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Kosmische Baumeister
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I) Wirkungen nachstationärer Verankerung des Tertiärmondes auf die Oberflächengestaltung der Erde Nach dem Freiwerden von der
Abessinischen Hauptverankerung begann der
Tertiärmond die Erddrehung zu überholen und den Erdball in
Richtung von Westen nach Osten zu umwandern. Wie die nähere
Betrachtung einer Karte lehrt, liegen wichtige Anzeichen dafür
vor, daß der Trabant über der malaiischen Inselwelt, der
Gegend der Samoainseln und dem nördlichen Südamerika, d. h.
also über den Grenzen zwischen "Eirund" und "Eispitz und über
dem dem "Eispitz" gegenüberliegenden "Eirund" wieder mehr oder
weniger stationär geworden war. (2)
Bereits die Emporfaltung des
mächtigen Himalajawalles (3)
hatte die
Vorwärtsbewegung des Mondes so stark verlangsamt, daß er nur
noch mit kaum merklichen Schritten den malaiischen Ankergrund, das
erste pseudostationäre, besser das erste nebenstationäre
Stadium erreichte. Wie beim hauptstationären Stadium treten
nämlich auch hier ungeheure Raffwirkungen auf. Jedesmal,
wenn der kosmische Gigant südwärts pendelte, zog er die
Erdrinde in mächtigen Falten gleich einer Riesenschleppe hinter
sich her. Ihre westliche Flanke bilden die hinterindischen,
nordsüdlich streichenden Gebirgszüge, ihre östliche die
Nordküste von Borneo einschließlich ihrer Verlängerung
bis zur nördlichsten Philippineninsel. Der "Kopf" wie auch
die Hauptrichtung dieser malakischen Schleppe deuten darauf hin,
daß der Mond zwischen Sumatra und Borneo (etwa 105 Grad ö.
L.) wieder verankert worden war. Allerdings geht aus der
Zugrichtung des äußersten westlichen, in den Andamanen sich
fortsetzenden hinterindischen Gebirgszuges hervor, daß die Luna
bereits über 90 Grad ö. L. nahezu stationär geworden
war, also schon dort Zerrwirkungen auftraten, die die Herausbildung des
genannten Gebirgszuges bedingten.
![]() (Bild- und Textquelle:
"Schlüssel zum
Weltgeschehen", Heft 7, S. 210, Jahrg. 1929, R. Voigtländers
Verlag-Leipzig)
Abb. 1. Die Herausbildung des Turanischen- (Pfeilrichtung a) und des Himalaya- (Pfeilrichtung b) Walles. Über die weiteren tektonischen Formationen, die auf dieser Karte dargestellt sind, vgl. den Schlußabschnitt des Aufsatzes "Der Tertiärmond als kosmischer Baumeister". Durch die malakische Schleppe
wurde wahrscheinlich der östliche
Teil des kurz vorher aufgestalteten indischen Hochgebirges
zerstört, was nun zur Folge hatte, daß es ganz unvermutet an
seiner östlichen Flanke abbricht. Da der malaiische
Ankergrund (es fehlte hier eben der magmatische Kern eines
"Eispitzes"!) lange nicht so kräftig wie der abessinische war,
vermochte der Mondriese nach verhältnismäßig kurzem
Halt immer wieder etwas nach Osten zu drängen und dadurch die
Erdrinde aufs neue zu falten bzw. in mehr oder weniger großen
Schleppen hinter sich herzuzerren. Auch aus der Zugrichtung
dieser schleppenartigen Gebirgsbögen (die übrigens sehr genau
den Kraftlinien eines magnetischen Feldes gleichen) können wir den
jeweiligen Standort der Luna verhältnismäßig leicht
erkennen. Es weisen sowohl die Gebirge des östlichen
Hinterindien als auch die Bögen (Schleppen) II und IIa darauf hin,
daß der Mondriese abermals, und zwar über dem 110. bis 115.
Grad ö. L. feststand. Wahrscheinlich deuten die
Philippinenbögen (Schleppen) III und IIIa die östliche und
damit letzte Verankerung im malaiischen Gebiet an (120.-130. Grad
ö. L.).
Allem Anschein nach war es also
dem tertiären Trabanten erst nach
drei oder vier mehr oder minder kräftigen, ruckweisen Schritten
gelungen, das erste nebenstationäre (genauer
nebennachstationäre) Stadium zu überwinden. Vermutlich
brach beim endgültigen Losriß auch der Philippinengraben
ein. Ob zu dem gleichen Zeitpunkt auch das südliche
Neuguinea absank, Nordguinea als mächtigen Randbruch stehen
lassend (die Hebelkraft des Mondes wirkte nach Norden bzw. nach
Nordosten) können erst genauere geologische Untersuchungen
entscheiden.
Während der
nord-südwärts pendelnde Begleiter die
mächtigen Gebirgsschleppen zusammenraffte, war sein Einfluß
in umgekehrter Pendelbewegung von durchaus anderer Wirkung. In
diesem Falle hob der kosmische Gigant beim jedesmaligen Wenden von
Süden nach Norden den Südrand der malaiischen Scholle an und
versuchte, sie nach Norden hochzureißen. Da der Mond
gleichzeitig weiter nach Osten vordrängte, entstand auf diese
Weise eine mächtige Bruchkante, die in der Hauptsache durch die
Richtung der Kleinen Sundainseln einschließlich Javas
vorgezeichnet ist. Alles Land südlich davon versank
und bildete die Sundasee, die im Sundagraben Tiefen von 6000
Metern erreicht. Da dieser Prozeß auch die westlichen
Gebiete in Mitleidenschaft zog, wurden dieser mit nach Osten
(Südosten) herumgewuchtet, so daß auf diese Weise jedenfalls
der zu Java in stumpfem Winkel sich fortsetzende Gebirgszug der Insel
Sumatra seine Erklärung finden dürfte.
Aus dem malaiischen Gebirgsbau
vermögen wir aber noch mehr
herauszulesen. Die eben genannte Bruchkante nähert sich bis
zur Höhe der Insel Timor (östlich davon bricht sie in einem
nach Norden gerundeten Bogen ab) kontinuierlich dem tertiären
Äquator und zeigt damit an, daß die Kräfte des
tertiären Trabanten nicht mehr so weit nach Süden reichen,
wie zu Beginn der nebenstationären malaiischen Epoche.
Während nämlich der ungefähre Westpunkt dieser
Bruchkante (Westpunkt Javas) 7½ bis 8 Grad vom tertiären
Äquator entfernt ist, nähert sich ihr östlicher
Ausläufer diesem bis auf 5½ oder 6 Grad. Daraus
dürfen wir wohl den Schluß ziehen, daß über dem
malaiischen Ankergrunde die lunaren Pendelausschläge abermals, und
zwar um ungefähr 2 Grad abgenommen hatten, am Ende dieser Zeit
also nicht mehr 8 (7½) Grad, sondern nur noch 5½ (6) Grad
betrugen.
Auch das malaiische Stadium wirkte weit über seine Umgebung hinaus. Wie bei der abessinischen Hauptverankerung griffen auch in diesem Falle die Zugkräfte des ruckweise nach Osten vordrängenden Mondes in das tektonische Gefüge der rückwärts (westwärts) liegenden Gebiete ein und schufen, verstärkt durch die Pendelung des Trabanten, mächtige, in gerader Richtung verlaufende Gebirgszüge, die unmißverständlich auf den malaiischen Ankergrund verweisen. Als Beispiele seien der Kaukasus mit seiner transkaspischen Fortsetzung und die südpersischen, ebenfalls geradlinig dahinstreichenden Gebirgsketten genannt. Da letztere durch den nach Osten vorschreitenden Mond leicht nach Norden (Nordosten) gedrängt wurden, wurde das Land zwischen diesen und dem eurasischen Faltenzug stark zusammengepreßt bzw. gehoben, so daß an dieser Stelle ein mehr oder weniger ebenes Hochland entstand, das unter dem Namen der Hochfläche von Iran bekannt ist. Durch das Absinken des Tieflandes von Hindostan war es schon früher nach Osten abgeschlossen worden (vgl. Abb. 1.) Da das ehemalige "Eirund" heute
größtenteils vom Meere
bedeckt ist und seine Tiefenverhältnisse nur in großen
Zügen bekannt sind, fehlen noch zu viele Einzelheiten, um einen
genaueren Einblick in die Topographie dieses Gebietes zu
gestatten. Jedoch aus der Richtung des Tongagrabens und dem
Verlauf der Ratak-, Gilbert-, Lagunen-Insel liegen Anzeichen dafür
vor, daß in der Gegend von Samoa, d. h. also etwa über der
Mitte des alten "Eirundes", der Trabant zum zweiten Male
nebenstationär (nebennachstationär) geworden war. Bei
seinem Weiterschreiten bildete sich dann wahrscheinlich der Tongagraben
nebst dem Zuge der genannten Inseln. Doch scheint aus der
eigenartigen Gruppierung der melanesisch-mikronesischen Inselwelt
einschließlich der Gestaltung der Meerestiefen hervorzugehen,
daß in diesem Gebiete noch starke Spuren (nordwestwärts
weisende Zerrungen!) der letzten nebenvorstationären
Verankerungen, die also unmittelbar vor der Abessinischen
Hauptverankerung liegen, sich erhalten haben.
Wir dürfen annehmen, daß der Zeitpunkt des Weiterschreitens vom Tongastadium keine allzugroßen tellurischen Erschütterungen nach sich zog. In verhältnismäßig regelmäßigem Pendelgang (daher wohl auch keine Auffaltungen zu Gebirgswällen!) wird also die Luna die Rückseite des "Eirundes" überschritten haben, um wieder über dem nördlichen Südamerika, der der malaiischen gegenüberliegenden Grenze von "Eirund" und "Eispitz", zum drittenmal nebenstationär (nebennachstationär) zu werden. ![]() (Bild- und Textquelle:
"Schlüssel zum Weltgeschehen", Heft 10, S. 295, Jahrg. 1929, R.
Voigtländers Verlag-Leipzig)
Abb. 2: Amerikanisches Stadium der lunaren Verankerung. Die Pfeilrichtungen deuten auf den jeweiligen Standort des Mondes ebenso auf die Zerrwirkungen (Gebirgsbildung) der betr. Gegenden. Schraffierte Linien 1, 2, 3 = unterseeische Bruchlinien; Linie mit Schraffur = Absturz der mexikanischen Hochfläche. Die Zugrichtung der westindischen Schleppe ist durch o. s. o. weisenden Pfeil angegeben. Die vielen, wie mit einem
Lineal (Abb. 2) gezogenen Gebirgsketten
dürften unzweideutig auf die Punkte hinweisen, über denen der
Trabant wieder haften blieb. Jedesmal zeigten sich mächtige
Zerrwirkungen, die (in Verbindung mit der Nordsüdpendelung) wohl
größtenteils auf das feste Ostwärtsdrängen des
Mondgiganten zurückzuführen sind; sie lassen aber auch
erkennen, daß die am Ende des eigentlichen stationären
(hauptstationären) Stadiums aufgepreßten amerikanischen
Faltenzüge große Umbildungen erfahren haben. Aus der
Zugrichtung der amerikanischen Gebirgszüge können wir
jedenfalls schließen, daß der Trabant über der Gegend
des 90., 80., 70. und 60. Grades westlicher Länge jedesmal
für kurze Zeit verankert worden war. Ähnlich wie beim
malaiischen Ankergrund vermochte also auch in diesem Falle der
Mondriese erst nach vierfach ruckweisem Vorwärtsschreiten das
südamerikanische Festland zu überwinden.
In dieser Zeit brach höchstwahrscheinlich auch der Südrand des Hochlandes von Mexiko ab, so daß wir an dieser Stelle eine mächtige Bruchzone vermuten dürfen, die nur durch spätere magmatische Ergüsse verdeckt worden ist. Zwar versuchte der Tertiärmond bei seinem schrittweisen Vordringen auch das nördliche Gebiet zu Falten zusammenzuraffen. Bei der Kürze der Zeit gelang jedoch dies nur unvollkommen; denn sogleich nach dem Emporbilden der ersten Gebirgszüge sank deren südliches Vorland in großen Schollen (1, 2 und 3 auf Abbildung 2) zum heutigen amerikanischen Mittelmeer ab und ward mit den nördlichen Ausläufern der Anden von dem immer energischer weiterdrängenden Riesen in Form einer gewaltigen, nach Osten weisenden Schleppe ein großes Stück nachgezerrt. Bezeichnenderweise beträgt die durchschnittliche Breite dieser (westindischen) Schleppe zirka 850 km. Da die Entfernung ihrer Flanken jedenfalls mit der Größe der lunaren Pendelausschläge in ursächlichem Zusammenhang steht, kann daraus entnommen werden, daß die Erdachse am Schluß der amerikanischen Verankerung nur noch ungefähr vier Grad von der Senkrechten abwich, die Pendelschwingungen des Mondes gegen das malaiische Stadium also wieder um etwa zwei Grad sich vermindert hatten. Ebenso können wir aus dem Abstand der zum großen Teil doppelt ausgebildeten Flanken der westindischen Schleppe, deren Entstehung wohl auf nördlichen (südlichen) Deklinationsstellungen des Mondes beruht, auf eine nur noch 1½ Grad große Deklinationsschiefe des Trabanten schließen. Auffallend erscheint nur, daß die südamerikanische Verankerung sich beträchtlich anders auswirkte als beispielsweise das malaiische Stadium. Möglicherweise sind hierbei die magnetischen Erdpole zu berücksichtigen, die - je nach ihrer damaligen Lage zu den angreifenden Mondkräften - diese in bestimmter Weise beeinflußt haben dürften. Als nächster Ruhepunkt der
tertiären Luna kommt aber nicht
wieder das Hochland von Habesch in Frage, sondern (wie die Karte lehrt)
die Gegend südlich des Atlasgebirges (vgl. Abb. 2, "Der
Tertiärmond als kosmischer Baumeister"). Und das aus
folgendem Grunde: Bei seinem mehr oder weniger schrittweisen
Weiterwandern vermochte der Mondriese eben nicht nur die
Erdoberfläche der betreffenden Gebiete beträchtlich weit mit
sich zu reißen, sondern allmählich auch die ganze Erdrinde,
besonders in den Tropen, zu erfassen und über den magmatischen
Kern nach Osten zu verlagern.
Wenn also der Trabant über dem Nullmeridian nochmals für kurze Zeit gefesselt wurde bzw. an dieser Stelle sein Vordringen sehr verlangsamte, so dürfen wir wohl mit gutem Grunde annehmen, daß unter dieser Gegend noch der Kernrest des ehemaligen "Eispitzes" sich befand. Daraus wäre dann weiter zu schließen, daß vom Zeitpunkt des stationären Stadiums bis zum Wiedererscheinen des Mondes über dem magmatischen Kern des Hauptankergrundes (4) (erste hauptnachstationäre Verankerung) das Hochland von Habesch etwa 35 Grad nach Osten gezogen worden war. Aus dieser Tatsache erklärt sich wiederum zwangslos die westliche Verschiebung der nebenstationären Stadien gegen die abessinische Hauptverankerung. (Vgl. Abb. 3 und Abb. 4.) ![]() (Bild- und Textquelle:
"Schlüssel zum Weltgeschehen", Heft 10, S. 297, Jahrg. 1929, R.
Voigtländers Verlag-Leipzig)
Abb. 3: Querschnitt durch die Ebene des tertiären Äquators. Eiform der Erde stark übertrieben. Überhöhung durchschnittlich sechzigfach. Ankerpunkte der tertiären Luna zu Beginn der betr. stationären oder nebenstationären Epoche umrissen, in der heutigen Lage schwarz. Die mittleren Abschnitte der Längengrade sind auf die Ebene projiziert, die stark ausgezogenen Abschnitte der Meridiane (0, 90, 180, 90) weisen außerdem direkt auf die betr. Verankerungen hin. Die feste Erdkruste ist nach Ergebnissen der Erdbebenforschung nur etwa 100 km stark, also im Vergleich zum Erdkörper fast papierdünn zu nennen! ![]() (Bild- u. Textquelle:
"Schlüssel zum Weltgeschehen", Heft 10, S. 298, Jahrg. 1929, R.
Voigtländers Verlag-Leipzig)
Abb. 4. Einmaliger Weg des tertiären Mondes um die Erde von Beginn des stationären (Abessinischen) Stadiums. Darstellung schematisch. Die stationären und nebenstationären Ankergründe sind schwarz, Zeiten sehr starker Verlangsamung in der Bewegung durch sehr enge Lineatur dargestellt. Die Größe der Zerrwirkungen während der Verankerungen ist durch die Breitenausdehnung der schwarzen Felder, die Abnahme der Pendelschwingung durch ostwärts (nach rechts) fortschreitende Verjüngung gekennzeichnet. Die Beschriftung deutet die geologische (tektonische) Bautätigkeit des Mondriesen während der betr. Stadien an, die Ziffern die entsprechenden Längengrade. Die Strecke zwischen dem 0. und 15. Meridian östlicher Länge (ganz rechts auf der Abb.) soll den Betrag angeben, um den etwa die Erdkruste vom Ende des stationären Ankergrundes bis zum Erscheinen der Luna auf der Höhe der Atlasfalten (O. Längengrad) über den magmatischen Kern verlagert wurde, d. h. also, daß für Abessinien vom Ende dieser Verankerung die Ostwärtsbewegung mit ungefähr 15 (- 20) Grad anzunehmen ist. Eine sehr wertvolle Stütze
für die Richtigkeit dieser
Folgerungen scheinen auch die Erdmessungen jüngster Zeit (Ende der
20iger Jahre des 20. Jahrhunderts) zu erbringen. Noch vor wenigen
Jahren galt es nämlich als selbstverständlich, daß der
Äquator ein vollkommener Kreis ist. Auf Grund der genauen
Berechnungen des deutschen Geodäten Helmert und des
finnländischen Professors Heiskanen wissen wir aber jetzt,
daß der Äquator keinem Kreise, sondern einer Ellipse (besser
wohl einem Oval!) gleicht, da der größte Durchmesser dieses
"Kreises" 484 Meter länger als der kleinste ist. Und diese
größte Linie - und das ist für den glazialkosmogonisch
Denkenden durchaus nicht merkwürdig oder "ein Witz der
Weltgeschichte" - geht bezeichnenderweise durch den Meridian von
Greenwich, was wohl damit zu deuten ist, daß sich infolge des
gewaltigen Beharrungsvermögens des mächtigen irdischen
Schwungrades bis heute ein winziger Rest von dem magmatischen Kern des
ehemaligen "Eispitzes" unter der festen Erdkruste erhalten hat.
Anscheinend hat dieser Kernrest auch frühere mondlose Zeiten
überdauert und wird die Ursache gewesen sein, daß
frühere Erdmonde hier ihren Hauptankergrund fanden.
Wahrscheinlich wird aus diesem Grunde auch unsere Luna an dieser Stelle
wieder hauptstationär werden.
Die Gebirgsbögen des Atlas
sind auch insofern wertvoll, als wir
aus ihnen recht deutlich einen weiteren Schrumpfungsbetrag der lunaren
Pendelschwingungen abzulesen vermögen. Das Gebirge liegt
etwa unter dem 33. bis 34. Grad nördlicher Breite, mithin
ungefähr vier Grad südlicher als der Taurische Bogen, dessen
Herausbildung wohl unmittelbar vor dem Ende der Abessinischen
Hauptverankerung erfolgt ist. Daraus dürfen wir
schließen, daß seit jener Zeit die lunaren
Pendelschwingungen um vier Grad sich verringert hatten und, da der
Schwingungsbetrag am Schluß der Abessinischen Verankerung mit
etwa 8 (7½) Grad angesetzt werden darf, nur noch 4 (3½)
Grad betrugen; nur um diese Größe wich demnach auch die
Erdachse von der Senkrechten ab. Möglicherweise beruhen die
nord-südlich aufeinander folgenden Gebirgsfalten des Atlas auf der
damaligen, etwa einen Grad großen Deklinationsschiefe des
Tertiärmondes.
Es ist wohl kaum anzunehmen, daß der nach seinem erneuten Weiterwandern schon unheimlich groß erscheinende nächtliche Begleiter nochmals so verankert wurde, daß man dieses Stadium als stationär bezeichnen darf. Lediglich aus dem Bogen der Kanarischen Inseln nebst den anschließenden südwestlichen Ausläufern des Atlas ist zu entnehmen, daß bei nochmaliger Überholung der Erdkugel der Mond ein letztes Mal über dem magmatischen Kernrest des ehemaligen "Eispitzes" vorübergehend haften geblieben war (2. hauptnachstationäre Stadium). Aus der Lage dieses Bogens ist (unter Berücksichtigung noch anderer Faktoren) aber nicht nur eine weitere Achsenaufrichtung (Schiefe der Erdachse nur noch 2-3 Grad), sondern auch eine abermalige Verschiebung des tropischen Gürtels um mindestens 15 Grad über den Erdkern nach Osten zu erschließen. Gleichzeitig erklärt dieser, nur noch in Bruchstücken erhaltene Gebirgswall auch die merkwürdige Form der südlichen Atlasfalten, die naturgemäß durch die hart südwestlich angreifenden Mondeskräfte in ihren westlichen Teilen stark nach dieser Richtung hinabgezerrt werden mußten. Wahrscheinlich war, wie aus verschiedenen Anzeichen zu entnehmen ist, beim Mondniederbruch die Wanderung der (tropischen) Erdkruste so weit fortgeschritten, daß etwa der heutige 30. Grad westl. Länge den magmatischen Kernrest schnitt. Da jedoch gegenwärtig wieder der Nullmeridian darüber hinweggeht, ist inzwischen eine Verlagerung der betr. Zonen um zirka 30 Grad nach Westen erfolgt, was hauptsächlich auf die Zerrwirkungen der sehr kritischen Erdnahstellungen des Jungmondes (heutige Luna) zurückzuführen sein wird. Mit der Raffung des Kanarischen
Bogens war aber die Stationärzeit
wohl endgültig überwunden. Immer stärker
überholte der Mondriese nun die Erddrehung und brauste bald als
himmlischer Gigant von Westen nach Osten über den Horizont
dahin. Je nach seinen Phasen, je nach der Lage des
Beobachtungspunktes oder der persönlichen Auffassung erschien das
kosmische Wesen unseren Ahnen als mächtiger Eisriese, als Drache,
Satan (Teufel) oder auch (nach Preller-Robert/Griech. Mythol.) als
gewaltiger Jäger, z. B. der Riese Orion (dieser Name ist auf das
Sternbild erst später übertragen), der über Himmel und
Erde dahinstürmt und mit seinen Riesenkräften Felsen und
mächtige Vorgebirge auftürmt. Denn auch noch in
nachstationärer Zeit wird der Mondgigant infolge seiner ungeheuer
gewachsenen Macht urgewaltig in das Gefüge der Erdrinde
eingegriffen, alte Formen zerstört und neue tektonische Bildungen
hervorgerufen haben. Diese Bautätigkeit geschah so schnell,
daß sowohl um die Wende der stationären, wie in
nachstationärer Zeit die Menschheit Zeuge der vor ihren Augen sich
auftürmenden Gebirge, jäh aufsteigenden Bergwälle und im
Meere versinkenden Schollen war. Mit Recht sah sie deshalb im
Orion (sprachlich gleich Urian oder Satan), dem tertiären
Mondriesen, den Bauherren, der die Tektonik der Erdrinde für das
kommende Weltzeitalter schuf. (5)
Auch in nachstationärer
Zeit hörte die achsenaufrichtende
Wirkung des damaligen Erdbegleiters nicht auf. Im Gegenteil, je
näher er herankam, um so mehr mußte sich die Erdachse
senkrecht zur Ekliptik stellen. Wir werden somit kaum einen
Fehlschluß begehen, wenn wir bei der Mondauflösung die
Achsenschiefe unseres Planeten mit höchstens einem Grad annehmen,
die Stellung der Erdachse zu Beginn des tertiären Weltzeitalters
also praktisch als senkrecht betrachten. (6)
Wo aber ist das Material des aufgelösten Trabanten geblieben? Die Gegner der Welteislehre weisen immer darauf hin, daß die gleichmäßig über die Erde verteilte Mondmasse (bei gleicher Größe unseres Begleiters) die planetare Oberfläche 43 km hoch bedeckt haben müßte!! Es wird Aufgabe des nächsten Abschnittes sein, zu versuchen, nicht nur für diese und für damit zusammenhängende Fragen der Mythologie, sondern auch für Probleme der eigenartigen Tektonik der südlichen Halbkugel des Rätsels Lösung zu finden. II) Geologisch-tektonische Wirkungen des Mondniederbruchs im Licht der Mythologie Ebenso wichtig wie
die Wende der stationären Mondeszeit für
die Oberflächengestaltung der Erde war auch der Zerfall des
lunaren Riesen. Selbst wenn wir nur mit halb so großer
tertiärer Mondmasse rechnen, würde alles Leben ertötet
sein, und alle früheren geologischen Formationen (Hochgebirge)
müßten nach Ansicht der WEL-Gegner unter einer Decke von
ungefähr 20 Kilometer Stärke begraben liegen. In dieser
Art weiter schließend, könnten wir sogar behaupten,
daß die Erde bereits in eine uferlose Wasserwüste verwandelt
sein sollte; denn nach jeder Mondauflösung hätte der Ozean um
mindestens 6000 m steigen müssen, da (nach Hörbiger) auch die
früheren Erdbegleiter von einem 100 bis 200 km starken Eispanzer
umgeben waren, die Erdoberfläche aber nur 15 mal so groß wie
die der gegenwärtigen Luna ist.
Jedoch diese scheinbar so exakte Rechnung stimmt dennoch zum größten Teil nicht. Denn wie sieht das Ergebnis einer lunaren Auflösung in Wirklichkeit aus? - Bereits durch die ungeheuren tektonischen Katastrophen der stationären und stationärnahen Zeit war ein großer Teil der irdischen Wassermassen im Erdinnern versunken. Dieser Prozeß setzte sich während des Mondzerfalls und kurze Zeit nachher in etwa gleicher Stärke fort, da die durch den umrasenden Trabanten stark abgeplattete oder "verlinste" Erde unter urgewaltigen Erschütterungen (auch Faltungen aller Art) ziemlich unvermittelt zur Kugelform sich zurückbildete. Wieder brüllten die Gewalten der Tiefe, wieder schlang die Erde an den Bruchlinien ungeheure Mengen von Ozeanwasser in sich hinein. Vielleicht ist mehr als die Hälfte des irdischen und lunaren Wassers auf diese oder ähnliche Weise im Innern unseres Planeten verschwunden, wodurch dann die Möglichkeit für den Fortbestand großer Festlandmassen gegeben war. Es hat fast den Anschein, als ob die Menschheit Zeuge der damals meerverschlingenden Erde gewesen ist. Wie sollten wir anders die seltsamen Nachrichten über das Verebben der Sintflut, das heißt den Ablauf der Gürtelhochflut, deuten, wenn wir folgendes lesen: "Die Wasser der (Sint-) Flut zogen sich in einen ungeheuren Schlund der Erde zurück" (Loncheux-Indianer; Riem-Sintflut). "Meer verschlingt sich, (wenn) der Mond fällt" (Mudspelli). "Die Erde tat ihren Mund auf und verschlang den Strom, den der Drache (d. h. der zerfallende Tertiärmond, - vgl. damit das "Blut" des Riesen Ymir - scheinbar) aus seinem Munde schuß" (Offb. 12, 16). Ganz ähnliche Nachrichten überliefern ferner die Chibchas im nördlichen Südamerika, die Hellenen in der Gegend von Hierapolis und der Koran. Im Innern der heißen Erde wurde jedenfalls nur ein geringer Teil der Wasser chemisch (kristallinisch) gebunden. Die weitaus größte Menge ist wahrscheinlich durch die Hitze des Erdinnern in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten worden. Ersterer ward durch Tausende von Vulkanen hinausgeblasen, letzerer verband sich - und das ist, da bei jeder Verbindung mit Sauerstoff Wärme erzeugt wird, für den Wärmehaushalt der Erde sehr wichtig - mit dem Magma, wodurch der weiteren Abkühlung unseres Planeten wirksam begegnet wurde. Es erscheint also nicht ungereimt, wenn wir sagen, daß je nach den betr. Mondeszeiten das Erdinnere mehr oder weniger mit Wasser geheizt wird, also mit einem weiteren Erkalten des Erdinnern für die nächste geologische Zukunft nicht gerechnet werden kann. Wie bereits Hörbiger
darlegt, sind
jedenfalls die erdigen Teile des früheren Erdbegleiters z. T. in
den mächtigen Lößlagern
wiederzufinden. Auch die ozeanischen Becken werden gewaltige
Mengen dieses Materials in sich aufgenommen haben. Eine gewisse
Bestätigung hierfür geben u. a. mehrere Indianersagen (z. B.
die Tsimschian), die erzählen, daß nach der Sintflut "nur
Lehm im ganzen Lande blieb".
Wo aber sind die ungeheuren Massen des lunaren Kernmaterials zu suchen? Gewiß haben wir in den riesigen Erzbergen und erzhaltigen Gebirgen (besonders der heißen Zone) Reste seiner heliotischen Trümmer vor uns. Aber sie reichen nicht im Entferntesten aus, diese Frage befriedigend zu klären. Vielleicht ist auch in diesem Falle die Mythe berufen, des Rätsels Lösung zu bringen. - Vor der Sintflut (also kurz vor der Mondauflösung), so erzählt Bin Gorion in den "Sagen der Juden" (Bd. I), lebten die Riesen, auch die Schrecklichen oder Verderber genannt; sie "konnten den Sonnenball erreichen, und in einer knappen Stunde durchliefen sie die ganze Welt von einem Ende zum andern .... Durch ihren Frevel hatten die die Welt verwüstet." - Höchstwahrscheinlich handelt es sich in diesem Bericht um eine Gruppe lunarer Riesentrümmer von 100 bis vielleicht 400 (500?) km Durchmesser, in die der Mondkern - auch durch Auslösung innerer Spannungen infolge des Abfalls der äußeren Hüllen - zerfallen war. So wird es richtig
sein, wenn wir hören, daß diese Riesen,
die durch ihren Sturz soviel Unglück brachten, in einer Stunde
(vom Aufgangspunkt bis zum Untergang am Horizont) die Welt durcheilten
und (scheinbar!) den Sonnenball erreichen konnten. Auch an die
griechische Sage vom Orion sei
wieder erinnert. Sie nennt ihn nach Preller-Robert einen Haufen wilder
Eber, der über den Himmel daherjagt. Der Name Orion ist aber
wurzelgleich mit Urian, d. h. Satan oder Teufel und somit identisch mit
dem sterbenden Tertiärmond bzw. seinen ungeheuren
Massentrümmern, die wie wilde Ungeheuer am Himmel
dahinstürmten. Durch die Reibung in der Atmosphäre
wurden diese mit kosmischer Geschwindigkeit daherschießenden
Massen glühend und gerieten gleichzeitig zum Teil infolge ihrer
ungleichmäßigen Oberfläche ins Drehen, Wirbeln oder
Trudeln. Daher denn die Nachrichten der germanischen Sage von
wirbelnden Feuerriesen: Wasthrudnir, dem wabernden (lohenden) Trudler
oder Thrudgelmir, dem gellenden (heulenden) Trudler. Auch die
indische Lehre vom Ur-Wirbel (Viwartha), aus dem die Welt entstand,
besser ein neues Weltzeitalter geboren wurde, gehört hierher. (7)
![]() (Bild- u. Textquelle:
"Schlüssel zum Weltgeschehen", Heft 10, S. 303, Jahrg. 1929, R.
Voigtländers Verlag-Leipzig)
Abb. 5: Erde mit Schwarm einstürzender und eingestürzter lunarer Riesentrümmer von 100-500 km Durchmesser. Stärke der Kreislinie gleich wahrscheinlicher Dicke der Erdrinde im Verhältnis zum äquatorialen Querschnitt der Erde. - Die Pfeile deuten die ungefähren Einsturzbahnen an. Auf die entsprechende Kugeloberfläche übertragen, wirken die betr. Trümmerstücke noch bedeutend geringer. Dem Aufprall
solcher Massentrümmer war naturgemäß die
verhältnismäßig dünne Erdkruste (vgl. Abb. 5)
nicht gewachsen. Nach den Ergebnissen der modernen
Erdbebenforschung ist sie nur etwa 100 km stark, was also im
Verhältnis zur Erdgröße nur eine papierdünne Haut
bedeutet. Da außerdem diese Hülle von dem umrasenden
Mond durch Bildung vieler Spalten stark zermürbt war, vermochten
die im Durchmesser 100 bis 400 km großen Kerntrümmer die
Erdkruste mehr oder weniger glatt zu durchschlagen (vgl. das kleine
Geschoß, das die Fensterscheibe durchbohrt), um dann im Erdinnern
zu versinken. Diese Ereignisse lichten wieder das Dunkel der
Sagen, die um den Sturz des Satans oder Weltendrachens sich
weben. Nach dem fast einstimmigen Zeugnis der Mythe wurde der
Teufel (Drache) in die Unterwelt gestürzt und sandte, wie die
Perser lehren, nach seinem Verschwinden von dort aus noch Plagen aller
Art über die Erde. Es dürfte dies ohne weiteres
verständlich sein, da auch solche Durchschlagskatastrophen den
größten Teil des Erdballs (der Erdrinde) in Aufruhr
versetzen mußten und durch Beben (Plagen!) aller Art die Menschen
beunruhigten. (Vgl. Offenbarung 20, 10.)
Auf derartige Vorgänge der Mondauflösung basieren jedenfalls die weiteren Nachrichten vom Drachen, der in der Tiefe unter der Erde lebt (China!), vom Satan - handelt es sich hier um ein größtes Trümmerstück von vielleicht 500 km (= Größe der Insel Island) Durchmesser? - , der in der unter der Erde befindlichen Hölle haust oder von den Riesen (Hiob 26, 5-6) bzw. dem Leviathan, der nach den Sagen der Juden noch heute im Wasser unter der Erde existieren soll. - Auch der Kampf des Zeus gegen die Titanen (8) ist an dieser Stelle zu nennen. Sie wurden bekanntlich in den Tartarus gestürzt (durchschlagende, große Mondtrümmer), nachdem sie vorher Berge aufeinander getürmt hatten (kleinere, heliotische Massen, die ganz oder z. T. auf der Erde liegen blieben), um den Olymp zu stürmen. Diese mehr oder
weniger im Erdinnern versunkenen Schwärme lunarer
Großstücke mußten in den betreffenden Gegenden ganz
gewaltige Verwüstungen anrichten und u. a. auch die um die Wende
der stationären Mondeszeit geschaffenen Hochgebirgsbauten (Bogen,
Schleppen, Brüche) zum großen Teil vernichten.
Wahrscheinlich sind auf diese Weise die gigantischen tektonischen
Trümmerfelder der Ägäis (Kleinasiens), der Sundawelt
samt Teilen des westlichen Großen Ozeans mit ihrem Gewirr der
verschiedensten geologischen Formationen entstanden. Damit
gelangen wir auch im Sinn der Welteislehre zu einer durchaus neuen
Auffassung über den Verbleib des aufgelösten Mondmaterials: Nicht die Erdoberfläche, sondern
höchstwahrscheinlich das planetare Innere hat den
größten Teil der lunaren Massen in sich aufgenommen.
Dadurch wurde die feste Erdhülle von innen geweitet, wodurch zwar
ebenfalls Risse und Sprünge entstanden, die aber den Fortbestand
des irdischen Lebens nicht ernstlich bedrohen konnten. Nur
die kleineren, bis bergegroßen Mondtrümmer, d. h. die
Erzeuger des eigentlichen Sintbrandes der Sage, blieben besonders in
den Tropen mehr oder weniger auf der Erdoberfläche liegen
(Steirische Erzberge, Insel Elba?). Sie unterlagen aber nunmehr
der Zentrifugalkraft und strebten infolge ihrer Masse - auch der Ablauf
der Gürtelhochflut hatte neue Schwereverhältnisse auf der
verhältnismäßig sehr dünnen Erdkruste geschaffen -
nach der Peripherie des irdischen Schwungrades, wodurch mit
Notwendigkeit eine neue
Äquatorlinie (und neue Pole!) ausbalanziert werden
mußte.
Dieser in bezug auf die heutige Luna vormondliche Gleicher (Äquator) war aber nicht mit dem heutigen identisch; denn vermutlich lag der damalige Nordpol (erst die nähere Untersuchung der betr. Strandlinien wird Genaueres erbringen) im nördlichen Grönland, da wir eine ganze Reihe von Überlieferungen besitzen, die nur mit einer nordpolaren Heimat der betr. Völker gedeutet werden können. (9) Durch den Einfang
des Jetztmondes wurden große Teile der Wasser
aus den gemäßigten und polaren Breiten, schätzungsweise
etwa 100 Millionen km³ nach dem Tropengürtel gesaugt, so
daß infolgedessen hier der Wassergürtel um 1000 bis 1500 m
stieg. Dadurch änderten sich aufs neue die
Druckverhältnisse auf der Erdkruste, und abermals trat eine
Verlagerung der gesamten Erdhülle über den magnetischen Kern
hinweg ein, also auch eine neue Pol-
und Äquatorverschiebung (heutiger Äquator und heutige
Pole!). Wahrscheinlich liegt in der Erzählung der Edda
vom Sturz der Grottimühle (das Himmelsgewölbe wurde als
oberer Mühlstein gedacht, und die Polbewohner sahen besonders die
polnahen Sterne verhältnismäßig schnell vom Zenit
wegsinken), eine Erinnerung an dies merkwürdige Erlebnis vor.
Wir haben also berechtigten Grund anzunehmen, daß jeder Mondeinfang und Mondniederbruch eine Pol- und Äquatorverschiebung mit sich brachte bzw. mit sich bringen wird. Addieren sich diese Beträge (sie können sich aber auch zum Teil ausgleichen!), dann treten im Verlauf geologischer Zeitalter Polwanderungen ein, d. h. Wanderungen der Erdhülle über den magnetischen Kern, nicht aber Verlagerungen des Kerns selbst. (10) Demgemäß lautet das Gesetz der Pol- und Äquatorverschiebungen folgendermaßen: Die Pol- und Äquatorlagen bleiben in mondlosen Zeiten konstant; sie verschieben sich aber mehr oder weniger durch den jeweiligen Mondeinfang und Mondniederbruch. Wie der
Tertiärmond, so haben in ähnlicher Weise auch seine
Vorgänger umgestaltend auf die Erdoberfläche gewirkt.
Nur verwischte, auch infolge später niedergehender
Massentrümmer der folgende Mond größtenteils die Spuren
seines Vorgängers. Aber aus noch vorhandenen
Bruchstücken der mittel- und altzeitlichen Gebirge wird es
möglich sein, wertvolle Aufschlüsse über den Weg
früherer Trabanten und damit der urzeitlichen Pol- und
Äquatorlagen zu gewinnen. Da, wie Hörbiger im Hauptwerk
der WEL nachweist, auch die Stratigraphie (Sedimentierung,
Schichtenbildung, Kohleentstehung, Erosion, Canonbildung, ebenso die
Wirkungen der Eiszeit, Moränen, Stau-, Rinnenseen und dergleichen)
mittelbar oder unmittelbar auf die Mondwirkungen besonders der
Stationärzeit zurückzuführen ist, können wir diese
Ergebnisse über die Tektonik hinaus (vgl. Anm. 1) zu einem
allgemeinen geologischen Gesetz erweitern und über die Gestaltung
der Erdrinde zunächst folgenden Satz aufstellen: Der jeweilige Erdmond ist
einschließlich seiner späteren Niedersturztrümmer der
kosmische Bauherr der Erdkrustengestaltung des folgenden Weltzeitalters
oder geologischen Hauptabschnittes.
So klar und
deutlich auch die Zeugen der gebirgsbildenden Mondeskräfte auf der
nördlichen Halbkugel zutage treten, um so eigenartiger erscheint
die Tatsache, daß der tektonische Bau der südlichen
Hemisphäre fast keinerlei gegengleiche Wirkungen aufweist.
Die Ursache kann wohl nur in Kräften zu suchen sein, die die
Wirkungen des früheren Erdbegleiters größtenteils
aufhoben oder umbildeten. Da wir aus der Welteislehre wissen,
daß der Widerstand im All für die Geschicke unseres
Sonnensystems von großer Wichtigkeit ist, dürfte die im
folgenden Abschnitt zur Besprechung kommende Frage gestattet sein:
III) Beeinflussung der gebirgsbildenden tertiär-lunaren Kräfte durch den Weltraumwiderstand? Kann der
Weltraumwiderstand in Rechnung gesetzt werden und hat dieser nicht
selbst auch gestaltend auf den geologischen Bau der Erdkruste
eingewirkt?
Laut Hörbiger fliegt unser Sonnensystem in der bei seiner Geburt empfangenen Bewegungsrichtung mit großer Geschwindigkeit geradlinig durch den Raum. Unter dem Einfluß des Weltraumwiderstandes (das All ist jedenfalls in der Hauptsache von Wasserstoff von unvorstellbarer Verdünnung erfüllt [11]), haben sich die Planeten bereits ziemlich steil gegen die Flugrichtung aufgerichtet. (Vgl. Abb. im Hauptwerk der WEL Seite 123.) Diesem Zuge ist auch unsere Erde gefolgt. Mit den nordpolaren Breiten gegen die Sonnenbahn gestellt, jagt sie somit durch den Weltenraum. Da wir nach Courvoisier möglicherweise mit einer Geschwindigkeit von etwa 750 Sekundenkilometern zu rechnen haben, ist der Gedanke nicht von der Hand zu weisen, daß - wie alle unter einem Widerstand vorstoßenden bzw. fallenden Körper - auch die Erde im Laufe der Äonen im Prinzip zur Tropfenform umgebildet worden ist. Eine gewisse
Bestätigung hierfür scheinen die geophysikalischen
Untersuchungen jüngerer Zeit zu erbringen. Bereits La Caille und Maclean behaupten nämlich,
daß die südliche Halbkugel weniger abgeplattet ist als die
nördliche. Es sei dies besonders aus der langsameren Zunahme
der Schwerkraft auf der ersteren zu schließen. Auch die
Berechnungen Krümmels über die mittlere Krustenhöhe
dürften hiermit einbezogen werden. Sie haben ergeben,
daß diese zwischen dem 80. und 90. Grad nördlicher Breite
mit ungefähr minus 1950 Meter zwischen dem 80. und 90. Grad
südlicher Breite dagegen mit plus 1300 Meter anzusetzen ist.
Aus diesen Beobachtungen und Messungen dürfte also zu
schließen sein, daß der südliche Abschnitt der
Erdachse in der Tat ein wenig länger als der nördliche ist.
So würde es sich denn ganz ungezwungen erklären, weshalb die höchsten Breiten des Nordens als "Kopf des Tropfens" unter Wasser begraben liegen, und die Nordkontinente zum großen Teil in breiter und flacher Front im Polarmeere untertauchen, die südpolare Gegend aber als rückwärtige "Spitze des Tropfens" in Form eines mächtigen Hochlandes mehrere tausend Meter aus dem circumterranen antarktischen Ozean herausragt. Durch die ungeheuer
schnelle Fortbewegung durch das All wurden (bzw. werden) jedenfalls
infolge des Mediumwiderstandes die im Sinn der Flugrichtung vom
Tertiärmond ausstrahlenden Schwerkraftslinien (die Beeinflussung
durch die Erdrevolution kann hierbei vernachlässigt werden) etwas
nach rückwärts abgelenkt. Dadurch konnte der Mondriese
zwar nicht so weit nach Norden greifen, dafür aber mit seinen
Kräften die Erdkruste mehr vertikal anpacken und in mächtigen
Bögen nach Süden zerren, da gewissermaßen der
Weltraumwiderstand die Macht des südwärts pendelnden
Begleiters verstärkte. (Abb. 6.)
![]() (Bild- u. Textquelle: "Schlüssel zum
Weltgeschehen", Heft 10, S. 306, Jahrg. 1929, R. Voigtländers
Verlag-Leipzig.)
Abb. 6: System Erde-Tertiärmond gegen Ende der hauptstationären (Abessinischen) Verankerung. Zeichnung stark vereinfacht. Um die Vorgänge auf einer Figur darstellen zu können, ist die Äquatorebene der Erde (c-d) in die Ebene der Erdbahn (a-b) gelegt und der Mond selbst pendelnd mit ca. 10 Grad Ausschlag (g--h) gezeichnet. Pfeil bei a = Richtung der Sonne. e-f = Parallele zur Flugrichtung der Sonne. Pfeilspitzen der punktierten Linien = Wirkungsrichtung des Weltraumwiderstandes. M¹ = südwärts pendelnder Mond; i-k = durch den Mediumwiderstand abgelenkte lunare Schwerkraftlinie, i-k¹ = nicht abgelenkt; M² = nordwärtspendelnder Trabant; l-m zu i-k gegengleiche, ebenfalls abgelenkte lunare Schwerkraftslinie; l-m¹ = nicht beeinflußt; n-o = Zone der tertiären europäisch-asiatischen Falten; p-q = Zone der den Südpol umgebenden Randbrüche. N und S = tertiäre Pole der Erde. - Über den eigentlichen Vorgang bei der Mondpendelung vgl. S. 206 (Heft 7, 1929) dieser Zeitschrift oder s. Abb. 1. "Der Tertiärmond als kosmischer Baumeister". - Auf der
südlichen Halbkugel wirkte sich demgemäß der
Einfluß des Weltraumwiderstandes gerade umgekehrt aus. In
diesem Falle wurden die mehr rückwärtigen lunaren
Schwerkraftslinien bis in die Nähe des Südpols abgelenkt
(Abb. 6) und der nordwärts sich wendende, schrittweise um die Erde
wandernde Trabant (seine Wirkung wurde jetzt in gewissem Sinne
geschwächt) vermochte nur
tangential die planetare Hülle anzugreifen, keine Falten zu bilden
und somit auch kein der nördlichen Hemisphäre gegengleiches
Gebirgssystem auf der südlichen Halbkugel zu entwickeln,
wohl aber mittels seiner weit südwärts reichenden
Zugkräfte von der "Spitze der vertropften Erde" die Erdkruste in
mehr oder weniger großen Schollen abzureißen.
Das also wird die
Ursache gewesen sein, weshalb - wie es im Sinne der Tropfenform der
Erde läge - das zu alpinen Höhen ansteigende
Südpolarland nicht allmählich in das umgebende Meer
übergeht, sondern im allgemeinen steil in den antarktischen Ozean
abstürzt. Da außerdem, so weit bisher bekannt, das
südpolare Meer in unmittelbarer Küstennähe bedeutende
Tiefen aufweist und der antarktische Kontinent in seinen Randpartien
noch gegenwärtig eine stark vulkanische Tätigkeit entwickelt,
dürfte aus alledem zu schließen sein, daß dieser
Erdteil durch mächtige Bruchkanten von den heute niedergesunkenen
benachbarten Gebieten und damit auch von den Spitzen der
Südkontinente getrennt wurde. Auch in diesem Fall sind also
Gigantenkräfte am Werk gewesen, die nicht durch tellurische
Ursachen erklärt werden können, wohl aber durch den
Einfluß des stationären bzw. stationärnahen Mondes
zwanglos zu begreifen sind.
Da somit der Mediumwiderstand von wesentlichem Einfluß auf die Tektonik unseres Planeten gewesen sein wird, erhalten wir als zweiten Satz der Geologie die Formel: Der Weltraumwiderstand ist mitbestimmend auf die Gestaltung der Erdrinde und des Erdkörpers. Zum Schluß
dieser Darlegungen wäre noch die Frage zu erörtern, wodurch
denn die eigenartige Gestalt der irdischen Landmassen zu deuten sei,
wie es also beispielsweise zu verstehen ist, daß die Kontinente
in großen, nach Süden auslaufenden Spitzen (besonders in
bezug auf den tertiären Äquator) ziemlich
gleichmäßig gegen den Südpol vorstreben.
Wahrscheinlich ist diese Erscheinung mit dem Greenschen Tetraedersystem in
Einklang zu bringen. "Seine
Hypothese beruht auf der mathematischen Erwägung, daß unter
den regelmäßigen Körpern bei gegebener Oberfläche
die Kugel das größte und das Tetraeder das kleinste Volumen
besitzt. Indem sich die Erde durch Abkühlung zusammenzieht,
muß sie die tetraedische Form anstreben, weil sich nur so die
größte Verkleinerung des Inhalts mit der geringsten
Veränderung der Oberfläche vereinigt. Andererseits
strebt aber die rotierende Erde die sphärische Gestalt an, und die
wirkliche Oberfläche resultiert aus dem Kampfe dieser beiden
entgegengesetzten Tendenzen." (Supan.) Wenn wir Green auch
nur sehr bedingt zu folgen vermögen, so ist der Grundgedanke doch
wohl bis zu einem gewissen Grade richtig.
Höchstwahrscheinlich entsprechen (ganz allgemein) die Formen der
in Spitzen nach Süden auslaufenden Kontinente den Kanten des
Tetraeders, die Vierflachspitze dem hochragenden Südpolarland und
seine Grundfläche der Gestalt der arktischen Breiten, wobei zu
bemerken ist, daß hier gewissermaßen Tropfenform und
Tetraedersystem zusammenfallen bzw. sich ergänzen.
Nicht unwahrscheinlich ist ferner, daß bei der Ausbildung der polwärts weisenden Spitzen der südlichen Landmassen (Afrika, Australien bzw. bei dem unterseeischen Sockel von Neuseeland) auch Mondesmächte in Rechnung zu stellen sind; desgleichen ist die Möglichkeit eines Einwirkens von erdmagnetischen Kräften (Lage der Magnetpole) nicht von der Hand zu weisen. - Hinzufügen wollen wir auch, daß den Berechnungen über die Aufrichtung der Erdachse zum Teil nur annähernder Wert eigen ist, da neben der Kugelgestalt der Erde auch die Präzession von modifizierendem Einfluß auf die angreifenden Mondkräfte gewesen ist. In der Gestaltung
der Erdkruste wie des Erdkörpers treten uns also, abgesehen vom
Einfluß der Sonne, wahrscheinlich drei große Faktoren
entgegen: Mondwirkung, Weltraumwiderstand und Schrumpfungsprinzip. Auch die
Schrumpfungsmöglichkeit beruht letzten Endes auf dem inneren
Zustand unseres Planeten, dem dieser bei seiner Geburt mitgegeben
ward. Da ferner der ganze Bau unserer Planetenwelt die
Entstehungsursache und Entstehungsgeschichte unseres Sonnensystems zur
Voraussetzung hat, die Mondannäherungen und somit die gestaltenden
lunaren Kräfte aber auch auf die Wirkungen des
Weltraumwiderstandes zurückzuführen sind, kann als Fundamentalsatz der gesamten Geologie das
Gesetz gelten: Die Genesis unseres
Sonnensytems und der Weltraumwiderstand sich richtunggebend für
den geologischen Bau der Erdrinde bzw. des Erdkörpers.
Schließlich
sei mir noch eine kurze persönliche Bemerkung gestattet.
Schon seit Jahren war es mir beim Studium der Mythologie und
Religionsgeschichte klar geworden, daß diese Probleme nur im
engsten Zusammenhang mit großen tellurischen Katastrophen zu
verstehen sind. Doch konnte die Beschäftigung mit den
geologischen Fragen damals nicht zum Ziele führen, da der
ausschlaggebende kosmische Faktor fehlte, den uns erst der
Begründer der Welteislehre enthüllte. So war ich denn
bereits bei der Niederschrift meines Buches "Urwissen von Kosmos und
Erde" zu der Überzeugung gelangt, daß der gefesselte Mond
über Abessinien verankert war und durch seinen Losriß die
Katastrophe des großen östlichen Grabenbruchs
heraufbeschworen hatte. Auf dieser Grundlage (Hanns Hörbiger
hat mir die Richtigkeit dieser Ansicht bestätigt) baute ich dann
weiter mit dem Ziel, nicht nur den Komplex, der tektonischen
Großprobleme mit Hilfe der Welteislehre klarzustellen, sondern
auch, um neue Grundlagen zur Entwirrung so mancher Rätsel
menschlicher Geistesgeschichte zu gewinnen. Natürlich sollen
diese Ausführungen keine Einzelheiten bringen, sondern nur
versuchen, programmatisch die mögliche oder wahrscheinliche
Lösung vorzutragen. Wenn mir auch bewußt ist,
daß gleichzeitig hiermit vollkommen neue und gänzlich
unvorhergesehene Fragen in den Gesichtskreis treten, so liegt deren
Beantwortung aber nicht im Rahmen dieser Schrift, sondern dürfte
durch die Glazialkosmogonie (WEL) ebenfalls eine natürliche
Aufhellung finden.
Und so übergebe ich denn vorliegende Ausführungen im unerschütterlichen Vertrauen auf die grundsätzliche Wahrheit der Lehre Hanns Hörbigers und mit herzlichem Dank für das Entgegenkommen der Schriftleitung der Öffentlichkeit und bitte um Stellungnahme und Kritik. Georg Hinzpeter (Quelle: Monatszeitschrift "Schlüssel zum Weltgeschehen", Heft 10, S. 292-308, Jahrg. 1929, R. Voigtländers Verlag-Leipzig) |
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Anmerkung: (1) Vgl. hierzu die Aufsätze
des Verf. "Das
Zeugnis des
Abessinischen Hochgebirges" (Schlüssel 1928, Heft 12) u. "Der
Tertiärmond als kosmischer Baumeister" (Schlüssel 1929,
Heft 7).
(2) Nach jedem mehr oder weniger
scharfen ruckweisen Losriß von
dem betr. Ankergrund entfernte der Trabant sich ein wenig von der Erde
und verlangsamte dadurch etwas seine Winkelgeschwindigkeit, die sich
somit für kurze Zeit der Erdrotation wieder angleichen konnte; u.
a. die Voraussetzung für erneute Verankerung.
(3) Vgl. Schlüssel 1929; Heft
7, Abb. 3 auf S. 210 ("Der
Tertiärmond als kosmischer Baumeister"). Die schraffierten
Linien bedeuten unterseeische Bruchkanten. Die tektonischen
Linien sind entnommen: Gerbing, Das Erdbild der Gegenwart. Verl.
Lift u. v. Bressensdorff/Leipzig 1927. II. Bd. S. 247.
(4) Nach dem Lösen vom
Abessinischen Hauptankergrund gebrauchte
der kosmische Riese (alle Himmelserscheinungen wurden früher
personifiziert) einschließlich des ruckweisen Vorschreitens
innerhalb der nebenstationären Stadien also etwa 12 ruckartige Schritte, den
Erdball zu umrunden. Da diese Bewegung dem Gang eines Hinkenden
glich, beruht hierauf jedenfalls die Sage vom Hinken des Teufels.
Vgl. Abb. 4 und Anm. 8
(5) Vgl. auch die hochinteressante
Sage vom Bau der Asenburg (Edda,
Gylf. 42) und das Lied von Grotti (Str. 11-12), die wohl
größtenteils auf nebenstationäre Stadien Bezug nehmen.
(6) Auf der senkrechten
Achsenstellung beruht die älteste
Kalenderrechnung das sog. Venusjahr, das an Stelle des damals nur
theoretisch möglichen Sonnenjahres die Zeitrechnung zu Beginn
dieses Weltzeitalters beherrschte.
(7) Es sei bemerkt, daß aber
keine Sage (Kosmogonie), auch nicht
die germanische oder indische die Entstehung unseres Sonnensystems aus
dem Wirbel von Feuer (glühende, sich drehende Riesensonne) und Eis
(Eiseinfängling) erklären will, sondern nur die Geburt eines
neuen Weltzeitalters aus (wirbelndem) Feuer (Sintbrand) und Eis
(Eiszeit).
(8) Da "s" lautlich ganz
ähnlich wie ts (tß) oder ds
gebildet wird, ist wohl die Frage gestattet, ob nicht auch Satan und
Titan sprachlich - die sachliche Identität ist gegeben -
wurzelgleich sind, also ts (ds) einesteils nach t, andernteils nach s
abgewandelt ist. Vgl. z. B. Tsana- oder Tanasee, Dsungarei oder
Söngarei. Danach wäre auch der Tartarus der Aufenthalt
der Satanen (= Titanen) bzw. des Sutur (= Tartar[us]) der Edda. - Vgl.
auch die Sage von den Teufelssteinen und Teufelsmauern. Über
Tertiärmond und Satan siehe auch: Hinzpeter, Urwissen v. Kosmos
und Erde. Verlag Voigtländer, Leipzig 1928. S. 168 ff.
(9) Über die klimatischen
Voraussetzungen für die ehemalige
Bewohnbarkeit der Polgegenden sowie die dafür in Frage kommenden
Überlieferungen siehe den Artikel des Verfassers im
"Schlüssel z. W.": "Der Nordpol, eine Völkerheimat?" Heft 8,
1928.
(10) In diesem Sinne dürfte
auch die Simroth'sche Pendulationstheorie sowie die Idee der
Wegner'schen Kontinentalverschiebung zu Recht bestehen, da schon durch
die Zugkräfte des erdnahen (besonders des stationären) Mondes
nicht nur Kontinente, sondern der ganze äquatoriale Gürtel z.
T. um tausende von km gegen die gemäßigten und polaren
Breiten verschoben wurde. In ganz geringem Maße gilt das
also auch vom gegenwärtigen Stadium unseres Mondes.
(11) Bemerkung des Privatinstitutes
WEL: "In dem im Jahre 1967 erschienenen, von Fachastronomen der
Sternwarte Heidelberg-Königstuhl verfaßten 'Handbuch
über das Weltall' heißt es: "Der Raum zwischen den Sternen
ist nicht völlig leer, sondern von einer feinverteilten
interstellaren Materie erfüllt, die aus 60% Wasserstoff, 38%
Helium und 2% schweren Elementen besteht. Die interplanetarische
Materie innerhalb unseres Sonnenreiches ist wesentlich dichter und
besteht aus der Materie der Sonnenkorona, aus den Partikeln des
Zodiakallichtes, aus feinverteiltem meteoritischem Staube und dem durch
Vermischung aus den Atmosphären der Planeten abgewanderten
Gas. In der Nähe der Erdbahn ist eine starke Häufung
der interplanetarischen Materie vorhanden." Aus dem Buch "Eingriffe aus
dem Kosmos", S. 16, Autor: R. E. von Vestenbrugg, Jahrg. 1971, Hermann
Bauer Verlag KG-Freiburg i. B.
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