es ist wohlverstanden eine
grundlegende Deutung der Welteislehre
(Glacial-Kosmogonie), daß keine heute zu beobachtenden
Sedimentierungsvorgänge jemals festes Gestein abgeben, daß echte Sedimentierung in und um die
stationäre Zeit herum sich im besonderen auf die der Eiszeitkälte preisgegebenen Ebbegebiete beschränkt.
Gerade hier wird vorherrschend angeschwemmt, umgelagert und mit Hilfe
des Kalkgehaltes des Meeres zementartig verkittet.
Aber jede Sinkstoffschicht der Ebberückstandsgewässer muß erst beinhart niedergefroren sein, soll sie nicht von der nächsten Tagesflut wieder aufgelöst werden. Nur dieser Art wird bei später hinzutretenden Hochdruck die Erhärtung und Festigung zu Sandstein, Tonsandstein und Schieferton möglich. Ohne die gewaltigen täglichen Breitenflutungen, ohne Eiszeitkälte, d.h. ohne kataklysmatische Ereignisse, wobei die Schlammassen (scheinbare Sedimente) fast aller Weltmeere ausgebaggert und verfrachtet werden, kann weder echte Schichtung noch Gebirgsbau stattfinden. Der Schichtung zufolge müssen sich schließlich beide Flutberge mit einem ovalen breiten Schichtungswall umbauen. Hierbei geraten einzelne naßgefrorene Schichtgruppen auf jeweils wieder aufgetauter, lehmigschmieriger Unterlage (zeitweilig den stationären Flutkräften nachgebend) in ein konzentrisch gerichtetes gletscherartiges Fließen, falten sich am breitenpendelnden Flutberg oder sonstigen Teilhindernissen stauend auf, überkippen, überschieben und erzeugen somit ringförmige Gebirgszonen. So werden, falls nicht anderweitige gefährliche Bruchlinien vorhanden sind, die Zugkräfte des Mondes allmählich erhärtende Kettengebirge zum mindesten längs der Ebbegebiete auftürmen. Mit der Schichtung einhergehende, durch Aufreißen alte Spalten bewirkte Vulkanausbrüche unterstützen mehr oder minder stark die Gebirgsbildung. Tageslieferungen breitenpendelnder Flutberge betreiben somit unentwegt Gebirgsbau. Wohl wird durch Flutgewalt ständig wieder zerstört und unterwühlt, doch nach der allmählich wieder einsetzenden ostwärts gerichteten Längenbewegung eines Flutbergs bleiben genügend Reste der Schichtung als Ablagerungsgebirge bestehen. Gleichwohl gelangen jetzt vordem unter Wasser gelegene Flächen der Erde teilweise wieder in trockenes Frostgebiet und ehemalige Ebbegebiete geraten vollständig unter Wasser, so daß die dort aufgebauten Schichtbildungen mehr oder minder aufgelöst, zerstört und verschwemmt werden. Es wird weiterhin verständlich, daß durch Ovalsetzung des Erdkörpers der Ebbeumfanggürtel eingeschnürt wird, daß in Grenzgebieten zwischen bestimmten Zug- und Drucklinien vorübergehende Pressung (Kontraktionsfaltung) stattfinden muß. Die Welteislehre führt derartige Vorgänge "auf von außen wirkende Kräfte zurück, etwa so, wie man die Schale eines nicht mehr frischen Apfels etwas mit dem Finger verschieben kann; die Arbeit aber, die in diesem trivialen Beispiel der Finger im kleinen verrichtet, vollbrachte in kosmischem Sinne der auf und ab pendelnde Mond, und die unverwischbaren Zeichen seines Daseins hat er uns in den Faltengebirgen, die stehengeblieben sind, als sein Einfluß nicht mehr vorhanden war, hinterlassen." Da nach einem Mondniedergang der Erdkörper als Ganzes wieder (bei Schwinden der eiförmigen Zerrung) in seinen Normalzustand zurückgesetzt wird, spielen auch hier noch genug Dinge hinein, aus denen heraus besondere Eigenheiten des gebirgigen Erdantlitzes zu verstehend sind. (Bildquelle/text: Buch "Planetentod und
Lebenswende" von H.W. Behm - wir bitten um Nachsicht bezgl. der
Unschärfe)
Abb. 10: Die Erde im Zeicehn kataklymatischen Großgeschehens. Der die Erde eintägig umlaufende Mond ist rechts des Bildes in etwa 7 Erdhalbmesser-Abstand zu denken. Entsprechend der Neigung zwischen Erdgleicher und Mondbahn, pendelt der Mond über Afrika senkrecht auf und ab und wirft täglich den über Afrika verankerten Zenitflutberg bald südlich, bald nördlich (Tägl. Flutgipfelausschlag). Die den lotrechten Kräften der Mondanziehung ausgesetzte afrikanische Festlandmasse selbst bleibt verschont von Faltung und Gebirgsbau. Hier findet aber um so mehr jene Abscherung und Abnagung statt, die Schwemmaterial für die Ebbegebiete liefert, wofür zumal die Gestaltung des Saharaterrassenmassives spricht. Gleichwohl wird das flutgeschichtete Material immer wieder abgeschert und zerstört (Abrasion der Falten), doch bleibt beim späteren Abschleichen des Flutbergs noch genug Restschichtung gebirgigen Charakters übrig. Das aus bestimmten Rodungsgebieten zersplitterte und zerzauste Pflanzen-, allenthalben auch Tiermaterial, wird ebenfalls in die Ebbegebiete getragen, die bekannten Gebiete eigentlicher Sedimentierung. Alles Weitere ist uns aus dem Textteil bekannt geworden, wie z.B. die Herausbildung eines Luftflutberges, Luftverarmung und Luftentblößung höherer und mittlerer Breiten und das damit verbundene Zustandekommen der Eiszeit. Wir sehen das Landeis bis weit dem Gleicher (Äquator) genähert und dort im Eisgrenzgebiet sonderlich Gletschertätigkeit, d.h. eine solche fließenden Eises gegeben. Würden wir auch nur
andeutungsweise etwas genauer die
Gesamtzusammenhänge streifen können, so würden wir den
gewiß richtigen, aber in seiner Deutung bislang offen gebliebenen
Weitblick vieler Erdgeschichtsforscher nur bestätigt sehen.
Haben wir doch genügend erörtert, wie der Gedanke
kurzfristigen Großgeschehens und lange währenden Klein- oder
Nichtgeschehens auf Erde immer wieder in geologische Betrachtungen
hineinspielt. Und auch vor der Tatsache, daß gewisse Teile
der Erdoberfläche kaum, andere dagegen um so mehr der Abtragung
und dem Aufbau ausgesetzt sind, verschließt sich ja die
Erdgeschichtsforschung keineswegs. Afrika z.B. spielt als
jeweiliger Ankerplatz eines Zenitflutberges eine gewiß bedeutsame
Rolle im Gang der Erdgeschichte.
Doch gerade hier konnte es jedoch niemals zur eigentlichen Gebirgsentfaltung kommen, da die Hubkräfte des Mondes hier senkrecht einwirken und lediglich Abscherung und Ausnagung im weitesten Maße gegeben waren. Auch konnte Afrika vor und nach dem Abschichten des verankerten Flutberges nur kurzfristig in Ebbegebiete geraten und deshalb nicht irgendwie nennenswerte Faltungsvorgänge erleben. Um so mehr ist uns die Kettengebirgsbildung in den randseitigen Ebbegebieten begreiflich geworden. Jener Forscher, der in hervorragend fleißigem Bemühen gezeigt hat, daß alle auf der Erde befindlichen Kettengebirge in großen Zügen wie ein doppelt geschlungenes Band den Erdgleicher umspannen (5), hat die von der Welteislehre betonte Umkränzung der Flutberge zur stationären Hauptgebirgszeit eigentlich nur bestätigt (6). Denken wir aber die Dinge noch etwas weiter durch, so kommen wir auf die Überlegungen Wilhelm Salomons (7), denen zufolge wir zahlreiche Landschaftsformen durch Vorgänge klären müssen, die in der Gegenwart in ihrem Verbreitungsgebiet überhaupt nicht mehr auftreten, daß es fossile oder tote Landschaften im Gegensatz zu noch lebenden gibt. Daß dies schlechterdings nicht anders denkbar ist, leuchtet sofort ein, da ja nur im Zeichen kataklysmatischer und mondbewirkter Flutereignisse die Hauptgestaltung der Erde sich vollzieht. Und was hier geschaffen wird, vermögen selbst die ausgedehnten mondlosen oder die den Mond noch in erheblicher Entfernung von der Erde verspürenden Zeitläufe nicht einfach auszulöschen. In den Zeiten der Ruhe wird allenfalls Vorbereitungsarbeit für kommende Katastrophen geleistet und die etwa heute zu beobachtenden geologischen Gesamtwirkungen reichen bei weitem nicht aus, das Antlitz der Erde grundlegend verändert zu haben oder in Zukunft zu verändern. Konnte doch wieder Altmeister Sueß (8) die bedeutsamen Worte prägen: "Indem man sich der Bewunderung des Korallentierchens hingab, welches das Riff türmt und der Betrachtung des Regentropfens, der den Stein höhlt, hat sich, fürchte ich, aus der freundlichen Alltäglichkeit unseres bürgerlichen Lebens ein gewisser geologischer Quietismus herübergeschmeichelt in die Beurteilung der größten Fragen der Erdgeschichte, welcher nicht zur vollen Beherrschung der Erscheinungen führt, die für das heutige Antlitz der Erde die maßgebendsten waren und sind." Wer aufmerksam bestimmte Landschaftsformen studiert, wird ständig vor Rätseln stehen, sobald er sie mit der Brille des katastrophenlosen Lyellaners betrachtet und alles durch summiertes Kleingeschehen entstanden wissen will (9). Der Leser wird jetzt zum
mindesten eine Vorstellung von den
Schicksalsläufen eines mondbedingten Kataklysmus gewonnen haben
und schon gefühlsmäßig erfassen können, wie
ungeheuer einschneidend dadurch gerade unsere bisherigen Ansichten vom
Gestaltwandel des Lebens eine Verbesserung und Klärung erfahren
müssen. Wenn man bedenkt, daß eine Tagesflutpendelung
Gebirge von Kaukasushöhe spielend überlaufen kann, daß
im gesteigerten Kataklysmus sozusagen der ganze Erdball in Zuckung
gerät, daß unendlich ausgedehnte Eiswüsten starren,
vordem bewohnbare Gebiete wechselweise dem Ozean verfallen, andere
Gebiete täglich vom ungeheuren Wogenschwall buchstäblich
gerodet werden, so wird man fast erschauern vor der Frage, wie und wo
überhaupt das Leben solchen Gewalten Trotz bieten konnte, wo es
rettende Asyle fand, um weiterhin sieghaft durchhaltend wie
Jahrmillionen vordem schon sein Schicksal zu meistern. Und
sonderlich schiebt sich zunächst die Frage in den Vordergrund,
wie, wann und wo überhaupt Spuren und Reste der gesamten
Lebensstraße auf Erden uns, einer Entdeckung zugänglich,
erhalten bleiben konnten.
(Weiterführendes Kapitel: "Eiseinbettung
und Versteinerungszeiten")
H.W.Behm (Quellenschriftauszug: Buch "Planetentod und Lebenswende" von H.W.Behm, 1926, R. Voigtländer Verlag, Leipzig) |
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Anmerkungen und Literatur (1)(a) Schon
im Jahre 1697 wollte der berühmte Astronom
Halley eine
Beschleunigung der durchschnittlichen Bewegung des Mondes auf seiner
Bahn um die Erde erkannt haben. Ein Vergleich seiner
Beobachtungen mit denen des arabischen Gelehrten Mohammed Abdallah
Al-Batain wies auf ein Schnellerwerden der Mondbewegung hin und brachte
die Meinung ins Wanken, daß der Mond seit Ptolemäus Zeiten
mit konstanter Bewegung gelaufen sei. Der große Forscher
Newton erinnerte daran, daß der Grund einer sich verringernden
Mondesumlaufzeit in einer hemmenden Weltraumsubstanz gelegen sein
könne. Laplace, der, abgesehen von seiner längst
unhaltbar gewordenen Nebularschöpfungslehre, ein guter
Mathematiker war, setzte Zweifel in eine durchschnittlich
gleichbleibende Umlaufszeit der Planeten Jupiter und Saturn. (Ausz: "Die kosmischen Mächte
und Wir" von H.W. Behm, 1936, S. 253 )
(b)
Prof. Franz berichtet uns in seinem Buch „Der
Mond“ (1906), auf Seite 19/30: „Newcomb
verbesserte mehrere Fehler in Hansens
(Mond-)Tafeln, leitete aus dem vom Altertum und Mittelalter uns
überlieferten Finsternissen sowie aus
den Sternbedeckungen von 1750 die säkulare Beschleunigung der
Mondbewegung
ab..., und fand sie zu 8“,8 wesentlich kleiner als Hansen (12“,2) und
nahezu in
Übereinstimmung mit den von Adams (5“,8) und Delaunay (6“,1) aus
der Theorie
gefundenen Werten. Newcomb fand ferner,
dass Hansens Mondtafeln, die noch 1863 mit dem Himmel
übereinstimmten, bereits
1874 eine Abweichung von 9“,4 in Länge ergaben, und diese ist
seitdem erheblich
weiter gewachsen.... Newcombs, “Researches of the Motion of the Moon”
erschienen 1878 in Washington und haben zu Verbesserungen von Hansens
Mondtafeln geführt, die seit 1883 in die astronomischen
Jahrbücher aufgenommen
sind. Die so von Newcomb verbesserten
Mondtafeln Hansens stellen noch jetzt den Ort des Mondes
befriedigend dar." Der ehemalige Mondforscher Philipp
Fauth schreibt hierzu: Aus dem "noch jetzt" lesen wir aber zugleich ab,
dass der Astronom trotz der Tafeln der Zukunft nicht traut, dass die
Beschleunigung der Mondbewegung noch nicht ganz erfasst ist, sich
weiter bemerklich macht und als Abbild der langsamen Bahnverengerung,
weil sie die Welteislehre voraussetzt, erst auch theoretisch genauer
bewältigt werden wird, wenn man sich einmal den Standpunkt der
Welteislehre wird zu eigen gemacht haben.
(c) Forschungen
aus den 20iger Jahren des
20. Jahrhunderts von R.T. Innes (einst Leiter der südafrikanischen
Sternwarte Johannesburg) bestätigte die Annäherung des Mondes
an die Erde. Einmal beobachtete er, dass die Umlaufszeit des
Merkur sich verkürzte, sodann stellte er erneut fest, dass der
Mond seinen Umschwung um die Erde beschleunige (das 1800-1900
Jahrhundert ist 30 Sekunden kürzer gewesen, wie das
vorhergehende), zum dritten ergab
sich
ihm, dass eine ähnliche Verringerung der Umlaufszeit bei den
innersten Monden des Jupiter vorhanden sei, was aus dem gegen die
Berechnungen zu früh erfolgten Eintritt der Verfinsterungen
hervorgehe.
(Vgl. hierzu auch "Die Naturw." 1925. Heft 41) (2) Es
ist
wissenschaftlich einwandfrei festgestellt worden, daß die
Erdkruste in gewissem Grade der Mondanwirkung gegenüber nachgiebig
ist, und die "Höhe der
elastischen Gezeiten der festen Erdkruste" wurde für
bestimmte Erdenorte (für Potsdam zum Beispiel zu 12 Zentimeter
für die halbtägige Mondflut!) genauer ermittelt. Das
heißt mit anderen Worten, daß gegenwärtig schon eine
schwache und wechselnde Verformung des Erdballs, der eine ziemlich
genaue Kugel darstellt, vor sich geht. (Quelle: "Die kosmischen
Mächte und Wir" von H.W. Behm, 1936, S. 271)
(3) Wenn wir
gewichtig
den Satz vorausstellen, daß wir den Mond als Planeten betrachten wollen,
so erscheint das vielleicht gar nicht neu, denn schon im Jahre 1884 gab
es eine deutsche Übersetzung vom Werke Nasmyths und Carpenters "Der Mond
als Planet, Welt und Trabant".
Aber auch wir haben dazu Neues zu sagen; nur bezieht sich das, was uns
nahe liegt, auf etwas ganz anderes, denn uns ist Luna, wie es jetzt deutlicher
ausgedrückt sein soll, selbständig gewesener Planet vom Range
der Erde und des Mars, zwischen deren beiden Bahnen einstens Luna
einherzog, näher bei Mars als bei der Erde, später freilich
umgekehrt, bis ihn endlich sein Verhängnis ereilte und er in das
Abhängigkeitsverhältnis zur Erde geriet. Das alles ist
noch vor kurzem eine neue Sache
gewesen, sehr schlecht
gewürdigt, solange die Welteislehre sie als Werkzeug zur
Aufklärung von mancherlei Zuständen im Sonnenreiche
benützte. Sobald späterhin der amerikanische Astronom
See den
"Trabanteneinfang" als eine überlegenswerte Seite der
Massenbeziehungen dargestellt hatte, war der Gedanke
behandlungsfähig geworden, denn jetzt hatte ja ein zweiter,
vielmehr dritter, ja sogar ein fremder
Fürsprecher eine Lanze dafür gebrochen, und gegen zweie schon
soll schwer anzukommen sein, wenn sie eine Sache ernstlich
vertreten. Also es ist ein bedeutender und bedeutungsvoller
Gewinn, heute aussprechen zu dürfen, daß Luna irgend einmal
von der Erde übertölpelt worden, als sie - nämlich Luna
- einmal argloserweise von ihrer Bahn wich und "auf Abwege
geriet". (Ausz. Buch
"Mondesschicksal - wie er ward und untergeht" von Philipp Fauth, 1925,
S. 55/56)
(4) Auf
all die
Schwierigkeiten, die sich der Forschung bei dem Versuch die Geographie
der Vorwelt kartenmäßig festzulegen, ergeben, hat
insbesondere der Geologe und Paläontologe Prof. Dr. E.
Dacqué sehr einleuchtend hingewiesen. "Wenn solche Theorien (z.B. Verschiebung)
nicht einmal richtig, sondern bloß diskutabel sind, zeigt das
schon, mit welchen Umständlichkeiten bzw. Vorsichtsmaßregeln
die paläogeographischen Karten zu entwerfen sind. Wir sehen
daraus, ein wie verzerrtes und verschleiertes Bild uns jede bisherige
paläogeographische Karte von vornherein geben muß und selbst
dann noch geben müßte, wenn wir auch alles Vorkommen von
Land und Meer aus einer Epoche genau kennen würden" (Ausz.
Buch "Grundlagen und Methoden der Paläogeographie", 1915).
"So stellen sich den paläogeographischen Rekonstruktionen wesentliche Schwierigkeiten entgegen.... Vollends eine Weltkarte der Jurazeit etwa bedeutet eine Projektion von etlichen neun Stufen mit ihren sämtlichen, oft weit ausgreifenden Veränderungen auf eine Fläche. Bei solchen Karten kann es sich deshalb keinesfalls um ein richtiges Abbild der Erdoberfläche handeln, wie sie zu irgendeiner Zeit wirklich einmal aussah, sondern nur um eine Wiedergabe der hauptsächlichsten und vorwiegend ausdauernden Land- und Wasserbedeckungsflächen jener Epoche, wobei im einzelnen die Grenzen bald in geringerem, bald in größerem Umfange schwankten" (Ausz. Buch "Geographie der Vorwelt", 1919) (5) Kreichgauer. "Die Äquatorfrage in der Geologie" (1902) (6) Näheres
darüber ist im Hauptwerk "Glazial-Kosmogonie"
der Welteislehre zu
finden. Sofern von vereinzelter Seite Kritik an geologischen
Ableitungen der Welteislehre geübt wird, müßten wir
Interesse ernster Wissenschaft mehr davon erwarten, als bislang
geschehen ist. Wir schlagen z.B. die Broschüre
"Weltentwicklung und Welteislehre" (1925) auf und finden dort u.a. auch
eine Abhandlung "Welteislehre und Geologie". Der Gießener
Geologe K. Hummel als Verfasser dieser Abhandlung spricht dort von
gewissen Konflikten der Welteislehre mit der Geologie und zieht dort
auch das Hörbiger- Kreichgauersche Vergleichspiel an. Wir
lesen darüber aber nicht mehr und nicht weniger als folgendes: "Wie sollen z.B. der Ural und die
Alleghanies in Hörbigers Schema hineinpassen? Hörbiger
versucht zwar auch diese älteren Gebirgssysteme in sein Schema
hineinzuzwingen, und zwar bedient er sich dabei der
paläogeographischen Karten Kreichgauers, die in vieler Hinsicht überholt und
veraltet sind und teilweise auf recht unsicherer Grundlage
beruhen. Wenn man kritiklos die Angaben Kreichgauers hinnimmt, das schlecht Passende
großzügig übersieht, und dann nach Belieben die
Flutberge noch etwas verschiebt, dann kann man schließlich alles
zum Klappen bringen. Aber irgendeine wissenschaftliche
Beweiskraft besitzen derartige Kombinationen nicht."
Man kann nur staunend fragen, welche Beweiskraft nun eigentlich diesen Hummelschen Worten innewohnt, die doch jedes Atom von Sachlichkeit, Kritikbegründung und Eingehen auf den Stoff vermissen lassen. Möchte es gerade der wissenschaftlichen Geologie vorbehalten bleiben, hier zwingender zu interpretieren, zu sichten und zu klären, um dankbar bereichert durch eine neue gewaltige Sicht in das Weltgetriebe und der Erdgestaltung zur Klärung menschenmöglicher Erkenntnisse beizutragen. (Auz. aus dem Buch "Planetentod und Lebenswende" von H.W. Behm, 1926) (7) Gerne erinnern wir
(H.W. Behm) uns jener Vorlesungen und der damit verbundenen
geologischen Exkursion Wilhelm
Salomons, die zum mindesten vor jenem allzu übereiligen
Aktualismus warnten. Es erscheint uns wesentlich, jene
Gedankenfolge etwas ausführlicher wiederzugeben, die
grundsätzlich die Einstellung dieses Heidelberger Gelehrten zum
Gang der Erdgeschichte kennzeichnet. (Salomon, W. "Tote Landschaften und der Gang der
Erdgeschichte", Sitzg.-Ber. d. Heidelb. Akad. d. W.
Mathem.-naturw. Kl. Bd. IX. A. Jahrgang 1918).
Zunächst wird daran erinnert, daß alle Kataklysmen (Cuviersche Prägung für Katastrophen) im Sinne d'Orbignys seit Hoff und Lyell aus der Geologie verschwunden sind. Gerade d'Orbigny vertrat die Kataklysmentheorie in ihrer schärfsten Form und man wird sie deshalb lieber mit seinem Namen als mit dem Cuviers verknüpfen, "der unseren heutigen Anschauungen viel näher stand als gewöhnlich angenommen wird..." "Daß aber die Erklärung der Landschaftsformen aus dem gegenwärtig in ihnen wirksamen Faktoren nicht immer zutrifft, ist freilich trotzdem längst bekannt. In den ehemals vergletscherten, jetzt eisfreien Gebieten zum Beispiel treffen wir einen Formenschatz an, der seine Entstehung der Tätigkeit des Eises verdankt." "Das Eis ist verschwunden, die Form ist geblieben. Zu ihrer Erklärung verwenden wir, wie immer, den Grundsatz des Aktualismus. Das heißt, wir bemühen uns, durch Beobachtung der Wirkungen heutiger Gletscher, die Vorgänge der Vergangenheit und damit die Landschaftsformen zu erklären. Aber diese selbst verdanken an der Stelle, an der wir sie jetzt beobachten, ihre Entstehung nicht der allmählichen Summierung von heute dort noch wirksamen Vorgängen, sondern von Kräften der geologischen Vergangenheit. Das Antlitz der Landschaft ist tot. Wir sehen vor uns fossile Formen, fossile oder in diesem Sinne tote Landschaften. Die heutigen geologischen Vorgänge prägen die alten Formen nicht weiter aus, sondern sind bemüht, sie zu verwischen und zu vernichten." Auf meinen Unterrichtsausflügen in den Kraichgau, südlich von Heidelberg, stieß ich bei der Erklärung bestimmter, jetzt wasserarmer oder wasserfreier Talsenken auf eine eigentümliche Schwierigkeit. Ich erklärte meinen Zuhörern ganz im Sinne des Grundsatzes des erweiterten Aktualismus , daß diese Talfurchen durch die Jahrtausende währende Summierung der kleinen Erosionswirkungen von unbedeutenden Bächen oder vorübergehend gebildeten Regenrinnsalen entstanden seien. Dabei fiel es mir aber schwer aufs Herz, daß der Zeitraum, den wir dafür zur Verfügung haben, doch gar nicht so unbeschränkt groß ist, wie ihn die Theorie eigentlich erfordert, und daß in vielen Fällen die heute waldfreien Senken früher bewaldet gewesen sein dürften und damals also der Erosion (Ausnagung) des fließenden Wassers einen noch wesentlich größeren Widerstand entgegengesetzt haben müssen als jetzt. Das ungewöhnlich breite Tal der Elsenz, oberhalb Mauer, und zahlreicher anderer kleiner Bäche, in denen die heutigen Gewässer wie Zwerge im Bett eines Riesen aussehen, erklärte ich, wie üblich, durch die stetige Wiederholung kleiner seitlicher Erosionswirkungen des heutigen Baches. Ich war aber selbst von dieser Erklärung nicht befriedigt. Ähnlich ging es mir bei der Erklärung der Felsenmeere im Odenwald und anderen deutschen Mittelgebirgen...." (Während Salomon derartige Bildungen früher noch aus jetzt wirksamen Vorgängen zu erklären suchte, erinnert er daran, daß ihm u.a. auch das Studium von Högboms Arbeit über die Wirkungen des Frostes zusammen mit eigenen Beobachtungen zu anderen Anschauungen drängte. Näheres darüber bei Salomon "Die Bedeutung der Solifluktion für die Erklärung deutscher Landschafts- und Bodenformen" - Geol. Rundschau, Bd. VII. "Ich erkannte nämlich, daß die Landschaftsform sich jetzt nicht mehr weiterbildet, sondern im Gegenteil durch die heutigen geologischen Faktoren allmählich zerstört wird. So blieb nur ihre Erklärung durch Solifluktion, also durch einen Vorgang, der quantitativ weit über das heutige Gekriech und Bodenfließen hinausgeht.") "Die sonderbaren
Verwitterungsformen des Quadersandsteins der Sächsischen Schweiz
und des Buntsandsteins der Pfalz hat man von gewisser Seite durch die
diluvialen Windwirkungen zu erklären versucht, also ebenfalls
durch einen, heute dort nicht mehr oder wenigstens nur noch in
epigonenhafter Stärke vorhandenen Vorgang. Ich glaube nicht, daß diese Auffassung zu
Recht besteht. Unbestritten bleibt es, daß wir zahlreiche
Landschaftsformen durch Vorgänge erklären müssen, die in der Gegenwart in ihrem Verbreitungsgebiete überhaupt nicht
mehr auftreten, oder in zwerghafter Verkleinerung, daß die
Formen also in demselben Sinne fossil sind, wie die Überreste
eines Organismus einer früheren Erdperiode."
"So kam ich zu dem Begriff der fossilen oder toten Landschaft im Gegensatz zu der rezenten, noch lebendigen Landschaft, deren Bildung noch weitergeht, während jene allmählich verfällt und zerstört wird. Ein sehr großer Teil von Norddeutschland und ein ebenfalls sehr großer Teil unserer deutschen Mittelgebirge scheint mir das Gepräge fossiler Landschaften zu besitzen. Fast überall ist es die Diluvialzeit, die, sei es durch Eis oder Schnee, sei es durch stärkere Tätigkeit des Windes bzw. größere Wassermengen den Landschaften das Gepräge gegeben hat. Die heute vor unseren Augen wirksamen geologischen Faktoren sind in dem rund auf etwa fünfzehntausend Jahre zu bemessenden Zeitraume seit dem Verschwinden der letzten Vereisung in weiten Gebieten nicht imstande gewesen, das alte Antlitz der Landschaft zu zerstören." "Wie es aber die Aufgabe der Paläontologen ist, aus den disjecta membra eines Tieres der Vorzeit dieses selbst, so wie es lebte, zu rekonstruieren, so ist es die Aufgabe des Geologen und natürlich auch des ähnliche Zwecke verfolgenden Geographen, aus dem Antlitz der toten Landschaft heraus die Vorgänge zu konstruieren, die sie einst schufen. Es fragt sich nun, ob diese Vorgänge, die einer Landschaft auf so lange Zeit das Gepräge verleihen und deren Wirkungen nur so langsam wieder zerstört werden, sich stets in gleichmäßiger, schneckenhafter Langsamkeit abgespielt haben, wie wir das meist anzunehmen pflegen.... Es ist wohl wirklich fraglos, daß scharfe, über ein größeres Gebiet verfolgbare Formationsgrenzen auf Ereignisse zurückzuführen sind, die in gewissem Sinne katastrophal gewirkt haben." "Ich erinnere nur an die großen Transgressionen (Überflutungen) der Meere, an die Klimaänderungen beim Beginn der diluvialen Vereisung, an plötzliche Verbindungen und Abtrennungen von Meeres- und Landprovinzen, wie sie schon durch unbedeutende tektonische Ereignisse erzeugt werden können. Auch die dadurch bewirkte Überwanderung von überlegenen Wettbewerbern im Kampfe ums Dasein oder das Ausbleiben der gewohnten Nahrung einer Tiergruppe infolge solcher Ereignisse kann wie eine Katastrophe wirken, wenn sich auch natürlich alle solche Ereignisse nicht im Sinne der Katastrophen des gewöhnlichen menschlichen Lebens in wenigen Tagen oder Jahren abgespielt haben. Wir wollen solche weitgreifenden Katastrophen als Paroxysmen (etwa soviel wie besondere Kraftanstrengung) bezeichnen. Es liegt in der Natur der Dinge, daß derartig gewaltsame Vorgänge nicht bloß den Organismen gegenüber katastrophal gewirkt haben, sondern auch oft genug tiefe Furchen in das Antlitz der Erde zogen und dann besondere Landschaftsformen schufen." Salomon spricht dann im weiteren von katastrophalen Wirkungen, denen die Fauna und Flora während der Vereisung des Diluviums ausgesetzt war und von sehr viel stärkeren Wassermengen, die eine viel weitgehendere Verbreitung und Vertiefung von Tälern herbeiführen als in gleichen Zeiträumen eines Alluviums. Ein paroxysmatisches Anschwellen geologischer Ereignisse scheine die Regel zu sein. Die Natur arbeite beim Aufbau und der Zerstörung geologischer Gebilde meist nicht wie beim Wachstum eines Baumes, indem sie jahraus jahrein so ziemlich die gleiche Leistung vollbringe, sondern sie ruhe lange aus und konzentriere dann ihre Anstrengungen auf relativ kurze Zeiträume. Die großartigsten Kraftanstrengungen seien eben die geologischen Paroxysmen, die in unseren Vorstellungen vom Gang der Erdgeschichte die Rolle der alten Katastrophen übernehmen sollten. Es folgt im weiteren eine kritische Einschaltung über die Berechtigung, die aus der Kataklysmentheorie übernommene Einteilung der Erdgeschichte in Erdperioden beizubehalten oder nicht. "Jedenfalls zeigte es sich, daß manche Formationsgrenzen in verblüffender Schärfe über riesige Strecken der heutigen Kontinente verfolgbar sind. So will es mir also scheinen, als ob die mit gewissen Einschränkungen anzuerkennende praktische Brauchbarkeit der Perioden- und Zeiteinteilung darauf beruht, daß die Erdgeschichte keinen gleichmäßigen Gang hat, sondern sich aus großen und kleinen Paroxysmen mit dazwischenliegenden Perioden verhältnismäßig ruhiger Entwicklung zusammensetzt. Damit wird es nun aber auch verständlich, daß tote Landschaften auf der Erdoberfläche eine bedeutende Rolle spielen. Die Paroxysmen erzeugen sie. Die zwischen den Paroxysmen liegenden Ruhezustände erhalten sie. Es wird gut sein, sich bei der Erklärung der Landschaftsformen klarzumachen, daß die irgendwo beobachteten Vorgänge der Gegenwart nicht ohne weiteres durch Multiplikation mit 10 000, 100 000 oder einigen Millionen das geologische Geschehen der Vergangenheit desselben Gebietes zu ergeben brauchen." Mit Recht erinnert Salomon auch an verwandte Äußerungen weiterer Forscher, wie beispielsweise Philippis und vor allem Johannes Walthers. (Auz. aus dem Buch "Planetentod und Lebenswende" von H.W. Behm, 1926, S. 125 bis 128) (8) Sueß, E. "Das Antlitz der Erde" (Bd. I. 1885; Bd. II. 1888; Bd. III. 1908) (9) Plasche, F. "Mondanziehungskräfte und Gebirgsbautätigkeit" (in "Der Schlüssel zum Weltgeschehen", Heft 4. 1925/1926) |
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