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Mondanziehungskräfte und Gebirgsbautätigkeit
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Da wir die Plattentektonik-Theorie (diese Theorie wurde in den 60iger Jahren des 20. Jahrhunderts Nachfolger der Kontraktionstheorie) ablehnen, wollen wir den Vorgang der Gebirgsbildung im logischen Sinne der Welteislehre aufzeigen.
Hierfür lassen wir den ehemaligen Berginspektor Dr. Ing. Fritz Plasche "zu Worte" kommen.
Hinweis!:
Um den folgenden Aufsatz zu verstehen, bedarf es einer vorigen "Grundlagenkenntnis" der Abhandlung "Kosmisch orientierte Erdgeschichte", Schwerpunkt: "Mondeszeit und Erdkatastrophen".


das Privatinstitut für Welteislehre



Gebirgsbautätigkeit (Faltungen, Schichtungen, Erosionsarbeit)

Alle bisherigen Theorien (über die Gebirgsbautätigkeit), ob sie nun Anerkennung (von der Geologie) gefunden haben oder nicht durchgedrungen sind, fußen letzten Endes immer wieder auf der Allheilstheorie von Kant und Laplace.
Beide hatten ursprünglich verschiedene Theorien aufgestellt, welche jedoch in den hauptsächlichsten Zügen einander ähnelten und daher mit den Namen beider Autoren in Zusammenhang gebracht werden. 
In den Grundfragen stimmen beide Autoren überein.  Sie gehen ursprünglich von einer Nebelmasse aus und lassen aus dieser sich die Himmelskörper des Sonnensystems bilden.  Aus diesem Grunde wird die unter dem Namen Kant-Laplacesche Theorie bekannte Hypothese auch Nebularhypothese oder Gasentwicklungstheorie genannt.  Alle Entwicklungsstadien vom Nebelfleck zu der leuchtenden Sonne, zu den erkalteten Planeten, bis zum erstarrten Mond, gehen ursprünglich vom Gasnebel aus.  Schon zu der Zeit des ersten Auftauchens dieser Theorie haben sich Zweifel bemerkbar gemacht, und gegenwärtig (Stand: 1925 ,1926!) sind sich Physiker und Mathematiker darüber vollkommen einig, daß die bis in breiteste Schichten wissensdurstiger Menschen eingedrungene Theorie vollkommen unhaltbar ist (Bemerk. WEL-Instituts: Irgendwann hat man diese geradezu revolutionäre und logische Sicht wieder verworfen und "predigt" wieder - bis heute - die alte Nebularhypothese als die Allheilstheorie).  Es sind soviel Einwendungen gegen dieselbe vorgebracht worden, daß es einer eigenen Abhandlung bedürfte, sie alle zu besprechen.  Wir wollen deshalb auch nur einige wesentliche und wichtige herausgreifen, die allein schon die Unmöglichkeiten derselben dartun:

1. Die Entstehung des Sonnensystems, wie sie von dieser Theorie angenommen wird, setzt eine gleichsinnige Richtung der Bewegung aller zum Sonnensystem gehörigen Himmelskörper voraus.  Wie kommt es nun, daß Neptun und Uranus mit ihren Monden sich nicht in die Regel fügen und daß auch verschiedene Monde anderer Planeten außergewöhnliche Bahnlagen besitzen?

2. Nach der Nebularhypothese haben sich die einzelnen Himmelskörper durch Abschleuderung gebildet.  Ist dies jedoch wirklich der Fall, so müßte
z. B. die Erde, wenn sich der Mond von ihr als Ring ablösen sollte, eine Umdrehungsgeschwindigkeit von 2 Stunden gehabt haben, was den Erfahrungen an anderen Planeten vollkommen entgegensteht.

3. Es wäre mit Bestimmtheit zu erwarten, daß die Dichteverhältnisse in der Richtung gegen die Sonne zunehmen, denn wenn sich ein ursprünglicher Gasball zusammenzieht, muß die größte Dichte desselben in seinem Mittelpunkte liegen.  Dies ist jedoch auch nicht der Fall.  Die größte Dichte von allen Planeten hat die Erde.  Merkur und Venus haben ebenso geringere Dichten wie die äußeren Planeten, ja selbst, wenn man die Erde als Ausnahme betrachtet, ist die Abnahme der Dichte gegen den Rand des Sonnensystems noch immer ungleichmäßig.

4. Jede gedachte Gasmasse hat eine äußerste Ausdehnungsgrenze.  Wird diese Grenze überschritten, so müssen sich auch die einzelnen Moleküle im Weltenraum zerstreuen.  Denken wir uns nun die gesamte Masse des Sonnensystems in Gasform über den ganzen Raum bis über die Neptunbahn hinaus gleichmäßig ausgebreitet, so wäre jener Grenzpunkt weit überschritten.

So kann es uns auch keineswegs verwundern, wenn ein Mathematiker, wie G. Holzmüller in seinen "Elementaren kosmischen Betrachtungen", zu dem Ausspruch kommt: "Die Kant-Laplacesche Hypothese ist als unheilbar krank zu betrachten; Kant insbesondere war ein mathematischer Dilettant, seine Theorie aber eine philosopisch-angehauchte Dichtung, ein Naturepos, das nicht in wissenschaftliche Lehrbücher gehört."

Aus dieser so geschilderten Theorie heraus erbaut sich nun das gewaltige Lehrgebäude der "Geologie".  Alle Theorien der Entstehungsgeschichte der Erde haben letzten Endes ihre Stütze in den Fundamenten der so berühmten und so vernichtend verurteilten "Nebularhypothese".  Kommt man da nicht unwillkürlich auf den Gedanken, daß ein derartig schlecht fundiertes Gebäude, das eben auf Sand erbaut wurde, eines neuen und besseren Fundaments dringend bedarf.  .....

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....Und die Geologen wissen heute noch nicht, wo in die Wahrheit die Ursache der Gebirgsbildung liegt, ob die Faltengebirge der Erdzonen besondere "Schwäche"- oder "Kraftfelder darstellen, ob die Bewegungsursache in der Erdkruste oder in deren plastischer Unterlage zu suchen ist, ob Senkungen, Hebungen oder tangentiale Bewegungen den Anfang bei der Gebirgsbildung machen, ob die Schwerkraft, die Fliehkraft oder die Abkühlung die Kraftquelle sind.  Und... (dies liegt daran), weil man immer nur die Erscheinungen im Bau der Erde beobachtet und verwertet, immer nur die auf der Erde jetzt herrschenden Naturkräfte zum Gebirgsbau heranzieht und sich niemals vergegenwärtigt, daß zu so gewaltiger Arbeit nur überirdische, das heißt kosmische Kräfte hinreichen.  Die Welteislehre hat diese kosmischen Kräfte aufgedeckt, sie hat gezeigt, daß sie veranlaßt werden, wenn ein eingefangener Trabant der Erde bei seiner Annäherung an dieselbe eine gigantische Anziehung ausübt und besonders dann, wenn er in der stationären Zeit immer über dem gleichen Kontinent steht, diese gewaltigen Kräfte auf die gleichen Linien konzentrieren kann.  Auf diese Weise wird die Erdkruste verzerrt, die Pole platten sich ab, um den Äquator bildet sich ein Ringwulst und zur stationären Zeit bildet sich aus der Erde ein "eiförmiger" Himmelskörper.  Wir ersehen nun, daß in derartigen Verzerrungen wirkliche Gebirgsbautätigkeit wohnt, die der Quietismus (Aktualismus), welcher nur mit den gegenwärtigen herrschenden Naturkräften operiert niemals zur Verfügung haben kann.  Und wir sehen sofort, daß die von den Geologen beobachteten abwechselnden Perioden zwischen Gebirgsbau und verhältnismäßiger Ruhe durch die Perioden bei einem Mondeinfang und einem mondlosen Zeitalter erklärt werden können.  Die alten Geologen haben die meisten geologischen Ereignisse durch Katastrophen erklärt und auf diese kommen die Anhänger der Welteislehre wieder zurück, sind jedoch in der Lage, die Ursachen dieser Katastrophen zu erklären.  Betrachten wir uns die fast unglaublichen Faltungen, die mit der Gebirgsbildung einhergehen, so müssen wir staunen vor den gigantischen Gewalten, welche damit einhergegangen sind.  Zur Illustrierung dieser großartigen Wirkungen diene die Abbildung 1. ...  Würden wir auch den Erdball von der Rotglut bis in die Eiserstarrung abkühlen lassen, so könnten sich doch niemals derartige mehrfache Überlappungen ausbilden.  Und diese gewaltigen übereinander gekippten Decken sollen sich im steten Wechselspiel der Atmosphärilien ausgebildet haben, auf rein quietistischer (aktualistischer) Weise, ohne Zuhilfe- nahme äußerer Gewalten?


Abbildung. 1.; (Bildquelle: "Schlüssel zum Weltgeschehen", Heft 4, S. 224, Jahrg. 1925, R. Voigtländers Verlag-Leipzig)


Zu welcher Theorie die Geologen auch immer hinneigen mögen, der einfachste technische Verstand muß die gegenwärtigen Theorien verwerfen.
Wie anders stellen sich uns hier die Hubkräfte eines heranschrumpfenden Mondes entgegen.  Erschrecken wir schon heute vor den urgewaltigen Kräften der Mondflut (WEL-Institut: und auch Erd-"Flut", s. "Aktualität der Welteislehre", Punkt 11) Mondeinfluss auf die Erde), wie sie unser gegenwärtiger nächtlicher Begleiter hervorzaubert, wie viel gewaltiger müssen derartige Kräfte zur stationären Zeit auf Luft, Wasser und Erdkruste eingewirkt haben, waren sie doch auf das mehr als 700fache der gegenwärtigen Mondes-Hubkräfte angewachsen.  Während die jetzt herrschenden Kräfte in ihrem Wechselspiel immer auf andere Flächen wirken und daher zu keinem richtigen Angriffe kommen, wirkten die vielhundertfach verstärkten Kräfte zur stationären Zeit immer auf den gleichen Erdmeridian. 
Die zünftige Geologie versucht verschiedene Einwände dagegen vorzubringen. .... Sie sagt, daß die jüngeren Gebirge, wenn sie durch Mondanziehungskräfte gebildet worden wären, einen anderen Verlauf hätten nehmen müssen.  Man kann zu diesem Schluß nur deshalb kommen, weil man die Grundregeln der Mechanik absichtlich oder unabsichtlich negiert.  Man leugnet zwar nicht, daß eine Anzahl, und zwar die größten Gebirge, sich recht gut in das Schema Hörbigers einfügen, daß es jedoch eine große Anzahl von Gebirgen gibt, die absolut nicht einpassen.  Betrachten wir die folgende Skizze mit den wichtigsten Gebirgszügen jüngerer geologischer Zeiten in Merkators Projektion (Abb. 2), so fällt uns vor allem auf, daß die ostasiatischen Gebirgsketten, die nordamerikanischen großen Gebirge, besonders jedoch die Anden, weiters auch die Alpen, Karpathen und Pyrenäen, ganz ausgezeichnet in die erwarteten Bruchlinien einpassen.  Ja selbst der Atlas, die Balkangebirge und die kleinasiatischen Höhenzüge passen in das von Hörbiger erwartete Bruchliniensystem recht gut hinein.



Abbildung. 2; (Bildquelle: "Schlüssel zum Weltgeschehen", Heft 4, S. 228, Jahrg. 1925, R. Voigtländers Verlag-Leipzig)


Es gibt Ausnahmen von dieser Regel.
Der Antillenbogen, das Kettengebirge Nord-Ost-Australiens fallen aus dem Schema heraus.  Dem mechanisch denkenden Ingenieur ist die Sache sofort klar, denn er weiß, daß die Bruchlinien die gefährlichen Querschnitte darstellen, wo nach dem Spiel der einwirkenden Kräfte der Bruch der Erdkruste zu erwarten ist, er weiß jedoch sogleich, daß der Bruch nicht allein von dem Spiel der Kräfte, sondern hauptsächlich von der Widerstandsfähigkeit der Erdkruste abhängen wird.  Wäre die Erde aus vollkommenen homogenen, gleich starken, nicht zerrissenen, gleichartig zusammengesetzten Materialien aufgebaut, so müßte eine gleichmäßig einwirkende Kraft die Bruchlinien dort erwarten lassen, wo die Ebbegebiete sind.  Nachdem jedoch die Erde, wie jeder Laie zur Genüge weiß, doch nicht aus einer gleichmäßig beschaffenen Erdkruste besteht, keineswegs jedoch homogen, nicht zerrissen und gleichartig stark ist, wird bei dem Spiel der ziehenden (Tertiär)Mondkräfte der Bruch dort zu erwarten sein, wo praktisch der "gefährliche Querschnitt" in der Natur vorhanden ist, also dort, wo weniger widerstandsfähiges Material in der Erdkruste ansteht; dort, wo bereits alte Spalten, geringe Stärke und geringe Kohäsion herrscht, wird der Bruch eintreten müssen, werden sich Eruptionen des Magmas an die Oberfläche ergießen.  Dort ist auch der Angriffspunkt für die Kräfte, welche die Erdkruste falten.  Wir nehmen das einfachste Beispiel aus der Festigkeitslehre, welches uns dieses Kräftespiel zur Genüge zeigt.


Abbildung. 3.; (Bildquelle: "Schlüssel zum Weltgeschehen", Heft 4, S. 229, Jahrg. 1925, R. Voigtländers Verlag-Leipzig)


Auf einen Balken B wirkt eine Kraft P (Abb. 3), welche langsam steigend immer größer werden soll.  Der Balken ist in einer Mauer fest eingebettet.  Nimmt die Größe der Kraft P derartig zu, daß der Balken nicht mehr standhalten kann, so tritt der Bruch beim theoretisch zu erwartenden gefährlichen Querschnitt qu ein.  Besitzt jedoch der Balken an einer beliebigen anderen Stelle, z. B. bei qu einen qu einen Anbruch, irgendeinen Riß oder eine schwächere Stelle, so wird der Bruch keineswegs bei qu eintreten, sondern bei Q und wird sich der Richtung des Risses vollkommen anschmiegen.  Dieses Verhältnis können wir direkt auf die Gebirgsbildung anwenden.  Die Zugkräfte des (Tertiär)Mondes werden Gebirge nur dann längs der Ebbegebiete der Flutberge auftürmen, wenn nicht anderweitige gefährliche Bruchlinien, geringere Stärke der Erdkruste oder geringere Widerstandskraft derselben vorhanden sind.  Wir ersehen jetzt sogleich, daß dies in Anbetracht der Beschaffenheit der Erdkruste häufig vorkommen kann, und wenn trotzdem die größte Anzahl der Gebirge unserer Erde diesem Anschmiegungssystem an die Flutberge Folge leistet, um so wahrscheinlicher muß auch die Richtigkeit der Aufstellung der Gebirgsbautheorie im Sinne der Welteislehre einleuchten.  Vom Standpunkt der Mechanik, der Festigkeitslehre, wollen wir nun im folgenden auch die übrigen Anomalien besprechen, welche man gegen die Welteislehre zu Felde führt.....

Wir wollen hier unter den mannigfachen Einwänden, ...., auch jener gedenken, welche in Afrika wegen der Meeresüberflutungen tertiäre Sedimentierung verlangen und Erosionsarbeit an den schon vorhanden gewesenen Schichtenkomplexen fordern.  Auch hier liegt ein tiefer Irrtum zugrunde.  Ein ruhiges Meer in alluvial-ruhiger Zeit leistet genau so wie die heutigen Meere geologische Kleinarbeit, indem in seinen Tiefen alle Arten von Schlamm abgesetzt werden.  Es ist richtig, daß Sand, Schlamm und ausgelöste Salze aus den Gesteinen unaufhörlich zum Meere wandern.  Dort bauen sich infolgedessen Schlammschichten auf, welche jedoch in sich nicht gefestigt sind
Gegenwärtig unterscheiden wir bei den Meeresbildungen folgende Typen:

1) Landnahe Ablagerungen: Strandbildung.  Diese stammen größtenteils vom Ufersaum und bestehen, je nach Beschaffenheit des Ufers aus Blöcken verschiedener Gesteine, aus Kies und Sand, Muscheltrümmern und Tangmassen.  Außerhalb dieser unmittelbaren Strandbildungen treten die Schlicke auf.  Diese bestehen aus den feinen Tonteilchen und enthalten meistens einen gewissen Prozentsatz von Diatomeenschalen.

2) Landferne Ablagerungen: Daher gehören verschiedenartige Niederschläge der Tiefsee, des Mittelmeeres, der Steilabfälle und der Rücken und Sättel der Tiefsee.  Es gehören ferner teilweise hierher, die verschiedenartig gefärbten Schlicke, welche einen Übergang zwischen den landnahen und landfernen Sedimenten darstellen.  Die größte Verbreitung der landfernen, die Tiefseeablagerungen besitzt der rote Tiefseeton.  Auf sehr große Tiefen beschränkt sich auch der sogenannte "Radiolarienschlamm", der außer dem roten Schlamm noch kieselige Reste von Urtieren enthält.  Eine große Verbreitung besitzt ferner noch der Globigerinenschlamm.  Bei der so gewaltigen Verbreitung des roten Tones in unseren Meeren müßten wir daraus den Schluß ableiten können, daß wir derartige Tiefsee-Tone auch in allen früheren Formationen antreffen, denn der Geologe hält doch die Meere als die wirklichen und die einzigen Geburtsstätten der Sedimentschichten.  Dies ist nun keineswegs der Fall.

Ältere geologische Formationen zeigen nur sehr selten Sedimentgesteine vom Typus des "roten Tones".  Wohl ähneln dem Globigerinenschlamm die Ablagerungen der Schreibkreide, doch fehlen uns immer jene Vorgänge, welche zur Verfestigung der Gesteine dienen.  Die Zeit allein ist niemals in der Lage, aus dem weichen Ton einen festen Schiefer zu machen, ebensowenig ist auch der Druck später überlagerter Massen imstande, diese Erhärtung zu bewirken.  Das beste Beispiel derartiger Vorgänge tritt uns in den geologisch uralten baltischen kambrischen Tonen entgegen.  Seit der Ablagerung dieser Tone ist eine ungeheure Fülle von Zeit verstrichen.  Diese Ablagerungen sind auch den größten Drücken ausgesetzt gewesen, und trotzdem treten sie uns heute noch ebenso plastisch entgegen, wie in den Zeiten ihrer Entstehung.  Zur Erhärtung der Gesteine gehören eben andere Faktoren als Druck und Zeit, es gehört dazu die Umlagerung und zementartige Verkittung während eines Kataklysmus (erdgeschichtliche Katastrophe).   Fast nichts von den in den Weltmeeren sedimentierten vielartigen Schlammassen bleibt während eines Kataklysmus liegen.  Nur ganz besonders geschützte Schichten, vorwiegend in nördlichen Breiten, die vom schützenden Eis baldigst bedeckt werden, können unter Umständen für künftige geologische Epochen erhalten bleiben. Sonst wird alles, samt den feineren alluvialen und diluvialen Ablagerungen abermals aufgewühlt und mit den übrigen organischen gerodeten Schwimmstoffen durch die Flutwellen verschwemmt und erst jetzt in haltbarer Weise neu sedimentiert.  Dabei wird aber besonders der auch gelöste und im Wasser suspendierte Kalkgehalt des Meeres zum Großteil auch den neuen Sedimenten als zementartiges Bindemittel zugute kommen und im Verein mit dem später auftretenden Hochdruck die Festigkeit des Sandsteins, Tonsandsteins und Schiefertones erhöhen.  Derartige Bindefestigkeit fehlt sämtlichen alluvialen Bildungen vollkommen, wobei selbstverständlich auch noch der Druck wegfällt, um beispielsweise zu einer gesteinsähnlichen Verfestigung der heutigen Alluvien in einem Stromdelta zu kommen.  So kommt Hörbiger zu dem Schluß: "Keine der heute beobachtbaren, kontinentalen, quietistischen (aktuellen) Sedimentierungsvorgänge gibt jemals festes Gestein."

Kehren wir nun unter diesen Voraussetzungen .... zurück, so müssen wir uns sofort sagen, daß der Kontinent Afrika, auch dann, wenn er wirklich durch lange Zeiträume vom Meere bedeckt war, diese Sedimentierungen heute nicht mehr aufweisen kann.  In den Zeiten, als die Sedimentierung hätte erfolgen sollen, war das Meer so bis auf den Grund aufgewühlt, da die Flutberge tagtäglich nach Norden und Süden pendelten und jede Sedimentierung, wenn sie wirklich schon erfolgt gewesen wäre, sofort wieder vernichtet hätten, so daß während dieser Zeitläufe mit einer richtigen Sedimentierung nicht gerechnet werden kann.  Daß dem wirklich so ist und das Meer bei kilometerhohen Flutwellen bis auf den Grund aufgewühlt werden muß, zeigen die Untersuchungen Philippis, welcher bei den gegenwärtigen Sturmfluten einen Tiefgang bis zu 200 Meter Tiefe nachgewiesen hat.  Als der Flutberg während der Hauptgebirgsbautätigkeit über Afrika stand, war keine Zeit für Sedimentierungsvorgänge, wie man aus den gegenwärtigen alluvialen Vorgängen ableitet, damals war nur Erosionsarbeit denkbar, und zwar solche allergrößten Stils.  Nun will man diese Erosionsarbeit in Afrika dadurch widerlegen, daß heute daselbst noch paläozoische, mesozoische und känozoische Schichten in weiten Gebieten erhalten geblieben sind.  Man meint, diese Schichten hätten einfach glatt hinweggespült werden müssen.  Gewiß wird der Flutberg bei seinem Kommen und seinem Abgang gewaltige Erosionsarbeit geleistet haben, welche wir ja selbst heutigentags in der Landschaft des Kaps der Guten Hoffnung noch deutlich erkennen, er wird große Komplexe der früheren Sedimente alter geologischer Bautätigkeit vernichtet haben, es liegt aber durchaus kein Grund vor, anzunehmen, daß er alle aus früherer Zeit bereits gefestigten Schichten zur Gänze vernichtet hat.  Wenn wir schon erkannt haben, daß unter Umständen sogar nicht durch Umlagerung entstandenes Tonmaterial erhalten bleiben kann, um so wahrscheinlicher muß auch zementverkittetes, eiseingebettetes Sedimentgestein erhalten bleiben können.  Wenn auch vielleicht nur Fragmente vorhanden sind, woran läßt sich denn feststellen, ob diese einem hundertmal oder nur zehnmal mächtigeren Schichtenkomplexe angehört haben?  Das läßt sich schwer oder überhaupt nicht feststellen.  Daß aber gewaltige Erosionskräfte im Spiele waren, das sehen wir ja noch heute an der Landschaft, an den Großformen derselben, welche uns besonders in der Umgebung des Tafelberges die gigantische Wühlarbeit der Fluten erkennen lassen.  Auch in den Kordilleren beobachten wir an zahlreichen Stellen gewaltigste Erosionsarbeit.

Bei Gebirgsbautätigkeit um den Äquator, die Auftürmung der gewaltigen Bergmassive eines Chimborasso, Cotopaxi usw. führt man gegen die Welteislehre zu Felde, indem man annimmt, daß diese jung entstandenen Gebirgsmassive von der Gürtelflut glatt weggeschleift werden müßten.  Man begeht hier den Denkfehler, denn man vergißt die großen Zeiträume, die seit der stationären Hochflut (WEL-Institut: Tertiärmond scheinbar über Afrika verankert) verstrichen sind, bis die Gürtelhochflut ihr Spiel begann.  Zur Erstarrung eines Gebirgsmassivs, welches durch Eruptionen aus der Tiefe aufgetaucht ist, bedarf es keiner geologisch langen Zeiträume, obwohl hier in diesem Falle zur Verfügung stehen würde.  Die Erstarrung geht verhältnismäßig rasch vor sich, und die Kräfte, mit welchen spätere Fluten an dem jung entstandenen Gebirge nagen, können dieses wohl in seinen Formen verändern, können Täler, Sättel, Klammen großen Charakters schaffen, sie sind jedoch nicht imstande, ein so gewaltiges Gebirgsmassiv bis auf den Grund zu vernichten.  Die Gürtelhochflut im späteren Stadium hat nicht jene große Erosionsarbeit geleistet, wie die Flutberge besonders vor und nach der stationären Zeit, denn während der zweiten Gürtelhochflut hatten sich die Wendekreise des (Tertiär)Mondes infolge der Aufstellung der Erdachse bereits eng zusammengezogen, und die Ausschläge der Flutberge waren nicht mehr so bedeutend wie um die Wende der stationären Zeit.  Dies ist auch der Grund, warum die Welteislehre die Haupterosionsarbeit in die Zeit vor und nach der stationären Zeit verlegt.  Deshalb begeht man einen Fehler, wenn man glaubt, dem späten Gürtelhochflut-Zeitalter die gleiche Erosionsarbeit wie früheren Stadien zuschreiben zu können.


Wir wollen nun den Vorgang bei der Gebirgsbildung nach den Ansichten der Welteislehre einmal etwas näher, jedoch immer nur in den gröbsten Umrissen, betrachten.  Wir haben dabei vor allem zwischen den beiden Hauptsystemen der Gebirge, zwischen den durch vulkanische Kräfte hervorgebrachten und den durch Sedimentierung entstandenen Gebirgen zu unterscheiden.  Die Bildung der beiden Gebirgsgruppen fällt in die gleiche Bildungszeit, und zwar hauptsächlich in die stationäre Periode.  Denken wir uns den Vorgang bei der Gebirgsbildung etwas vereinfacht, und zwar folgendermaßen:
Die Erde wäre durch irgendwelche Kräfte elliptisch geformt und mit einer gleichmäßigen, beispielsweise 2 Kilometer starken Sedimentschicht bedeckt, die Sedimente seien infolge der Eiszeitkälte niedergefroren und in einen Eisschichtenkomplex eingebettet, wodurch ihnen jedoch die gletscherartige Plastizität nicht genommen werden kann.  Nachdem außer der Erdoberflächenschwere und der Fliehkraft keine wesentlichen Kräfte auf die neugebildeten Schichten wirken, setzen wir dieselben jetzt den Einwirkungen eines Mondes in stationärer Zeit aus. So wirken nun die uns in ihrer gewaltigen Größe schon bewußt gewordenen Hubkräfte (des Tertiärmondes) auf die neuen Schichten ein.  Zuerst werden sich die Flutberge der Luft und des Wassers ausbilden, und letztere werden entsprechend dem Neigungswinkel der Mondbahnebene ihre Breitenoszillationen vollführen.  Die Erdkruste, Lithosphäre, wird infolge Wirkungsweise dieser Kräfte zu einem ovalen Geoid verzerrt, und diese gesamten Vorgänge wirken auf die neu gebildet gedachten Schichten entsprechend ein. (s. Abb. 4)


Abbildung. 4.; (Bildquelle: "Schlüssel zum Weltgeschehen", Heft 4, S. 233, Jahrg. 1925, R. Voigtländers Verlag-Leipzig)


Diese beginnen sich vom Ebbegürtel loszureißen und geraten auf der gletscherartigen Unterlage, welche als schlüpfrige Rutschbahn dient, in ein Gleiten....
Gerade in den Zonen der Ebbegebiete wirkten die Mondeshubkräfte in fast tangentialer Richtung der Fluten.  In diesen Zonen werden also hauptsächlich die Flutkräfte ihre stärksten Angriffe auf die neugebildeten Schichtenkomplexe ausüben können.  Die für das Gleiten unbedingt notwendige glatte Gleitfläche entsteht dadurch, daß der gefrorene große Schichtenkomplex durch den Druck auf seine Unterlage die untersten Schichten in Lösung bringt und so Gleitflächen schafft, auf denen dann die Trennung der Schichtenkomplexe von ihrer Unterlage vonstatten geht.  Die frisch gefrorenen Schichtenmassen haben die Tendenz, in der Richtung gegen die Flutberge zu rutschen, also gegen den Äquator zu.  Sie kommen schließlich durch Massenanstauungen und durch Wasserwiderstandswirkungen zum Halten.  Die nachdrängenden Schichtmassen stauen sich an den schon vorhandenen und aufgehaltenen Schichten, beginnen sich an diesen emporzufalten, zu überschieben und zu überkippen, sie sind selbst in der Lage, sich auch nach rückwärts zu überkippen.  Dieser Gleitvorgang würde wegen der bald eintretenden Stauungen in kurzer Zeit sein Ende erreichen, doch dürfen wir nicht vergessen, daß sich dieser Faltungsvorgang, wie wir aus der Abbildung 4 ersehen, am Grunde der Flutberge vollzieht, die tagtäglich nach Nord und Süd pendeln.  Die bis auf den Grund des Meeres aufwühlenden Wassermassen waschen die oberen Falten sofort wieder ab, nehmen dieses schon früher sedimentiert gewesene Material zur nochmaligen Schichtung wieder mit in die Ebbegebiete, wo es neuerdings eingefriert und an dem Sedimentschichtaufbau nochmals teilnehmen kann. In den uns bekannten sichelförmigen Ebbegebieten werden diese Schichtenfaltungen immer neu gebildet und zum Gleiten veranlaßt.  Es kann auch der Fall eintreten, daß die Gleitung und Stauchung schon nach kurzer Bewegung zum Halten kommt, wenn sich ihr ein unüberwindlicher Widerstand entgegensetzt. 
Wir haben zur Besprechung dieses ganzen Vorgangs ideale Verhältnisse angenommen, und zwar eine plötzliche Einsetzung des stationären Mondes auf eine gleichmäßig mit Sedimenten beschickt gedachte Erdoberfläche.  In Wirklichkeit ist dies natürlich nicht der Fall.  Die Erde hat vor Beginn der Hauptgebirgsbautätigkeit zur stationären Zeit keine gleichmäßig geoidale Form.  Aus den früheren Gebirgsbautätigkeiten stehen die alten Horste, so der Afrikahorst, die festfundierten alten archäischen Gebirge und andere.  Die Oberfläche der Erde zeigt die gleichen Abweichungen, wie sie uns auch jetzt bekannt sind.  Die Sedimentierungsvorgänge der vor-, um- und nachstationären Zeit beschränken sich im besonderen auf die eisüberdeckten, eben gedachten sichelförmigen Ebbegebiete.  Gleichzeitig mit den Schichtenbildungen treten aber durch Aufreißen der alten Spalten infolge der Hubkräfte gewaltige Eruptionen ein, welche zur Gebirgsbildung mit Verwendung finden oder, sogleich erstarrt, den Gleitvorgängen Hindernisse in den Weg legen.  Nachdem jedoch die Gleit- und Faltungsvorgänge sich hauptsächlich auf die sichelförmigen Ebbegebiete und deren weitere Umgebung beschränken, hier aber auch gleichzeitig die Eruptionen erfolgen, lakkolithe Aufwölbungen alter Schichten veranlassen können, ist es selbstverständlich, daß in die Faltungen auch alte Schichten mit einbezogen werden können. 

Nun meinen manche Geologen, daß der innere Aufbau der Kettengebirge gegen die Ansichten der Welteislehre sprechen.  Sie sagen: "Die meisten Kettengebirge sind einseitig gebaut, das heißt, die Mehrzahl ihrer Falten ist nach einer bestimmten Seite umgekippt und nach dieser Seite hin auf das Vorland aufgeschoben worden.  Nach Hörbiger müßte man annehmen, daß diese Überkippungen und Überschiebungen stets auf den Mittelpunkt des Flutberges hingerichtet seien.  Dies stimmt aber nur für eine geringe Zahl von Ketten (Atlas, armenische und mesopotamische Ketten).  Bei weitem die Mehrzahl der Ketten ist aber sowohl in Europa als auch in Amerika gerade in entgegengesetzter Richtung gefaltet." -
Wer sich mit den Kräften, immer wieder den Hubkräften der stationären Zeit genügend vertraut gemacht hat, weiß auch, daß die Falten sich in der Richtung gegen die Flutberge bewegen, er kann aber nicht sagen, daß sie nur dorthin umkippen dürfen.  Die Umkippungen finden statt, wenn den heranrutschenden Falten ein Hindernis entgegengestellt wird.  Sie können durch Nachdrängen folgender Schichten sich an dem Hindernis emporfalten, sich aber ebenso zurück- als vorwärtsneigen.  Es spielen hier so mannigfaltige Kräfte mit, so viel Widerstände, innere und äußere Kräfte, daß die Falten ebenso senkrecht gegen die Flutbergradien zu liegen kommen können. 

Wir müssen uns nun noch das eine vor Augen halten, daß dieser Faltungsvorgang aus zwei Stadien zusammengesetzt ist, welche durch zwei Kräftesysteme veranlaßt werden, und zwar dem Einsatz der (Tertiär)Mondeshubkräfte und dem Aufhören derselben.  In dem oben angeführten Beispiel haben wir angenommen, daß der (Tertiär)Mond plötzlich in seinem stationären Stadium auf eine ideal gedachte Sedimentierung einwirkt.  Nehmen wir nun an, daß der (Tertiär)Mond ebenso plötzlich, wie sein Kommen angenommen wurde, auch verschwindet.  Die Schichtenkomplexe, welche sich in ein den Kraftwirkungen entsprechendes Gleichgewicht gestellt haben, geraten durch das Verschwinden des Mondes außer Gleichgewicht, und diese Störung, durch welche ein Zurücksetzen des eiförmigen Erdballs eintritt, bringt eine zweite Phase der Gebirgsbautätigkeit mit sich, welche für gewisse Arten von Bildungen ebenfalls von Bedeutung sein werden.  Wenn wir uns diese vielfachen widerstreitenden Kräfte, die bei der Gebirgsbautätigkeit mitspielen, vergegenwärtigen, so müssen wir uns sagen, daß unter diesen Voraussetzungen auch die auffallende Kompliziertheit in manchem Gebirgsbau, so in jenem der Alpen, begründet ist.  Zug- und Druckkräfte, hervorgegangen aus den Mondeshubkräften, bei deren langsamem Beginnen, ihren Hauptwirkungen zur stationären Zeit, ihrem langsamen Aufhören, die Rücksetzungen, die Gleitfaltungen, welchen durch alte Gebirgssysteme und sonstige Widerstände verschiedene Lagen und Richtungen diktiert werden, die gleichzeitig einhergehenden Sedimentierungsvorgänge, die zur selben Zeit auch erfolgenden grandiosen Abtragungen der neu entstandenen Gebilde, die in eben der gleichen Zeit sich abspielenden vulkanischen Vorgänge, sie alle wirken gemeinsam und verschleiern so das Bild, das uns heute in dem Relief der neuen Gebirge nur verwischt entgegentritt.  Wer sich den inneren Bau der Gebirge näher betrachtet und z. B. die Faltungsdecken, die uns Abbildung 1 schematisch gezeigt werden, einem eingehenden Studium unterzieht, der weiß recht bald, daß hier niemals einfach wirkende Kräfte, wie sie von der Kontraktionstheorie (heute: Plattentektonik-Theorie) gefordert werden, derartig knetende Eigenschaften aufweisen können.  Solche Arbeiten zu leisten, benötigen wir außerirdische, kosmische Kräfte.


Abbildung. 1.; (Bildquelle: "Schlüssel zum Weltgeschehen", Heft 4, S. 224, Jahrg. 1925, R. Voigtländers Verlag-Leipzig)


Schon seit jeher ist es allen Geologen aufgefallen, daß die Gebirgsbautätigkeit auf gewisse Zeiten beschränkt geblieben ist und lange Zeiträume ruhiger Tätigkeit mit kurzen Zeiten gewaltigen Gebirgsbaues abgewechselt haben.  Ebenso ist es auch aufgefallen, daß gewisse große Schollen vom geologischen Geschehen fast vollkommen ausgeschlossen bleiben, während gewisse Gebiete dem ständigen Wechsel des Aufbaues und der Abtragung ganz besonders ausgesetzt geblieben sind.  Für diese beiden Tatsachen hatten die herrschenden und geltenden Theorien keinen zwingenden Beweis zur Hand.  Wie leicht fällt es jedoch der Welteislehre, gerade für diese Tatsachen den richtigen Beweis zu erbringen. ....
Nun sprechen alle Anzeichen dafür, daß dem Kontinent Afrika in der Geschichte des Aufbaues der Erde eine ganz besondere Rolle zugeteilt gewesen war (Afrika war wegen seiner Beschaffenheit der Ankerplatz des Zenitflutberges).


Abbildung. 2; (Bildquelle: "Schlüssel zum Weltgeschehen", Heft 4, S. 228, Jahrg. 1925, R. Voigtländers Verlag-Leipzig)


So beobachten wir eine auffallende Umkränzung des Zenitflutberges, und zwar konzentrisch zu dem afrikanischen Kontinent.  Diese durch Gebirgsbautätigkeit erfolgte Umkränzung ist als eine Fortsetzung der Karpathen, Alpen, Pyrenäen, Atlas- und Apennin-Faltengebirge anzusehen, und ist quer in nord- und südatlantischen Tiefen und in den Indischen Ozean hineingebaut.  Die einstmalige Atlantis, das besonders von Bölsche erwähnte und benutzte Gondwanaland, finden auf diese Weise ihre Entstehungsursache geklärt.  Auch die Insel Madagaskar mit ihren aufragenden Gebirgen und eine Anzahl untermeerischer Gebirge findet auf diese Weise ihre zwanglose Erklärung.  Der Ausspruch der Geologen, daß der Kontinent Afrika niemals vom Meer bedeckt gewesen sein soll, stimmt gegenwärtig nicht mehr, denn der Zenitflutberg stand ebenso wie die Gürtelflut über Afrika.  Davon können wir jedoch heute nichts mehr bemerken, denn durch die Überdeckung des Kontinentes Afrika zur Hauptgebirgsbautätigkeit mit einem stark bewegten Meere war es vollkommen ausgeschlossen, daß sich hier Sedimente und Meerestiere absetzen konnten. (Anmerk. des WEL-Instituts: nach der langen Stationärzeit - Hauptgebirgsbautätigkeit - über Afrika, reißt sich der Tertiärmond scheinbar los, um dann zunehmend die Erde von Westen nach Osten schneller zu umlaufen.  Die beiden breitenpendelnden Flutberge schleichen im Schneckentempo vorwärts.  Doch der Tertiärmond "verankert" sich immer wieder über bestimmte Erdgebiete für eine gewisse Zeitperiode.  In diesen Zeitperioden verfrachten die Flutberge auch Sedimente, Pflanzen und Tiere bzw. Kadaver in die Ebbegebiete von Afrika.  Da hier auch die Eiszeit herrscht, kommt es zur Einbettung bzw. Konservierung, wie auch zu Gebirgsbautätigkeiten.)
Wir können jedoch aus dem Fehlen von Meerestieren niemals den Schluß ableiten, daß dieses Land nicht vom Meer bedeckt war.  Meerestierleichen werden am Grunde des Meeres niemals für die Zukunft dauernd und konserviert eingebettet.  Am allerwenigsten aber am Grunde der Tiefsee.  Es ist doch eine allgemein bekannte Tatsache, daß sich auch gegenwärtig in den tiefen und auch in den seichten Meeresschichten keine derartigen Tierleichen erhalten können.  Sie sind auch dort ebenso der vollkommenen Verwesung anheimgegeben, wie an der Oberfläche, es können sich nur nichtorganische Teilchen, Gehäuse von Schnecken und dergleichen, welche kalk- oder kieselige Beschaffenheit haben, für die Zukunft erhalten.  Alles andere verwest.  Gut erhaltene Einbettungen von Meerestieren, welche auch für die Zukunft dauernd erhalten bleiben können, dürfen wir nur in den Ebbegebieten erwarten, wo die strenge Eiszeit ihre Eiseinbettung veranlaßt, durch deren luftdichten Abschluß uns die Abdrücke und in Ausnahmefällen auch selbst Weichteile erhalten bleiben können.  Der afrikanische Kontinent war während der Flutbergherrschaft zwar vom Meer mächtig bedeckt, war jedoch in eigentlichem Sinne des Wortes niemals Ebbegebiet.  Er war während des Anschleichens und des Abschleichens des Flutberges immer nur das Rodungsgebiet, aus welchem die Sedimentlager, besonders jedoch die Kohlenlager ihre Baustoffe heranschwemmten.  Es ist richtig, daß die Abrasionstätigkeit dieses Kontinentes ganz besonders in die Augen springend sein sollte, und dies ist auch wirklich der Fall.  Die eigenartige Beschaffenheit der Landschaft in der Sahara, die durch Terrassen ganz besonders auffällt, weisen derartige Erosionsarbeit auf, welche wir niemals durch die hier doch so geringe Erosionstätigkeit des Wassers erklären könnten.  Die Terrassenmassive selbst können ja nur im Wasser abgesetzt worden sein.  Wahrscheinlich stammen diese Massive aus der ältesten geologischen Zeit, denn sie weisen noch keinerlei Petrefakten auf.  Sie dürften also aus einer Zeit stammen, wo auf der Erde noch kein wesentliches organisches Leben herrschte.  Obwohl man in geologischen Kreisen die Meinung hört, daß diese Terrassenlandschaft der Kreideformation angehört, muß man in Anbetracht des Fehlens jeder Versteinerung diese Meinung verwerfen.  Der geologische Bau der inneren Sahara ist äußerst einfach.  Sie besteht vorwiegend aus einer Terrassenlandschaft mit Hochgebirgscharakter.  Die einzelnen Tafeln sind nahezu horizontal gelagert.  Die Sahara baut sich aus lauter terrassenförmig übereinander aufsteigenden Gebirgen auf.  Selbst die bedeutendsten Gebirge bestehen aus lauter eng sich zusammendrängenden Terrassenstufen.  Alles dies zeigt eine auffallende Einfachheit, und dadurch werden wir darauf hingewiesen, daß ein richtiges geologisches Großgeschehen, wie wir es von unseren Faltengebirgen her kennen, überhaupt nicht stattgefunden hat.  Betrachten wir uns die Verhältnisse in Abbildung 4, so finden wir sofort, daß die Hubkräfte des (Tertiär)Mondes zur Hauptgebirgszeit hier einen senkrechten Zug veranlaßten, wodurch wohl ein Anheben eines ganzen Massivs denkbar wäre, niemals jedoch eine Faltung eintreten könnte.  Derartige Faltungsvorgänge, wie sie uns die Alpen und der Himalaja darstellen, können hier nicht stattgefunden haben, sie wären nur dann denkbar, wenn Afrika für längere Zeit in die Ebbegebiete geraten wäre.  Dies ist wohl vorübergehend vor und nach Abschleichen der Flutberge der Fall gewesen, doch fehlt uns hier die Zeit, die für so große Faltungsvorgänge notgedrungen auch zur Verfügung stehen müßte und die immer die gleichen Kräfte auf die gleichen Zonen wirken lassen kann.  Es dürfte wohl dem Geologen noch niemals aufgefallen sein, daß der afrikanische Kontinent, wenn er wirklich uralten Ursprungs ist, einer riesigen Verwitterungszeit ausgesetzt war.  Er müßte während der ganzen geologischen, ungeheuren Zeiträume stets dem Spiel der Atmosphärilien ausgesetzt gewesen sein.  Wir fragen deshalb mit Recht, wo die Produkte dieser Tätigkeit hingekommen sind.  Die Flußmassen führen doch nur wenig Wasser und nur zur Regenzeit, und keines der Flußtäler führt bis in das Meer.  Auch hier, wie in so vielen anderen Fällen, reicht die Erosionsarbeit nicht aus, wir brauchen hier ebenso wie in den Alpen große Wasserfluten, um die gewaltige Erosionsarbeit genügend glaubhaft erklären zu können.


Die Erosionsarbeit des Wassers, des Windes und der Temperaturunterschiede, welche die leichten Stoffe hinwegschwemmt oder -fegt, den Fels benagt, sprengt und zu Tal schafft, ist die wichtigste gestaltende Kraft des Quietismus (= geologischer Aktualismus).  Von dem Sprichwort ausgehend "Steter Tropfen höhlt den Stein", haben wir uns die Geschichte der Täler und die mannigfachen Kupierungen des Geländes zu denken.  Betrachten wir uns nun die uns bekannten gewaltigen Erosionen in den Alpen, in den Mittelgebirgen, im Himalaja und überall sonst auf der Erde, so können wir daraus auch heutigentags noch unsere Schlüsse auf die Länge der absoluten geologischen Zeiträume ziehen.  Und legen wir den Quietismus in seinen Entwicklungsphasen zugrunde, sehen wir von jeglichen Katastrophen ab, so treten uns ganz erstaunlich lange Zeiträume in der jüngsten geologischen Erdgeschichte entgegen, welche mit anderen Beobachtungen und Berechnungen auf anderen Grundlagen mit krassesten Widerspruch stehen.  Aus diesem interessanten Kapitel der "Jahreszahlen der Erdgeschichte" will ich nur kurz ein Beispiel herausgreifen, welches aus meiner unmittelbaren Umgebung stammt:
Wer das herrliche Elbtal, das böhmische Paradies, durchwandert hat, kennt das schöne Kirchlein, das so anmutig von Bergeshöhe oberhalb Salesls herabschaut, das Dubitzer Kirchlein.  Der Wanderer genießt von diesem schönsten Punkte des Mittelgebirges einen wunderbaren Rundblick über das gesamte Mittelgebirge und sieht von hier einzigartig die tief eingeschnittenen Talrinnen, welche die Elbe und ihre einmündenden Bäche geschaffen haben müssen. Das, was uns heute als anmutigste und besonders während der Baumblüte weithin berühmte Landschaft entgegentritt, ist verursacht worden durch den Abtrag, durch Erosion und Abrasion der großen und kleinen Gewässer.  Die Größe dieses Abtrags können wir messen, die Massen sind uns bekannt, die das Wasser hinwegschaffen mußte, und wir können daher unsere Schlüsse in quietistischer (aktualistischer) Weise ziehen.  In geologischen Kreisen verlegt man die Erosionsarbeit dieses gesamten Gebietes hauptsächlich in das Diluvium, also in die allerjüngste geologische Vergangenheit.  Fortschreitend mit dem Einsägen der Talrinnen erfolgte der Abtrag des gesamten Gebietes.  Mit der Erosionsarbeit einher erfolgte auch eine Sedimentierung, so daß wir eine zweifache Tätigkeit des Wassers sehen.  Das Einschneiden der gewaltigen, heute uns so anmutig entgegentretenden Talrinnen war eine gewaltige Arbeit, denn wir beobachten an einzelnen Stellen Einschnitte von mehr als 300 m Höhe.  Nachdem mit der Abtragungsarbeit gleichzeitig ein Tieferlegen der gegenwärtig fließenden Gewässer und somit des ganzen Abtraggebiets einhergegangen sein muß, wollen wir aus diesen Tatsachen unsere Schlußfolgerungen ableiten. 
Die Flüsse, welche hauptsächlich während des geologischen Diluviums diese gewaltige Arbeit geleistet haben sollen, sind als die Vorläufer unserer heutigen Elbe und deren kleinen Nebenflüßchen anzusehen, denn schon während der ganzen Tertiärzeit erfolgte die gesamte Entwässerung Böhmens von Süden nach Norden.  Gelingt es uns, zwischen der Größe der Abtragung und der damit einhergehenden Zeit eine Beziehung herzustellen, so sind wir dadurch in der Lage, einen Maßstab für die Länge des vermeintlichen geologischen Diluviums aufzustellen.  Diese vermeintlichen Flußablagerungen, welche sich in Terrassen von Schottern, von Sanden und Kiesen uns zeigen, liegen stellenweisen so hoch, daß wir erstaunen, was für eine gewaltige Arbeit das Wasser des Diluviums und Alluviums angeblich geleistet haben soll.  Unter den vielen Flutanschwemmungen wollen wir hier nur kurz die exponiertesten erwähnen, das sind jene des Deblik. 
Hoch auf exponierter Bergeshöhe, 305 m über dem gegenwärtigen Spiegel der Elbe, finden wir hier Sande ohne Versteinerungen, deren Alter jedoch geologisch als diluvial feststeht.  Während wir auf der einen Seite die gewaltige 300 m mächtige Erosionsarbeit der Elbe bestaunen und uns verwundern, daß ihre Nebenflüßchen sogar in der Lage waren, das Urgestein, wie im Wopparner Tal, einzusägen, haben sich auf luftiger Bergeshöhe, auf dem Gipfel des Deblik die Sande während der geologisch so langen Periode des Diluviums bis auf den heutigen Tag erhalten.  In dieser Höhe floß nun die Elbe - nach geologischer Ansicht - zur Diluvialzeit und lagerte die Sande, Kiese und Gerölle ab, während zur gleichen Zeit, wenige Kilometer entfernt, und durch keine Gebirgshöhen getrennt, sich die Hangendschichten der Braunkohlen in einem mehr als 200 m tiefer gelegenen See abgelagert haben sollen.  Können wir uns dies vorstellen?  Doch damit sind die Widersprüche nicht beendet.  Auch die Geologen vom Fach wissen von diesen Widersprüchen und können sie nicht deuten.  So nimmt (ehem.) R. Engelmann an, daß im jüngsten Diluvium große Hebungen des gesamten böhmischen Massivs stattgefunden haben, welche mit gleichzeitigen örtlichen stärkeren Hebungen einhergegangen sein sollen.  Ihm widerspricht (der ehem.) Dr. Hibsch, welcher gesondert auf die Debliksande hinweist und die lokale Hebung eines kleinen Pfropfens von 700 m Durchmesser auf 100 m Höhe während des Jungdiluviums für geologisch unmöglich erklärt.  Andere Geologen haben versucht, diese Sande durch die Winde auf Bergeshöhen tragen zu lassen, eine Ansicht, die jedoch in Anbetracht der stellenweise sehr groben Körnung vollkommen unmöglich ist.  Mit Rücksicht auf die allgemeine Tektonik des böhmischen Mittelgebirges einerseits und mit Rücksicht auf die Lagerungsverhältnisse der weitesten Umgebung der Debliksande andererseits steht fest, daß dieselben frühestens am Beginn des von den Geologen als Diluvium (= Pleistozän) bezeichneten Erdgeschichtsabschnittes entstanden sind.

Uns tritt also hier in der Zeitspanne seit Bildung dieser Sande das absolute Alter des Diluviums entgegen.  Wir wollen es an der Hand der Erosionsarbeit überprüfen.  Wenn der Fluß, nachdem eine nachträgliche Hebung nicht feststellbar und denkbar ist, einstmals in diesen Höhen floß, gegenwärtig jedoch etwa 300 m tiefer fließt, so hat er während des Diluviums nicht allein die Rinne in das Gebirge um diesen Betrag tiefer gelegt, sondern auch sein gesamtes Abtragsgebiet mindestens auch um diesen Betrag gesenkt.  Das gesamte Quellgebiet der Elbe beträgt aber ungefähr 50 000 km².  Wir wollen annehmen, daß nur die Erosionsarbeit allein in Rechnung gezogen wird, von den Ergänzungen der Stoffe, wollen wir absehen.  Die seit Beginn des Diluviums vollzogene Abtragungsarbeit betrug demnach 50 000 km² × 0,3 = 15 000 km³.  Legen wir die quietistischen (aktualistischen) Verhältnisse zugrunde und nehmen wir an, daß die Elbe durchschnittlich immer die gleiche Wassermenge wegführt, welche gegenwärtig abfließt, so können wir die gelösten und mitgeführten Stoffe empirisch feststellen.  Die Elbe entführt gegenwärtig jährlich nach verschiedenen Messungen 978 Millionen kg feste Stoffe + 192 Millionen kg gelöste Stoffe = 1170 Millionen kg Abtragungen.  Der Abtrag, welcher sich auf das gesamte Quellgebiet von 50 000 km² verteilt, beträgt demnach jährlich 1,17 Millionen Tonnen.  Nehmen wir eine durchschnittliche Dichte der entführten Gesteine von 3 an, so erhalten wir 390 000 m³ an festen und gelösten Stoffen, um welche das Abtragsgebiet jährlich erniedrigt wird.  Daraus ergibt sich die jährliche Abtragung mit 0,0078 mm.  Die gesamte Abtragung seit dem Diluvium betrug nun 300 m, folglich müßte die Zeitspanne aus dem Bruch 300 000 durch 0,0078 = 38 000 000 Jahre abgeleitet werden.  Es müßten also seit Beginn des Diluviums bis auf den heutigen 38 000 000 Jahre verstrichen sein.  Wir können diese Rechnung in verschiedenartiger Form und auf andere Abtragungsgebiete übertragen, wobei wir gewöhnlich auf erstaunlich hohe Zeiten kommen.  Diese Zahlen stehen nun mit den geologischerseits angenommenen absoluten Zahlen in sehr krassem Widerspruch, trotzdem sie mit den sonstigen Beobachtungen bei anderen Flüssen in keinem Widerspruch stehen, denn der Neckar z. B. erniedrigt sein Flußgebiet jährlich um 0,05 mm, der Hudson aber nur um 0,006 mm.  Der (ehem.) amerikanische Geologe Clarke hat diesbezüglich eine große Zahl derartiger Messungen für die ganze Erde gesammelt und kommt auf Grund dieser Zusammenstellung zu dem Resultate, daß für die Flüsse der ganzen Erde eine Jahresleistung von 2500 Millionen Tonnen gelöster und 6000 Millionen Tonnen schwebender fester Stoffe in Betracht kommt.  Dies entspricht einer jährlichen Abtragung von 0,03 mm im Durchschnitt, wobei jedoch die reißenden Alpenflüsse Po und Reuß und auch der durch seine Erosionsarbeit berühmt gewordene Irawadi in Indien mit inbegriffen sind, von denen der letzte allein eine Jahresleistung von 0,08 mm aufzuweisen hat.
Wir sehen, daß unsere durchgeführte Berechnung des Alters des Diluviums mit 38 000 000 Jahren mit den Erfahrungen über Flußabtragungen nicht in Widerspruch steht.  Man wird uns jedoch einwenden können, daß die Elbe während des Diluviums mehr Wasser geführt haben wird.  Wir können dies ohne weiteres zugeben, obwohl dies mit der Ansicht, daß Böhmen während des Diluviums ein stürmereiches Steppenland war, nicht übereinstimmt.  Wir können die Wassermenge der Elbe vervielfachen und haben doch immer noch so ungeheuer lange Zeiträume errechnet, die mit sonst gewonnenen absoluten Zahlen nicht in Einklang gebracht werden können.  Die Angaben über die Länge des Diluviums gehen bei den Geologen wohl sehr auseinander, sie sind jedoch in dem Zahlenraum 200 000 bis 1 000 000 Jahre enthalten. (Anmerk. des WEL-Instituts: heute wird das Diluvium = Pleistozän auf zirka 2,6 Millionen Jahre geschätzt).  Auch für das Tertiär sind die verschiedenen Angaben über die absolute Zeitdauer sehr verschieden und schwanken zwischen 15-40 Millionen Jahren.  Unsere Berechnung würde uns also schon in den Beginn des Tertiärs, evtl. in die Kreidezeit hineinführen.

Wir haben nun gesehen, in was für krasse Widersprüche sich durch so erfolgende exakte Rechnungen die geologischen Ansichten bringen lassen, denn dieses eine gewählte Beispiel ließe sich ohne weiteres verfielfachen.  Wir brauchen nur einmal die weit ausgewaschenen breiten Alpentäler der Drau, der Gail, der Save, die langen Täler des Inn und andere derartigen Berechnungen zugrunde zu legen, um einsehen zu müssen, daß die einfache Erosionsarbeit auf quietistischer (aktualistischer) Basis niemals in der Lage sein wird, diese Rätsel zu lösen.  Wir können die kleine Arbeit des Wassertropfens bewundern, wir können sie spüren, wir können sie aber niemals allein für geologische Großgeschehen als die wichtigste gebirgs- gestaltende Kraft gelten lassen.  Sie leistet nur die Vorbereitungsarbeit für die kommenden Katastrophen, die Mondeswasserfluten, welche die Hauptgestaltung allein durchführen.


Abbildung. 1; (Bildquelle: "Schlüssel zum Weltgeschehen", Heft 4, S. 228, Jahrg. 1925, R. Voigtländers Verlag-Leipzig)


Betrachten wir nun noch einmal Abbildung 1, das schematische Profil der Schweizer Alpen, und denken wir uns das heutige wirkliche Profil dazu, so kann dies nur durch eine Riesenerosionsarbeit entstanden sein.  Viele Kilometer müssen verschwunden sein, und wenn wir die Gewässer noch so reißend arbeiten lassen und die Gletscher als Pflüge die Einschnitte aushobeln, so müßten trotzdem unfaßbar lange Zeiträume zur Verfügung stehen, um das verhältnismäßig jung entstandene Gebirge in seine jetzige Form zu bringen.
Und was wir an den Alpen beobachten können, tritt uns in ebenso gigantischem Maße, nur noch viel gewaltiger, in dem größten aller Gebirge, im Himalaja, entgegen.  Auch von diesem Gebirge hat man gesagt, daß es nicht in das Schema der Welteislehre hineinpaßt.  Mit nichten, denn es paßt ebenso in das Schema wie die angezweifelten Gebirge: Alleghanis, Ural.  Wir müssen uns nur der Beschaffenheit der Erdkruste erinnern und der Kraftwirkungen, welche um die Zeit des stationären (Tertiär)Mondes von diesem ausgehen. 


(Bildquelle u. -text: "Schlüssel zum Weltgeschehen", Heft 4, S. 253, Jahrg. 1925, R. Voigtländers Verlag-Leipzig)
Präkambrisches Gebirge nach Kreichgauer.  Geologisch ein schlagender Beweis für die Welteislehre. 
Die von Kreichgauer festgestellten Gebirge entsprechen vollkommen der von der Welteislehre zu fordernden Zenit-Flutbergumkränzung
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Zu diesem Zwecke dienen uns die Karten Kreichgauers, welcher in emsigster Arbeit nach jahrelangen Bemühungen herausgefunden hat, daß alle auf der Erde befindlichen Kettengebirge in großen Zügen wie ein doppelt geschlungenes Band den Äquator umlaufen.  Kreichgauer hat dies nicht allein für das Tertiär, sondern auch für das azoische, das präkambrische und das karbonische Zeitalter ausgeführt.  Die von ihm in Unkenntnis der Welteislehre durchgeführten Arbeiten, welche geologischerseits Anerkennung gefunden haben und vielleicht nur in kleinen Einzelheiten widerlegt oder bezweifelt werden dürfen, sind ein schlagender Beweis für die Annahmen der Welteislehre, denn sie zeigen uns deutlich die schon erwähnte Umkränzung der beiden Flutberge zur Hauptgebirgsbauzeit, zur stationären Zeit.  Wir sehen von dem letzten Zeitalter an, daß Afrika wie ein Horst von diesen Gebirgsbauvorgängen ausgeschlossen war, und können daran nicht achtlos vorübergehen, wie dies die Anhänger der Kontraktionstheorie (heute: Plattentektonik-Theorie) tun.  Wir müssen uns sagen, daß wir eine Ursache zugrunde liegt, welche eben darin besteht, daß der Zenitflutberg zur Gebirgsbauzeit über Afrika stand. Die afrikanische Kontinentmasse war aus diesem Grunde nur von den hebenden lotrechten Kräften der Mondanziehung beeinflußt und konnte daher an dem Gebirgsbau nicht teilnehmen.  Wir wollen uns diesen Vorgang nun noch einmal vor Augen halten.  Bevor der stationäre Zustand wirklich erreicht wurde, kam der Flutberg, von Osten kommend, mit dem letzten Reste der negativen Flutgeschwindigkeit heran und stand unmittelbar vor seinem Stillstand über Afrika (Erdumdrehung und Mondumlauf sind zeitlich gleich).  Der Flutberg wird gewiß, bevor er über dem Afrikahorst anstieg, durch einige Zeit in der indischen Ozeanwanne stillgestanden sein. Dies war nun die Zeit, wo der Beginn der Faltungen des Himalaja stattfand, welche auch zu jener Zeit, als sich die Flutberge schon über Afrika verankert hatten und die Alpen während ihrer Hauptfaltung waren, weiter fortschritt und dann zum Abschluß gelangte, als der rückeilende Flutberg zum zweiten Male nach der stationären Zeit abermals in der indischen Ozeanwanne eine Zeitlang anhielt, um nochmals seine Kräfte zu den großen Faltungen spielen zu lassen.  Wir wollen dabei keineswegs außer acht lassen, daß auch zu der stationären Zeit auf das Gebirgskettensystem Kraftwirkungen von dem über Afrika stehenden Monde ausgingen, welche sich als tangentiale Schubkräfte äußerten und über dem Himalaja eben zu dieser Zeit sich in zwei Komponenten äußerten, die sich aus den Wirkungen des Zenit- und auch des Nadirflutberges zusammensetzen.  Während die eine horizontale Schubkraft in der Richtung gegen den afrikanischen Zenit hinanstrebte, war die Richtung der aus dem Nadirflutberg abgeleiteten Schubkraft gegen den Stillen Ozean gerichtet.  Beide bildeten zusammen eine Resultierende, deren Größe wir bei der Gebirgsbildung nicht vernachlässigen können und die gemeinsam mit den schon vor der stationären Zeit und nach derselben erfolgenden Kräften aus dem Stillstande der Flutberge im Indischen Ozean eben die Veranlassung zur Bildung des Himalaja bzw. des Hedingebirges gaben.  Die Beschaffenheit des Afrikahorstes hat den Stillstand über diesem Kontinent bewirkt, und wir können ebenso annehmen, daß dieser Stillstand ebenso bei dem geringen relativen Vorschleichen der Flutberge im Indischen Ozean erfolgte, wie es auch wahrscheinlich ist, daß die noch geringe Tendenz der Vorwärtsbewegung der Flutberge es veranlaßt hat, daß der Zenitflutberg vor der wirklichen Verankerung über Afrika für kurze Zeit in den Atlantischen Ozean sich hinabwälzte, um dort nur kurze Zeit stillzustehen, bis er von dem Afrikahorste gezwungen wurde, sich über diesem wirklich stationär einzustellen.  Diese zeitweisen substationären Zustände, unmittelbar vor der wirklich stationären Zeit gaben nun die Veranlassung für die ovale Gestaltung der Flutbergumfaltungen.  Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, erscheinen uns die interessanten Karten Kreichgauers besonders wahrscheinlich, denn sie haben fast alle diesen Eigentümlichkeiten der Flutberge Rechnung getragen.  Die aus diesem Substationär-Zustand resultierenden Anomalien der Flutbergumfaltungen lösen uns spielend verschiedene Rätsel der Gebirgsbildung.  Hörbiger knüpft an diese Eigentümlichkeit, welche er Achtertendenz der Flutbergmassen-Schwingung nennt, folgende Kombinationen an.  Es ist auffallend, daß heute im tropischen und gemäßigten Gürtel der nördlichen Hemisphäre die Inseln, Halbinseln, Meeresengen und Meeresbuchten im Durchschnitt eine so auffallende Tendenz zu einem Nordwest-Südost-Verlauf zeigen.  Italien und die Adria mit ihren östlichen Inseln, ganz Griechenland und das Ägäische Meer mit seinen zahlreichen nach Süd-Ost gerichteten Inseln, Buchten und Halbinseln, das Kaspische Meer mit Arabien und dem Persischen Meerbusen, Vorder- und Hinterindien mit Malakka und Sumatra, schließlich Panama, Niederkalifornien und Florida, wenn man von den sonstigen feineren Gliederungen absieht, zeigen alle die genannte Tendenz.  Die Abrasionsarbeit der nördlichen Flutberge vollzog sich offenbar nicht genau meridional, sondern in Richtung, welche durch die oben aufgezählten Küstenlinien angedeutet erscheint.  Natürlich kommt für diese Achtertendenz der Abrasionsarbeit nicht so sehr die stationäre Zeit in Betracht, als vielmehr die Zeit der rück- und vorschleichenden Flutbewegungen.  Auf diese auffallende Beschaffenheit mancher Kontinente und Gliederungen derselben hat schon der geologische Altmeister Sueß aufmerksam gemacht, indem er sagte: "Die meisten Kontinente zeigen nach Süden hin ein keilförmiges Auslaufen."


Wir haben gesehen, daß die Anwesenheit der Flutberge, deren Bewegungen durch den (Tertiär)Mond diktiert wurden, gleichzeitig mit den durch die Mondeshubkräfte bedingten Faltungen einhergeht und beide innig miteinander verzahnt sind.  Wir haben auch kennengelernt, daß unsere Faltengebirge und die Sedimentgebirge gerade dort sein müssen, wo wir sie finden, daß sie an keinen anderen Orten auftreten konnten, weil die Wirkungen der Kräfte des (Tertiär)Mondes sie dort erstehen ließen.  Die vermeintlichen Widersprüche sind in ein Nichts verraucht, denn es sind keine Widersprüche vorhanden, wenn wir nur die etwas komplizierten Verhältnisse eingehender sowohl vom mechanischen als auch vom glazialkosmogonischen (welteislichen) Standpunkte aus betrachten.  Die neue Ansicht der Welteislehre ist aber - im Gegensatz zu allen früheren Theorien - in der Lage, auch jene Fragen zu beantworten, die uns bisher so rätselhaft erschienen: Warum sind gewisse Gebiete auf der Erde vom geologischen Geschehen nahezu vollkommen ausgeschlossen?  Warum haben die Faltungsgebirge eine so eigenartige Gliederung?



Ursprung der Eiszeiten

Niemals hätten die Faltengebirge jenen komplizierten Aufbau erhalten, wenn sie nicht mit der eiszeitlichen Sedimentierung einhergehen würden.  Wir wissen heute mit apodiktischer Sicherheit, daß die Erde nicht einmal, sondern schon wiederholt von großen Eiszeitkatastrophen heimgesucht wurde, und es wurden diese Zeiten starker Kälteperioden als die ganze Erde heimsuchend erkannt, obwohl es bisher noch nicht gelungen ist, für die Anwesenheit der Eiszeiten eine wirklich mitdenkbare Deutung zu bringen.  Man nimmt die Eiszeiten als Faktum hin, hat zwar schon vielfach versucht, dieser schwierigen meteorologischen Erscheinung näherzutreten, und trotzdem ist es bis auf den heutigen Tag nur der Welteislehre gelungen, für alle die Nebenerscheinungen, welche gleichzeitig mit den Eiszeiten einhergehen, eine wahrhaft glaubwürdige Erklärung zu finden.  Eine Unzahl von Theorien ist aufgetaucht und gewöhnlich schon nach kurzer Zeit in Vergessenheit geraten.  Irdische und kosmische Kräfte wurden zur Erklärung herangezogen, das eine Rätsel wurde durch ein neues noch unbeweisbareres ersetzt und die Fragestellung verschleiert.  Wirklich glaubhafte Theorien sind aber bis heute (auch im 21. Jahrhundert!), außer jener der Welteislehre, nicht vorhanden.
Und so steht auch in dem berühmten Sammelwerke, der Lethaea geognostica, der vielsagende Ausspruch: "Die Entstehung der Eiszeiten kennt man nicht."  Und doch wissen alle Geologen, daß gerade den verschiedenen Eiszeiten mit ihren Wirkungen im Aufbau unserer Erdkruste eine bedeutende Rolle zukommt.
Man versucht die Entstehung der Eiszeiten nach den Ansichten der Welteislehre zu bezweifeln, indem man verschiedene untergeordnete Beobachtungen gegen die Welteislehre deutet.
Die Spuren der Eiszeiten, welche sich bis auf den heutigen Tag erhalten haben und uns in der Natur als Gletscherschutt, als Rundhöcker, als Moränen, als Gletscherlehm usw. entgegentreten, sind immer nur Erscheinungen, welche mit einer Gletschertätigkeit in Zusammenhang stehen.  Zur Gletscherbildung gehören aber mehrere Umstände.  Es genügt nicht allein die Höhe des Gebirges, nicht allein die geographische Breite, sondern auch die zur Speisung der Gletscher notwendigen Niederschläge.  Sind diese nicht vorhanden, dann kann sich auch keine Gletschertätigkeit entfalten.
Wir werden deshalb in Gegenden, wo die entsprechenden Gebirgshöhen vorhanden sind und wo auch die entsprechenden Niederschläge zur Verfügung stehen, große Gletschertätigkeit erwarten können.  Trockene Gebiete können keine oder nur untergeordnete Gletschertätigkeit hervorbringen.  So beobachten wir entsprechend der Stärke der Niederschläge auch gegenwärtig noch eine Abnahme der Gletschertätigkeit von West nach Ost, welche selbst durch die bedeutenderen Höhen der Gebirge nicht ausgeglichen werden können.  Nach der Mächtigkeit der Gletscher richtet sich aber unmittelbar die Arbeit derselben.  Heutzutage sind wir nur in der Lage, aus der uns noch bis jetzt erhalten gebliebenen Gletscherarbeit seine einstmalige Tätigkeit zu erkennen.  Je größer sie war, desto wahrscheinlicher sind auch die erhalten gebliebenen Spuren.  Denken wir nun daran, daß seit jenen Gletschertätigkeiten Jahrzehntausende ins Land gegangen sind und die einstmaligen Spuren arg verwischt haben, denken wir an die erfolgten Abtragungen noch während der Eiszeit selbst und während des dieser folgenden diluvialen Zeitalters, dann müssen wir uns sagen, daß nur sehr wuchtige Spuren, mächtige Schichtablagerungen, gewaltige Gletschertätigkeit uns erhalten geblieben sein wird, Kleinarbeit jedoch verloren gegangen ist.  Es ist eine bekannte Tatsache, daß die Erkennungszeichen von Gletscherarbeit mit der Entfernung von diesem abnehmen, weshalb wir, mit Rücksicht auf die Arbeit der Atmosphärilien, ohne weiteres sagen können, die Gletscher haben einstmals viel weiter gereicht, als gegenwärtig ihre Spuren dies erkennen lassen. .......


Wir sprachen bisher immer nur von Gletschertätigkeit mit ihren auch uns noch teilweise erhalten gebliebenen Runenzeichen, sprachen jedoch bisher noch nicht von dem Landeis.  Und doch spricht Hörbiger immer nur von Vereisungen, welche sich von den Polkappen vorschoben und worin wir keineswegs nur Gletschertätigkeit zu verstehen haben, sondern auch Landeis.  Der Unterschied zwischen dem Gletscher und dem Landeis besteht darin, daß der Gletscher eine mehr oder weniger stark fließende Bewegung zeigt, wogegen das Landeis unter gewöhnlichen Umständen als ruhend zu denken ist.  Der fließende Gletscher hinterläßt aber Spuren, das nicht fließende, daher auch nicht arbeitende Landeis kann Spuren größeren Geschehens niemals hinterlassen.  Nagt nun der Zahn der Zeit an den einstmals weit ausgedehnteren Gletscherspuren und ist dort in der Lage, die einstmalige Gletschertätigkeit zu verwischen, so muß er um so mehr die geringen, kaum vorhandenen Spuren des Landeises beseitigen.  Wir erkennen sie nicht mehr, weil wir keine Spuren sehen, und doch war das Landeis vorhanden.
Es ist doch an und für sich unwahrscheinlich, daß während der letzten großen Eiszeit Deutschland, die Alpen, die Karpathen und selbst die Balkangebirge unter einer viele Kilometer mächtigen urgewaltigen Eisdecke begraben gewesen sein sollen, während zu selben Zeit das klassische Land des Eises und der Kälte, Sibirien, eislos gewesen sein soll.  Wir beobachten ausgedehnte, wenn auch nicht zusammenhängende Gletscherspuren in den sibirischen und südlich angrenzenden Gebirgen und schließen daraus auf eine Gletschertätigkeit, welche jedoch in Anbetracht der geringen Niederschlagsmengen nur ein geringes Fließen der Gletscher gewährleisten konnte.  Wir müssen aber den Schluß ableiten, daß die Landeisdecke, welche zwar einmal erzeugt, jedoch nicht gespeist werden muß, vorhanden war, daß wir ihre Spuren aber heute nicht mehr erkennen können, weil sie entweder keine oder inzwischen verwischte Spuren hinterlassen hat.  Man wird entgegnen, daß auch das Landeis ein geringes Fließen zeigt, wie wir es von Grönland her kennen, und doch wissen wir gerade von dort, daß die Bewegungen mit dem Profil des eisbedeckten Gebirges zusammenhängen, wodurch ein langsames Fließen möglich ist.
Mit der gleichen Berechtigung können wir den Einwurf zurückweisen, daß auch in den tropischen Gebirgen Gletscherspuren, selbst in Äquatornähe, beobachtet werden.  Unter Beziehung auf Abbildung 4 können wir antworten, daß zur vor- und nachstationären Zeit, als die Ebbegebiete weit gegen den Äquator hin sich erstreckten und durch welche infolge der Luftabsaugung durch die (Tertiär)Mondkräfte eine allgemeine Luftverarmung eingesetzt hatte, die Ebbegebiete weitgehende Vereisungsmöglichkeiten boten.  Der Luftmantel der Erde wurde verzerrt dadurch, daß sich über den beiden Wasserflutbergen mächtige Luftkalotten auftürmten und hier die obersten Wasserstoffschichten in den Weltenraum entströmten, während zur selben Zeit den Ebbegebieten zur Speisung der Zenit- und Nadirluftkalotten Luft entnommen wurde, wodurch hier diese verdünnt, der Luftmantel geschwächt und die Erde in diesen Zonen der grimmigen Weltenraumkälte ausgesetzt wurde.  So senkte sich die Schneegrenze in den südlichen tropischen Zonen weit unter die heutige Schneegrenze herab und, verbunden mit den zahlreichen Niederschlagsmengen, war so die Veranlassung für die Vergletscherungen gegeben.  Diese Gletscher haben ihre Wahrzeichen bis auf den heutigen Tag teilweise erhalten, sie stammen jedoch alle aus größeren Bergeshöhen, wo sie, geschützt vor dem Spiel der Flutberge, teilweise noch erhalten bleiben konnten.  Ein Teil dieser Wahrzeichen einstmaliger großer Gletschertätigkeit ist jedoch auch als Gerölle und Schutt, mit Gletscherschrammen, zu Tal gewandert und kann in Ausnahmefällen uns heute begegnen, unsere Phantasie anregen, welche in tropischen heißen Gebieten Gletschertätigkeit nicht erwarten wird.  Wir können auch hier dem Einwurf begegnen, daß diese Gletscherspuren von den Flutbergen vernichtet werden müßten.  Keineswegs, denn auch zur aufgeregtesten Katastrophenzeit waren in den Hochgebirgen der Anden, in Abessinien usw. immer noch Asylmöglichkeiten für Menschen und Tiere vorhanden.  Bis zu diesen Höhen reichten die Flutberge nicht, hier blieb Leben erhalten und hier haben sich auch Gletscherspuren bis auf unsere Tage erhalten können.  Nur auf diese Weise kommen wir den uns so geheimnisvoll anmutenden indischen Eiszeitspuren aus der Permzeit bei, welche nur wenige Breitengrade oberhalb des Äquators schon wiederholt Anlaß für die Aufstellung von geist- und phantasievollen Theorien gegeben haben.



Die Versteinerungsursache

Mit dem Eis hängt auch innig die Geschichte von den Versteinerungen zusammen, aus welcher wir einzig und allein auf das gleichzeitige Entstehen zweier Schichten in verschiedenen Gegenden schließen dürfen.  Das gleichzeitige Vorhandensein typischer Versteinerungen in verschiedenen Schichten verschiedener Länder weist auf die Gleichzeitigkeit der Entstehung hin.  Darauf beruht die Lehre von den Leitfossilien.  Wir können auch hier ohne Hilfe des Eises nicht auskommen.  Wenn man behauptet, daß die Hilfe des Eises entbehrt werden kann, so ist dies doch sehr unwahrscheinlich, denn abgesehen von den sibirischen Mammuts, welche ja bestimmt nur durch Kälte erhalten geblieben sind, abgesehen von den kalkhaltigen Muschelschalen und Knochen gibt es sehr viele Versteinerungen, so z. B. die feinsten Blättchen, mit den kleinsten Rippen, heute noch deutlich wahrnehmbar, Abdrücke und Skelette mit den genauesten Gliederungen, die wir auf quietistische (= aktualistische) Weise ohne Eiseinbettung nicht deuten können.  Wir behaupten ja keineswegs, daß uns in den Versteinerungen die einstmaligen Kadaverreste, die verwesbaren Bestandteile, entgegentreten, wir behaupten nur, daß die große Mehrzahl der Versteinerungen, ohne Anwesenheit von Eis, uns heute nicht mehr erhalten geblieben wären; denn sie wären alle der Verwesung anheimgefallen. 


(Bildquelle: Privatinstitut für Welteislehre, aufgenommen im Mammutmuseum Siegsdorf, Sonderausstellung "Fossiles Afrika" 2014/2015)
Solch ein Abdruck von Meerespflanzen ist ohne eine rasche Eiseinbettung nicht zu deuten.


In was für Irrwege die Geologie gerade auf diesem Gebiet geraten ist, zeigt das Beispiel von den Versteinerungen der sogenannten Wellenfurchen, der Kriechspuren, der Fährten, der fossilen Regentropfen, des rieselnden Wassers.  Betrachten wir uns diese auf den heutigen Tag uns erhalten gebliebenen Spuren und hören wir die Erklärung an: "Wenn ein niederes Tier auf dem frisch abgelagerten Meeresboden sich kriechend bewegt, so erzeugt es in vielen Fällen auf ihm eine Kriechspur, die sich meist aus einer kleinen Reihe von Eindrücken mit aufgetriebenen Rändern zusammensetzt.  Wird eine solche Spur fossil, so zeigt die obere Seite der Schicht die von den Aufwulstungen umgebenen Vertiefungen als solche, der Abdruck dagegen, also die Unterseite der höheren Schicht, zeigt die Spur als erhabene Fläche und ihre Ränder als vertieften Saum.  Bilden die Kriechspuren dagegen nur flache rillige Vertiefungen, so zeigt ihr Ausguß auf der unteren Seite der folgenden Schicht Leisten mit rundlichem Querschnitt.  Fährten von Tieren sind vertieft in der Schicht, auf deren Oberfläche sich die Tiere bewegt haben.  Gesteinsplatten also, auf welchen diese Fährten erhaben erscheinen, müssen notwendig die Unterseite der nächstjüngeren Schicht darstellen."  Und in ähnlicher Weise, wie die Kriechspuren entstanden sein sollen, nimmt die Geologie auch die Entstehung der fossilen Regentropfen und des rieselnden Wassers an.  "Wenn eine eben dem Wasser entstiegene Schicht dem Einfluß eines heftigen Regens ausgesetzt ist, so bilden die einzelnen auffallenden Tropfen in der weichen Masse flache, rundliche Vertiefungen, die vom Material der nächstfolgenden Schicht wieder ausgefüllt werden.  So kann auch das rieselnde Wasser an der Oberfläche einer in Bildung begriffenen Schicht eigentümliche Skulpturen erzeugen.  Auch die Wellenfurchen können sich auf diese Weise in flachem Wasser bilden.  Je nach dem Material und je nach der Stärke des Wellenschlages werden die sogenannten Wellenfurchen, die sich besonders schön im flachen Wasser bilden, bald breiter und schmäler sein, und ebenso verschieden sind auch die Zwischenräume, in denen sie aufeinander folgen.  Diese Wellenfurchen (Ripplemarks) sind auch aus älteren Formationen im fossilen Zustande bekannt, vor allem in dem Rotliegenden und dem bunten Sandstein, und liefern in diesem Falle ein recht brauchbares Kennzeichen zur Beurteilung der Schichten."
Haben wir diese geologischen Ansichten gehört, so müssen wir staunen über die Erklärung (WEL-Institut: diese Erklärung wird bis heute beibehalten)
Spuren, welche schon nach wenigen Stunden gewöhnlich verschwunden sind, sollen sich auf solche Weise durch Hunderte von Millionen Jahren erhalten haben.  Diese Erklärung kann nur jemand glauben, der quietistisch (= aktualistisch) getrübten Blickes die Naturerscheinungen beobachtet, oder der früher ausgesprochene Ansichten nicht mehr widerrufen will.  Betrachten wir uns einmal diese Art von Kriechspuren und fossilen Wellenfurchen, die fossilen Regentropfen in Wirklichkeit, schauen wir uns einmal die Abbildungen derartiger Funde in Dr. Keilhacks praktischer Geologie (1916) an (WEL-Institut: oder sonstigen aktuellen Büchern), so wissen wir auf den allerersten Blick, das sind ja Spuren in Eis.  Wir erkennen sie sofort, und wir erinnern uns jener schneefreien Wintertage, wo nach einem ausgiebigen Regen plötzlich ein Frost eintritt und wo Straßen und Wege mit ihren vielartigen Spuren einen ganz ähnlichen Anblick bieten, wie ihn diese Abbildungen zeigen.  Deutlich sehen wir, daß Eis bei der Entstehung dieser eigenartigen Versteinerungen ebenso die Hauptrolle gespielt hat, wie dies auch bei den anderen erhaltengebliebenen Versteinerungen der Fall sein wird.


Aus den uns überlieferten Versteinerungen ziehen wir unsere Schlüsse in paläobiologischer Hinsicht.  Die Versteinerungen geben uns also einen Maßstab für das relative Alter von Gebirgsschichten an verschiedenen Orten, sie erlauben uns auch - nach der Ansicht der geologischen Lehrmeinung - Schlüsse auf die Stammesentwicklung der einzelnen Tiergattungen zu ziehen.  Je nach den erfolgten Funden glaubt der Geologe berechtigt zu sein, die Gleichzeitigkeit der Entstehung zweier beliebiger Schichten nur durch die Anwesenheit der gleichen Fossilien beweisen zu können.  Je nach dem Vorherrschen des einen oder andern Fossils werden so Schichtenbenennungen vorgenommen.  Als Voraussetzung gilt bei dieser Art der Schichtenentstehung immer der Quietismus (= Aktualismus) mit seinem allmählichen Fortschritt.  Kehren wir uns jedoch, wir haben ja schon zur Genüge bewiesen, daß derselbe nicht haltbar ist, von dieser herrschenden Ansicht ab, dann fällt auch das auf ihm errichtete Lehrgebäude in sich zusammen.  Dann fällt auch die von einzelnen Geologen der Welteislehre vorgehaltene stammesgeschichtliche Entwicklung des Vorderfußes der nordamerikanischen Pferde in sich zusammen, denn wir können erwidern, daß es ohne weiteres denkbar ist, daß diese Tiere in ihren verschiedenen Entwicklungsstadien eben gleichzeitig gelebt haben, daß die Entwicklung der Artenspaltung in der vortertiären alluvialen Zeit erfolgte und daß die mit dem (Tertiär)Mondeinfang und (Tertiär)Mondniederbruch einhergehende Katastrophe lediglich eine Aussortierung vor dem Sterben mit sich brachte, eine Art von Selektion im Darwinschen Sinne.  Geben uns schon die Asyle und die hier in Massen versammelten Landfaunen große Aussichten, die bisher noch so unbekannten Gründe der Artenzerspaltung aufzudecken, so gibt uns die Katastrophentheorie der Welteislehre die richtige Handhabe für die unbekannten Gründe des Artentodes.  Wie jeder Biologe weiß, gibt es keine plötzliche, explosive Entwicklung der Fauna und ebenso auch keine plötzliche, grundlose Vernichtung.  Alles erfolgt kontinuierlich.  Die Natur macht keine Sprünge.  Alle die uns vorgebrachten Beobachtungen sind einfache Täuschungen, welche darin ihre Ursache haben, daß die Paläontologie, im Schlepptau der quietistischen (aktualistischen) Geologie, die Katastrophen leugnen will.  Alles ist zwangsläufig durch den Kataklysmus bedingt.  Es wird während des Kataklysmus (= erdgeschichtliche Katastrophe) durch den Kampf ums Dasein Anstoß zu den Artenbildungen gegeben, aber die Ausbildung der Arten brauchte Zeit, und dazu reicht das Zeitalter der Katastrophen nicht aus, dazu wird das alluviale Zeitalter der ruhigen Entwicklung benötigt.
Es gibt gewiß Perioden in der Erdgeschichte, wo eine scheinbar rasche Umänderung der Lebewesen erfolgt.  Dies kommt dadurch zum Ausdruck, daß es ganz große Tiergesellschaften gibt, welche miteinander auftreten und ebenso wieder verschwinden.  Dies kann der quietistisch (aktualistisch) eingestellte Geologe nur so erklären, daß er dazu gewaltig lange Zeiträume verstreichen läßt, wobei er die sprunghaften Änderungen nie richtig erklären kann.  Ganz anders kann hier die Welteislehre mit ihrer Erklärung eingreifen, denn sie rechnet nicht mit der langsamen, stetigen Entwicklung allein, sondern schaltet dazwischen gewaltige Katastrophen ein, die das ruhig schreitende Leben der Erde stören, ganze Stämme von Tieren, welche sich nicht retten können, vernichten, wobei die Individuen von den Flutwellen mit erfaßt und in die Ebbegebiete verdriftet werden, wo sie alsdann in eiszeitlicher Weise dauernd eingefrieren.  Bei diesen Massentransporten aus den Rodungsgebieten spielt nun die Horizontalsortierung eine sehr große Rolle, welche ebenso wichtig ist wie die Widerstandsfähigkeit der einzelnen Arten selbst.  Je nach der Schwere der einzelnen Arten, je nach der Widerstandsfähigkeit, mit welcher sie den Unbillen der Katastrophe entgegentreten können, je nach dem Instinkt der jeweiligen Tierart werden die Tiere auch von den Fluten erfaßt und zur Einbettung gezwungen werden.  Deshalb darf es uns nicht verwundern, daß wir in den einzelnen übereinandergelagerten Schichten durch diese Art von Selektion, jeweils in einer gewissen Schicht, typische Formen finden, die uns ein gleichzeitiges Leben bezeichnen und die doch nur ein gleichzeitiges Sterben angeben.  Denn schon die nächsten Flutwellen der nächsten Tage in dem gleichen Kataklysmus können andere, vielleicht widerstandsfähigere Arten einbetten, wobei die gestrige Art vollkommen fehlen kann.  Es ist verfehlt, daraus schon den Schluß abzuleiten, daß die beiden Arten nicht zu gleicher Zeit gelebt haben.  Sie hatten noch vor kurzer Zeit miteinander gelebt, waren aber an einander folgenden Tagen zugrunde gegangen.  Betrachten wir von diesem Standpunkt aus die Lehre von den Leitfossilien, so sehen wir, daß sie uns eigentlich nichts Wesentliches in der Geschichte der absoluten geologischen Zeiten bieten kann, daß die Leitfossilien nur durch die Auslese entweder aus Horizontalsortierung oder durch die verschiedene Widerstandsfähigkeit der einzelnen Arten hervorgegangen sind.  Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, bietet das Problem des Artentodes keine größeren Schwierigkeiten mehr.  Dort, wo die Theorien der alten Schule versagten, das plötzliche Erlöschen großer blühender Formengruppen ohne Hinterlassen von Nachkommen zu erklären, ist die Welteislehre in der Lage, eine wirklich plausible Deutung zu erbringen.  So wird neues Licht in das Rätsel des scharfen Faunenwechsels an der Grenze der oberen Kreide gebracht, die Ursache des raschen Erlöschens der Ammoniten oder der Dinosaurier am Ende der Kreidezeit, des Niederganges der Gigantostraca und der Trilobiten am Beginn des Devons, der Brachiopoden in der Trias getragen.  Möge die Geologie und die in ihrem Gefolge befindliche Paläobiologie einmal diese Geheimnisse aufdecken und die wir hier erklären können.



Kohlenlagerentstehung

Wir kehren nach dieser mit der Sedimentierung einhergehenden Einbettung der Lebewesen im Oszillationsgebiet wieder zur Sedimentierung zurück, um auch hier der Besprechung der nutzbaren eingebetteten Mineralien den Einwendungen, welche gegen die Welteislehre erhoben wurden, zu begegnen.  ....  Immer wieder werden die gleichen Einwände von geologischer Seite erhoben, und doch weiß jeder Fachmann, der sich mit dieser Materie eingehend beschäftigt hat, daß die Ansicht von der Autochthonie (= auf der selben Stelle entstanden) der Kohlenflöze (s. auch: Entstehung der Steinkohlenlager) im allgemeinen undenkbar ist.  Sie widerspricht in so vielen Erscheinungen den Theorien vom Waldmoor, daß selbst auch Gegner der Welteislehre es für notwendig erachten, daß die Lagerstättenlehre dringend einer neuen Basis bedarf.  Es ist nicht allein die innere Beschaffenheit der Flöze, es ist auch die Tektonik, welche zu direkten Widersprüchen herausfordert. ....  Nun bezweifelt man die Anschwemmungstheorie der Welteislehre und stützt seine Meinung hauptsächlich auf die Auffindung der bewurzelten Baumstämme, der Wurzelböden im allgemeinen und will diese Beobachtungen gegen die Welteislehre zur Anwendung bringen.  Mit Unrecht, denn derartige aufrecht stehende Baumstämme können von der Wald- und Torfmoortheorie überhaupt nicht erklärt werden.  Es ist doch vollkommen ausgeschlossen, daß sich ein Waldmoor so rasch aufgebaut haben kann, daß der aufragende Stamm während der ganzen Bildung ununterbrochen lotrecht aus dem in Bildung befindlichen Flöz aufragte.  Er mußte in der Zwischenzeit doch vermodern, mußte abgebrochen werden, denn ein in autochthonem Sinne gebildetes Flöz brauchte zu seiner Entstehung sehr lange Zeiträume, erinnern wir uns doch, daß ein hundertjähriger Buchenwald ein nur 2 cm mächtiges Kohlenflöz gibt.  Der autochthonen Theorie stehen diese Zeiträume jedoch keineswegs zur Verfügung.  Es ist schon aus diesem Grunde verfehlt, gerade die so rätselhaften lotrecht stehenden Baumstämme zugunsten der autochthonen Theorie zu verwerten.



(Figurquelle/-text: Atlas "Eis - ein Weltenbaustoff", Dr. H. Voigt, 1928, R. Voigtländer Verlag, Leipzig)
Fig. IV a: Anfangszustand eines Kohlenlagers.
Eine Flutwelle der Eiszeit (3-500 mal so hoch wie die jetzigen) geschwängert mit Kies, Sand, Ton, zermahlenen Baumresten, Gras, Moos u. dergl., trat bei Ebbe zurück und ließ das mitgebrachte Material liegen, welches sich der Schwere nach absetzte.  Das Wasser gefror, ehe es ganz ablaufen konnte.  Eine zusammengehörige Schichtenfolge: Sinkstoffe, Wasser bezw. Eis und Schwimmstoffe entspricht also, jeweils eine Tageslieferung, weil zu jener Zeit die Flutwelle nur einmal am Tage nach Norden und Süden ausschlug.  Baumreste konnten aufrecht schwimmend vom Wasser mit heran getragen werden, weil der große und schwere Wurzelstock dem leichten Stamm eines Bambus-, Schachtelhalm- oder Farnbaumes gegenüber einen genügend tief gelegenen Schwerpunkt darstellt.

Fig. IV b: Späterer Zustand der Lagerstelle.
Jeder Tag führte eine neue Schichtenfolge heran, wodurch der Bau der auf einander folgenden Lagen höher und höher wurde.  Das Gewicht der oben lagernden Massen übte auf die tiefer befindlichen einen Druck aus, der sich als Wärme äußerte.  Diese Druckwärme brachte zunächst das eingeschlossene Eis zum Schmelzen, und danach preßte er auch das entstandene Schmelzwasser heraus.  Auch die Schwimm- und Sinkstoffschichten verloren des Rest ihres Wassers und die Lagen setzten sich dichter zusammen, wobei sie durch den Druck noch zusammengepreßt wurden.  Später trat größere Erhitzung ein, wodurch die Verkohlung der organischen Stoffe eingeleitet wurde.  Die Baumstämme bohrten sich beim Zusammenpressen der Schichten durch diese hindurch; schräg stehende brachen ab.


Nun wird eingewendet, daß die Wurzelböden, die uns in den einzelnen Kohlenrevieren begegnen, nicht durch die Fluttheorie der Welteislehre gedeutet werden können.  Unter diesen Wurzelkronen gibt es solche von 8 m Spannweite, welche sehr weit verzweigt sind.  Die verhältnismäßig sehr leichte Beschaffenheit der Stämme, welche zu diesen Wurzelstöcken gehören, bewirkte bei der Flutverdriftung das Aufrechtstehen der Bäume.  So gelangten diese in die Ebbegebiete, wo sie anfangs noch aufrecht schwimmend einfroren, wobei der Stamm selbst aus dem Wasser geragt haben wird.  Aufrechtstehende Stämme kommen vor, sie sind jedoch keineswegs so in der Mehrzahl, wie dies ein Geologe anführt, der ja auch zugeben muß, daß in Ausnahmefällen ein Baum zur Karbonzeit auch senkrecht verschwemmt werden kann.  Im allgemeinen war dies ja nicht der Fall, denn die Verfrachtung ganzer aufrecht stehender Bäume mit Wurzelstöcken stellt immerhin doch einen Ausnahmefall vor.  Die Wurzelböden sind keineswegs ein Beweis gegen die Welteislehre, auch dann nicht, wenn sie ohne Stämme im Flöz lagern, denn dies hängt ja mit der Art und Weise der Rodung innig zusammen. 
Wir wollen uns diesen Vorgang einmal näher betrachten, um die eigenartige Lagerung der Flöze und besonders der Wurzelböden zu verstehen.  Beginnt ein heranschleichender Flutberg einen Urwald zu bespülen, so wird er mit der Fällung der Bäume nicht sogleich beginnen; es wird zuerst das Unterholz geknickt, zerkleinert und schließlich verdriftet.  Dann beginnen die schwächeren Bäume den Wasserfluten zu weichen, sie knicken am Erdboden ab, die Wurzeln bleiben jedoch noch immer im Waldboden.  Der fortschreitende Flutberg setzt aber seine Rodungsarbeit weiter fort und knickt die mächtigsten Stämme, reißt auch aus dem aufgeweichten Waldboden einzelne Stämme mit ihren Wurzeln heraus, um sie zu entführen.  Schließlich wird der ganze Waldboden aufgewühlt und bis auf den eventuellen felsigen Untergrund von den Wurzelstöcken und von dem Humusboden entblößt und hinweggeschafft.  Die gleich bei Beginn der Rodung erfolgende Knickung der Stammtrümmer bewirkt eine horizontale Einbettung ohne Wurzeln, gleichzeitig damit wird das Geäst, das noch vorhandene Unterholz, die Zweige und Blätter eingebettet.  Aus dieser Trübe, denn gleichzeitig wird auch Waldboden mit entführt, entsteht durch reinliche Scheidung bei der Vertikalsortierung jene feste strukturlose Masse, wie sie unsere Kohle meist darstellt.  Die Wurzelstöcke, welche später zur Verdriftung kommen, werden infolge ihrer Beschaffenheit bei entsprechendem Längenverhältnis zur schließlich resultierenden Flözstärke mit den Wurzeln in die Sinkstoffschicht eingedrückt, so daß wir den Eindruck erhalten, als würde der Stamm in dieser Schicht Wurzeln gefaßt haben.  Auch hier begegnen wir der Einwendung, daß die Wurzeln, die beobachtet werden, sehr feine Gliederung zeigen.  Dies können wir dadurch leicht erklären, daß der gerodete Stamm mit einer großen Wurzelkrone, eventuell samt einem Teil Humusboden weggeschwemmt wird.  Die Flutbergverdriftung auf den Gipfeln kilometerhoher Flutberge wird die Wurzeln nicht gänzlich vernichten, viele werden erhalten bleiben, erscheinen uns also heute als die vermeintlichen Wurzelausstrahlungen eines an Ort und Stelle gewachsenen Baumes.  Gerade diese Erscheinung der aufrecht stehenden Bäume in den Flözen, welche unter Umständen auch durch mehrere Flöze hindurchragen können, strafen den Quietismus (Aktualismus) Lügen, denn hier liegt der unüberbrückbare Widerspruch mit den doch immer betonten langen Zeiträumen, während deren ein so aufrecht stehender Baum hätte erhalten bleiben müssen.  Ein solcher Stamm, müßte ja durch Jahrtausende so aufrecht gestanden sein und müßte Fluten über sich haben ergehen lassen, ohne sich zu rühren.  Darin liegt doch ein für das natürliche Denken ganz unfaßbarer Widerspruch.

Nun versucht man auch darin zu widersprechen, daß man Kennzeichen für die Wasserauspressung aus dem in Bildung befindlichen Flöz fordert, wenn die Flöze im Eisberg eingebettet waren.  Wie leicht durchlässig die Steine im allgemeinen sind, weiß jeder Techniker.  Es bedarf dazu wahrlich keiner besonderen Spalten und Gänge, denn die schon immer vorhandenen feinsten Klüfte und Risse geben dem Wasser genügend Gelegenheit zur Entweichung.  Ja selbst das Urgestein, das wir doch so kompakt glauben, bietet für das Wasser Entweichungsmöglichkeiten genug.  Ich verweise diesbezüglich nur auf die Schwierigkeiten, mit denen die meisten Talsperren beim Baum zu kämpfen haben und darauf, daß es nach Fertigstellung mancher solcher Sperren noch immer Wasserdurchbrüche gibt, obwohl hier das Wasser niemals unter jenem urgewaltigen Gebirgsdruck stehen wird, wie in einem durch Pressung schmelzenden Eisberg.  Bei den Talsperren kommen vielleicht 1-4 Atmosphären, im schmelzenden Eisberge aber eventuell mehrere Hunderte von Atmosphären in Betracht.  Derselbe Grund zwingt uns ja auch zu der Annahme, daß das Meer ständig Wasser an den inneren Haushalt der Erde abgibt, daß auf diese Weise der Erdenvorrat an Wasser verringert wird und es kosmischen Nachschubs dringend bedarf. Obwohl diese Ansicht gerne bestritten wird, sprechen dafür alle Erwägungen, und es gibt unter den Vulkanforschern und Erdbebenfachleuten Anhänger genügend, welche dieser Meinung ebenso beistimmen.  Daß im Erdinnern schon vollkommenes Gleichgewicht hinsichtlich des Wasserhaushalts der Erde herrschen muß, ist ja doch eine ganz willkürliche Annahme, denn sie ist einfach nicht wahr, wie selbst schon viele Bergleute beweisen können...   Es gibt auch in größeren Tiefen noch sehr trocken anstehende Gesteine, wechsellagernd mit feuchten und oft überlagert von schwimmendem Gebirge.  Diese Trennung ist oft nur durch schwache wasserundurchlässige Schichten bedingt.  Reißt durch irgendeine Gewalt, durch ein Erdbeben oder durch sekundären Gebirgsdruck eine solche Schicht, so findet dann der Ausgleich des Wassers statt, und das Wasser strebt zur Tiefe.  Daß in sehr großen Tiefen keine Hohlräume mehr vorhanden sind, ist ja auch nur eine theoretische Erwägung, jedenfalls gibt es aber in 1500 m Tiefe solche Hohlräume noch zur Genüge.  Das Wasser spielt im Erdinnern zweifellos eine große Rolle, bestimmt aber im vulkanischen Kräftehaushalt.  Davon kann uns jeder Vulkanausbruch überzeugen, denn mit diesen kommt das Wasser als Wasserdampf wieder an die Oberfläche oder als Wasserstoff, welcher in große atmosphärischen Höhen entweicht.  Dieses Wasser entstammt aber bestimmt den Tiefen der Erde, ob es nun vorher als Oberflächenwasser eingedrungen ist oder aber als juveniles Wasser dort schon vorhanden war.  Im Erdinnern sind die Elemente des Wassers bestimmt vorhanden, und wir wissen auch, daß sie dort große Reaktionen eingehen können.  Wirkt doch schon Wasserdampf bei 1000 Grad Wärme wie eine sehr starke Säure, die sogar die SiO2 (Kieselsäure) austreiben kann.  Wenn wir alle diese Ansichten kennen, dann wundert es uns nicht, wenn das Wasser des Eisberges entweder durch Spalten, durch Risse, durch feinste, heute kaum erkennbare Poren im Laufe der langen, langen Zeiträume vollkommen entschwunden ist. .... Verschiedene Theorien nehmen an, daß Kaolin nur bei Anwesenheit von Braunkohle entstehen kann, und zwar auf diese Weise, daß die Abwässer, wahrscheinlich mit den Humussäuren aus der Braunkohle geschwängert, das Liegendgestein, hier Granit gedacht, zu der Kaolinisierung veranlaßt haben (WEL-Institut: das Endprodukt ist als "Fireclay" bekannt).  Gerade hier sehen wir deutlich jene Spalten, welche man im Liegenden zur Auspressung der Eisbergwässer fordert.  Sollen die Säuren aus der Braunkohle in der Lage sein, festen Granit auf 10-20 m Höhe zu verändern, so weist dies auf eine ganz starke Flözentwässerung hin.

Ganz eigenartig mutet uns auch jene Einwendung an, wenn man die gewaltigen Mächtigkeiten der (Flöz)Schichten im Ausmaße von 3-400 m gegen die Welteislehre heranzieht, denn hier liegt doch nicht zum geringsten der wunde Punkt der Torf- und Moortheorie.  Solche mächtige Bildungen, besonders wenn wir dabei bedenken, daß während der Bildungszeit Faltungen, Überschiebungen und Überkippungen gleichzeitig einhergehen, können wir wohl mit den Anschauungen der Welteislehre erklären, wir können sie aber niemals autochthon denken, denn daß sich irgend in einem kleinen Teile, in einem abgelegenem Revier ausgerechnet ein kleiner Stöpsel der Erdkruste wunschgemäß in hundertfacher Wiederholung gesenkt und wieder gehoben haben soll, um so gewaltigen Schichtenbau zu ermöglichen, ist doch noch viel unfaßbarer.  So kommen wir dem Rätsel der Kohlenentstehung nicht bei.  Selbst die stärkeren, heute als bauwürdig bezeichneten Flöze spielen hier keine so große Rolle, wie die kleinsten Flözchen und die feinsten Zwischenlagen.  Nach der Waldmoortheorie müßten wir in diesen feinsten Zwischenlagen, welche dem sich aufbauenden Moor als Wurzelboden gedient haben müssen, doch Spuren dieser Würzelchen vorfindenDies gelingt aber nicht.  Die Beschaffenheit der Zwischenlagerungen weist vielmehr meistens darauf hin, daß wir es hier mit vollkommener Schichtentrennung zu tun haben, daß sich das eine nicht aus dem andern ableiten läßt.  Auch wenn wir das Waldmoor, was übrigens zu bezweifeln ist, noch so fest denken, eine Überschwemmung desselben kann sich nicht in vollkommen ebenen Schichten ausgewirkt haben.  Solche Überschwemmungen würden wir heute bestimmt noch als solche wiedererkennen.  Es ist hier leider nicht der Raum, auf die vielen, speziell die Entstehung der Kohlen betreffenden Einwirkungen näher einzugehen.... Die Kohlengeologie ist es ja vornehmlich gewesen, welche die Anhängerschaft der Welteislehre hauptsächlich unter den Bergingenieuren so bedeutend vermehrt hat.
Und so wie wir für die Entstehung der Kohlen eine neue Fundierung benötigen, so verlangt auch die Frage der Entstehung des Steinsalzes und seiner Begleiter sowie die des Erdöls eine gründliche Nachprüfung.  Als ein einstmaliger Schüler des international berühmten, kürzlich (Mitte der 20iger Jahre des 20. Jahrhunderts) verstorbenen großen Erdölgeologen Hans von Höfer will ich nur die Ansicht dieses Gelehrten vertreten, der sich die Entstehung des Erdöls nur durch eine Katastrophe in der Fauna erklärte.  Wenn er auch seinerzeit von den Ansichten der Welteislehre nichts wußte, die Ursachen dieser Katastrophen daher woanders gesucht hat, die Begleiterscheinungen des Erdöls hatten ihm aber den richtigen Weg gewiesen: "Ohne kataklysmatisches Tiersterben kann es kein Erdöl geben." 


Es ist leider undenkbar, einzeln auf (womöglich) weitere Einwendungen noch näher einzugehen, von denen eine große Anzahl lediglich auf mangelhafte Kenntnis der Welteislehre zurückzuführen sind.  Die oben angeführten Tatsachen haben jedoch schon zur Genüge bewiesen, daß die heutigen Ansichten der Geologie, soweit sie den Aufbau der Schichten, der nutzbaren Lagerstätten der Gebirge und sonstigen Erdformen betreffen, auf einem vollkommen falschen Fundament aufgebaut sind (WEL-Institut: dies bis in unsere gegenwärtige Zeit), denn sie fußen alle auf den Hypothesen von Kant-Laplace, welche als unmöglich erkannt worden sind, und sie fußen ferner noch auf der aus diesen Hypothesen hervorgehenden Kontraktionstheorie oder ihren Modifikationen (WEL-Institut: Plattentektonik-Theorie), deren Unhaltbarkeit wie hier zur Genüge dargetan haben.  ....  Hat sich erst einmal die Geologie auf diese neue Plattform (der Welteislehre) gestellt und werden von dieser aus all die vielen schon geleisteten Kleinarbeiten gedeutet, so wird sich alsbald der über noch vielen Erscheinungen schwebende Schleier lüften und die verborgenen Schätze der Natur werden uns zwangsläufig zugute kommen, zum Ruhm der Wissenschaft, zum Fortschritt der angewandten Technik und zum Segen der Kultur der aufstrebenden Menschheit.

Berginspektor Dr. Ing. Fritz Plasche



(Quelle: Monatsheft "Schlüssel zum Weltgeschehen", Heft 4, S. 221-248, Jahrg. 1925, R. Voigtländers Verlag-Leipzig)