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Wann
ging Atlantis unter? |
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Vor wie vielen
Jahrtausenden ging Atlantis unter?
Wir selbst wollen nun eine solche Zeitbestimmung vornehmen; denn es muß uns daran liegen, zu erfahren, wann unser heutiger Mond zum Begleiter der Erde wurde. Von Plato hörten wir, daß Atlantis plötzlich durch gewaltige Erdbeben und Fluten vor 9000 Jahren im Meere untergegangen sei. Wir leiteten ab, daß derartige Erscheinungen nur durch den Einfang des Mondes in so gewaltiger Form aufzutreten vermochten, da es keine geologische Tatsache gibt, ein auch nur annähernd ähnliches Verhängnis aus nur-irdischen Ursachen zu folgern. ... Wir werden vielmehr unser
Augenmerk auf astronomische Dinge zu richten haben, besonders auf
Kalender-Berechnungen, da wir wohl mit Recht an- nehmen können,
daß das Erscheinen des Mondes nach der mondlosen Zeit und die nun
deutlich sichtbar werdenden Monate gerade den astronomisch
hochgebildeten Völkern Gelegenheit gegeben haben werden, die jetzt
sehr bequeme Zeitteilung zu benutzen.
Wenn ich von hochgebildeten
Völkern rede, so meine ich hier auch die Ägypter und Assyrer.
Beide Zeitmaße besitzen aber sehr verschiedene Großrhythmen: die Ägypter rechneten nach Sonnen-, die Assyrer nach Mondkreisen. Bei den Bewohnern des Nillandes bildeten 1460 Jahre einen Zodiakal- oder Sonnenkreis; bei den Assyrern ergaben 22 325 Mondkreise (gleich 1805 Jahren) einen Großrhythmus. Wir könnten nun versuchen, zu erfahren, wann beide Kreise in früher Zeit zusammenfallen, das will sagen, zu welcher Zeit sie eingerichtet wurden. Hierzu dürfte ein astronomisches Ereignis Ursache gewesen sein, nämlich der Mondeinfang; denn vordem konnte kein "Monat" bestehen. Nun wissen wir, daß der
ägyptische Kreis im Jahre 139 n. Chr. zu Ende ging. Er
mußte daher im Jahre 1322 v. Chr. begonnen haben. Ein
assyrischer Kreis war 712 v. Chr. beendet.
Verfolgen wir also beide Kreise zurück, so erhalten wir:
Wir sehen daraus, daß im
Jahre 11542 beide Kreise zusammenstoßen. Das wären
allerdings zweitausend Jahre mehr, als Plato angibt. Da aber auch
bei den Chaldäern diese Rechnungsweisen vorkommen, so darf wohl
angenommen werden, daß hier eine verläßliche Zahl
vorliegt. Rechnen wir also von der Gegenwart zurück, so
erhalten wir rund das Jahr 13 500.....
Mit dieser Zahl dürfen wir
uns vorerst ruhig begnügen. Damit ist ausgesprochen,
daß es der Sonderforschung sehr wohl möglich sein kann, mit
dem Platobericht auf irgendeine Weise eine bessere Übereinstimmung
zu erzielen.
Für uns hat diese Zahl rein kulturgeschichtlich aber insofern eine große Bedeutung, als sie uns zeigt, daß um jene Zeit astronomisch durchgebildete und fein beobachtende Völker lebten, welche nicht nur von den Vorgängen Kenntnis nahmen, sondern die Fähigkeit besaßen, mit für damalige Verhältnisse großer Genauigkeit das Jahr zu berechnen. Inzwischen hat nun Prof.
Posnanzky seinerseits eine hervorragende Entdeckung gemacht. Sehr
wertvoll ist, daß er ganz unabhängig von uns arbeitete;.....
Der Gelehrte untersuchte nämlich die Reste des berühmten Sonnentempels bei Tihuanacu und fand, daß dessen Lage nach astronomischen Gedanken gerichtet war. Dabei stellte er fest, daß bestimmte Merkmale des Tempels die Verbindung mit dem Frühlingspunkt bewiesen. Unter Frühlingspunkt versteht der Astronom jenen Punkt am Fixsternhimmel, an welchem sich die Sonne zur Zeit der irdischen Frühlings-Tag- und Nacht-Gleiche befindet. Dieser Punkt ist aber nicht für alle Zeiten fest, sondern beschreibt im Laufe von rund 26 000 Jahren einen Kreis am Himmel. Die entsprechende Bewegung kennt man hinreichend genau. Es mußte also möglich sein, durch einfache Rechnung zu ermitteln, zu welcher Zeit der Inka-Tempel so lag, daß seine Frühlingspunkt-Zeichen mit dem Frühlingspunkt tatsächlich zusammenfielen, was heute natürlich nicht mehr der Fall ist. Posnanzky fand zu seinem Erstaunen zwei Werte. Der eine wies auf 2700 v. Chr., eine Zahl, die er aber aus dem Zusammenhang seiner sonstigen Forschungen als nicht zutreffend ablehnen mußte. Der andere ergab das Jahr - 11 600 oder von heute ab gerechnet 13 500! Ich glaube nicht, daß in absehbarer Zeit jemals wieder zwei Zahlen in derartiger Zeitentiefe so aufs Haar genau zusammenstimmen werden wie die von Posnanzky und die von uns gegebene. Nun ist ferner in Ägypten
eine ähnliche Zeitbestimmung auf Grund der Kulturschichten wie auf
Kreta möglich. Dort hat der Nil gewaltige Ablagerungen
geschaffen. Da diese auf Grund langer Beobachtungen innerhalb
eines Jahrhunderts nur etwa 5 Zoll betragen können, ist man in der
Lage, aus der Tiefe auch auf das Alter zu schließen. Durch
zahlreiche und geflissentlich fern von menschlichen, auch früheren
Wohnstätten vorgenommene Bohrungen ist heute festgestellt,
daß die Kulturreste über 12 000 Jahre hinausgehen.
Es gibt indessen noch andere Möglichkeiten, diese Zahl nachzuprüfen. Da ist der berühmte Tierkreis von Denderah, der darum besonders wichtig ist, weil in ihm die Tierkreisbilder nicht in einem Kreise, sondern in einer Spirale angeordnet sind. Der Tierkreis von Denderah. 1837 wurde das
Original von französischen Truppen, unter Napoleon,
herausgesprengt und nach Frankreich verfrachtet. Im Tempel selbst wurde dann eine "billige" Kopie angebracht. Unterhalb des weißen Punktes ist
schräg davon das Sternbild des Löwen zu erkennen.
So werden Anfang und Ende des
Tierkreises, der ja die Sternbilder des Himmels wiedergibt,
unzweideutig festgelegt. In dem Denderahbilde ist das erste
Zeichen der Löwe. Das heißt, zu Beginn des Jahres
stand im ersten Monat die Sonne im Sternbilde des Löwen. Es
gibt nun drei Möglichkeiten des damaligen Jahresanfanges: unser
heutiger 1. Januar oder die Frühlings-Tag- und Nacht-Gleiche oder
als letzte die Sommersonnenwende. Da gegenwärtig der
Löwe das Sternbild des Septembers ist, so zeigt die Rechnung,
daß man um 19 404 Jahre zurückgehen muß, um die Zeit
zu finden, als der Januar unterm Zeichen des Löwen stand. Im
zweiten Falle würden wir nur bis auf 11 010 Jahre vor unserer
Zeitrechnung, im letzten Falle aber auf 32 570 v. Chr.
zurückgreifen müssen. Vergleicht man diese Werte, so
darf man sagen, daß der fragliche Tierkreis mindestens 13 000
Jahre alt ist. Obwohl diese Zahl sich ganz eng mit den anderen
berührt, so reichen die Angaben doch nicht aus, eine Entscheidung
zu treffen. Indessen kommt uns eine weitere Zahl zustatten.
Der bekannte Marsbeobachter Schiaparelli hat eine Anzahl biblischer
Angaben astronomisch berechnet und fand für den Tag, da Jesus im
Tempel dargestellt wurde, den 2. Februar. An diesem Tage war die
Prophetin Anna im Tempel. Der St. Annen-Tag ist heute der 20.
Juli. Nun ist aber Anna die weibliche Form von Annus, Jahr, die
Tochter der scheinenden Sonne bei den Ägyptern. Rechnet man
nach, wann Anna im Sternbilde des Februarzeichens, der Jungfrau, stand,
so erhält man das Jahr 11 230
v. Chr. oder von heute ab rund 13 500
Jahre. Das sind gewiß sehr merkwürdige
Übereinstimmungen. Zwar darf man noch nicht von
völliger Sicherheit sprechen, aber so viel darf doch gesagt
werden, daß die Jahre um 11 500 v. Chr. mit größter
Wahrscheinlichkeit als Untergang der Atlantis und somit als Zeit des
Einfangs unseres Mondes in Betracht kommen. Es muß
nämlich eine Ursache haben, daß derartige Zeitangaben in
eine Spanne fallen. ....
Da auch Prof. Posnanzky hier zu
gleichen Ergebnissen gekommen ist, möchte ich seine Worte
anführen:
"Man spricht gewöhnlich von einem Steinzeitalter als Untergrund eines darauffolgenden Bronzezeitalters usw. Meines Erachtens darf man von keinem Steinzeitalter oder einem Bronzezeitalter sprechen, sondern von einer ganz lokalen Steinzeit oder einer lokalen Bronzezeit; denn zu einer Epoche, in der man sich in einem sogenannten Steinzeitalter befand, gab es andernorts ganz große, hochentwickelte Kulturen. In manchen Orten, wie im Hochland der Anden, wo Kupfer in natürlicher Form zutage lag, gab es überhaupt keine Steinzeit, da dieses Metall beinahe ebenso leicht zu erlangen war, wie Feuerstein. So leben selbst heute noch ausgedehnte Völkerschaften in einem richtigen Steinzeitalter. Wir dürfen uns nicht vorstellen, daß zu einer Zeit, in der man in Europa noch in Höhlen und Erdlöchern lebte und vielleicht den Gebrauch des Feuers gar nicht kannte, alle anderen Menschengruppen auf der ganzen Welt ebenderart lebten. Es gab zu jener Zeit schon anderwärts relativ hochentwickelte Kulturen. Der Mensch, um zu dem zu gelangen, was er heute ist, hat eine außerordentlich lange Kultur-Evolutionsperiode hinter sich, und zwar nicht eine solche von 15 oder 20 000 Jahren, wie man allgemein annimmt, sondern eine von Hunderten von tausend Jahren." Hanns Fischer (Quelle: Buch "In mondloser Zeit - auf den Spuren vormondlicher Kulturen", Hanns Fischer, S. 256-261, 2. Auflage, Jahrg. 1930, Jungborn-Verlag Rudolf Just, Bad Harzburg) |
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