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Welteislehre neutral betrachtet


Im Jahr 1924 berichtete die Zeitung "Die Zeit" (Nr. 35, 26. August 1924) neutral und objektiv, in ihrer Unterhaltungsbeilage, über Hörbigers Welt- eislehre. Der damalige Bericht, von Joseph Brandenburg geschrieben, umfasst fast eine gesamte Zeitungsseite.
Diesen objektiven und neutralen Bericht über Hörbigers Welteislehre wollen wir hier nun wiedergeben, da dieser - bis heute - eine gute und sehr kurze Übersicht über die Welteislehre darstellt.

Hier nun der Bericht von 1924





Hörbigers Welteislehre

von Joseph Brandenburg

Ein ungeheurer Roman

Es gibt mehr Ding' im Himmel und auf Erden als eine Schulweisheit sich träumt.
Dieser Erkenntnis, die Shakespeare dem Dänenprinzen in den Mund legt, muß sich bewußt sein, wer in Hörbigers Welteislehre eindringen will. Der Name deutet darauf hin, daß dem Eise im Weltgeschehen durch diese Lehre eine hervorragende Rolle zugewiesen wird. Von Hörbiger werden so viele der bisher als gesichert angesehenen Voraussetzungen und die im Weltraum vorhandenen Erfahrungen und tätigen Kräfte so abweichend von dem bisherigen Denken erklärt, daß es dem auf einem genau umgrenzten Sondergebiet großgewordenen Fachmann schwer, wenn nicht unmöglich ist, seinen Gedanken zuzustimmen. Dennoch erscheint seine Lehre dem gebildeten Laien so gemeinfaßlich und durchsichtig, sie führt so viele Rätsel im Naturgeschehen auf eine einheitliche Grundursache zurück, daß sich eine ernsthafte und bereitwillige Nachprüfung dessen lohnt, was der Forscherdrang dieses Philosophen, geleitet von dem Rechenstift des zugleich mit den Eigenschaften des Stofflichen vertrauten Technikers, in 25jähriger Riesenarbeit geschaffen hat.  Hörbiger lebt, fast 65jährig, noch für die Seinen tätig, als Ingenieur in Mauer bei Wien.  Wer seine Wissenschaftlichkeit bezweifelt, mag sich an die von ihm erzählten Dinge selbst halten, die wie ein ungeheurer Roman wirken.
Neue Erkenntnisse, zumal solche, die sich der unmittelbaren Gegenprobe entziehen, wie es beim Naturgeschehen meist der Fall ist, begegnen - das ist ein alter Erfahrungssatz - Vorurteilen und Zweifeln.  Jahrzehnte vergehen heute noch, bis sie sich durchsetzen können.  Welches aber auch das Endschicksal der Welteislehre sein möge, ob sie einmal in wesentlichen Punkten allgemein anerkannt oder abgelehnt werden wird - es kann niemand schaden, sich mit den Grundzügen vertraut zu machen, da sich hier völlig ungeahnte Ausblicke auf die verschiedensten Gebiete des Wissens auftun.


Was war am Anfang?

Die Frage nach der Urform unsers Sonnensystems bleibt offen. Gasförmige Urnebel sollen es nicht gewesen sein können.  Hörbiger läßt einen erkalteten, wasserdurchtränkten und vereisten Weltkörper (an Maße 40 000mal größer als unsere Sonne) in eine feuerflüssige, in Drehung befindliche Riesensonne von etwa 200 Millionen mal Sonnenmasse einstürzen.  Das soll vor vielen hundert Millionen Jahren etwa im Sternbild der Taube geschehen sein.  Es erfolgt dabei eine Explosion überhitzten, hochgespannten Dampfes, die den Baustoff sowohl für unsere Sonnenwelt wie für den größten Teil der Milchstraße von dem Muttergestirn losreißt und in den Weltraum entführt. Bei dieser Explosion wurde eine Riesenmenge bisher gebundenen Sauerstoffs frei, von Eisstücken stammend, die vordem in langen Zeiträumen in das Muttergestirn gestürzt waren und ihren Wasserstoff schon längst in den Weltraum gepufft hatten. Dieser Sauerstoff verließ mit der ausgeschleuderten Masse den Riesenstern.  Die Sternausschußmasse begann im schwerelosen Raum sich um ihren eigenen Schweremittelpunkt zu drehen. Durch den Umschwung der Massen, bildete sich eine Art Linse mit Unterdruck (folglich Saugwirkung) an den Polen, so daß der Wasserstoff und Sauerstoff wieder zusammenfanden.  Zunächst bildete sich dabei Wasserdampf, der sich an der Weltraumkälte von nahezu 273 Grad erst zu Wasser, dann zu Eis verdichtete.  Die Linse mußte sich auf diese Weise mit einem Kranz von Eisstücken von Faust- bis Berggröße umgeben.  Von diesem Eisgewölk soll heute noch die innere oder Eismilchstraße übrig sein.  Sie sei der Sonnenwelt entrückt, die in einigen Neptunfernen bereits erlösche, fliege aber trotzdem noch mit unserm Tagesgestirn und den anderen Planeten gemeinsam nach den Herkules-Leier-Sternen.
Fortwährend fällt nach der Welteislehre noch Eis in die Sonne und gibt seinen Wasserstoff ab. Im Spektrum entsprechen die farbigen Emissionslinien der Sonnenkorona - völlige Sonnenfinsternis - bei 8000 Kilometer und mehr denen des Wasserstoffs.  (Professor Dr. Ebner, Aachen, in der Kölnischen Zeitung Nr. 365, 1922.)  Der Weltraum ist infolgedessen nach Hörbiger mit ungemein verdünntem Wasserstoff erfüllt.


Das Bahnschrumpfungsgesetz

Dieser Weltätherwasserstoff soll im Verlauf der Jahrtausende und Jahrmillionen einen Widerstand ausüben, auf Grund dessen die Gestirne immer mehr an die Sonne heranschrumpfen.  Dieses Bahnschrunpfungsgesetz führt in letzter Folge zu dem auch von der Wissenschaft behaupteten Ende aller Planeten im Schoß der Sonne. (W. Nernst sieht hier allerdings einen Ausweg.)  Je kleiner ein Körper, um so stärker wird er diesen Widerstand spüren.  Unmerklich verengert sich seine Bahn zur Sonne.  Kommt er dabei in den Bereich der Schwerkraft eines größeren Himmelskörpers, so wird er eingefangen und gezwungen, diesen zunächst als Mond zu umkreisen.  In den letzten Jahrzehnten hat man tatsächlich bei andern Planeten neue Monde entdeckt.  Wird erwiesen, daß es sich dabei um das Einfangen von Monden handelt, die früher ein selbständiges Dasein führten, dann ist es auch wahrscheinlich, daß unser Erdenmond einst ein kleiner Planet war.  Die Bahnschrumpfung muß dann dazu führen, daß er in ferner, ferner Zeit sein Ende auf der Erde findet.  Mit diesen uns näherliegenden und infolgedessen leichter verständlichen irdischen Dingen wollen wir uns nunmehr befassen.


Monde als Veränderer des Erdantlitzes

Gibt der Mond uns Menschen seine Anwesenheit noch anders kund, als daß er mit bleichem Schein durch unsere Nächte leuchtet?
Gewiß, trotz der Entfernung von 400 000 Kilometer, in der seine Bahn von uns verläuft, ist er in der Lage, in den Meeren der Erde Ebbe und Flut hervorzurufen.  Die Anziehungskraft der Sonne wirkt hierbei, jedoch weniger stark, ebenfalls mit.  Beides war schon dem gelehrten Römer Plinius bekannt.  Die Welteislehre folgert: Auch die Lufthülle und - allerdings für gewöhnlich in geringem Maße - die feste Erdkruste wird von dem Begleiter beeinflußt.  Das im Osten aufgehende und im Westen untergehende Nachtgestirn schleppt gewißermaßen die Meere von Ost nach West hinter sich her.  Die Fluten treffen dabei auf den amerikanischen Landblock, an dessen (atlantischer) Ostküste sie eine Daueraufstauung erhalten. Diese Stauung, namentlich im Golf von Mexiko, wird als die eigentliche Ursache der Meeresströmungen erkannt, was nicht hindert, daß die Wassererwärmung und der Wind mithelfen.  Träfe diese Anschauung zu, so müßten an der Westseite der amerikanischen Barre sich ein Absaugen, eine Ebbe zeigen, was tatsächlich der Fall ist in Ausmaßen, die der heute noch bedeutenden Entfernung des Mondes entsprechen.  Die Westküsten Amerikas sind in scheinbarem Emporsteigen, die Ostküsten in scheinbarem Sinken.
Angenommen nun, der Mond kommt, wenn auch erst in 100 000 oder Millionen Jahren für uns unmerklich, aber stetig der Erde näher, dann muß sich sein Einfluß gewaltig verfielfachen.  Mit seinem Näherkommen wird ein immer stärkeres Zusammensaugen der Meere über dem senkrechten Bahnweg des Begleiters, also in den Tropen erfolgen.  Die Tropen werden reicher an Wasser, die Polargegenden ärmer werden.  Schließlich werden sich die ehedem getrennten Meere, erst die tropischen Niederungen, dann deren Hochländer überflutend, zu einer Gürtelhochflut um die Erde schlingen.  Immer näher rückt der Mond, immer höher hebt er die Fluten empor (die übrigens im Vergleich zur Erdmasse gar nicht so riesenhaft sind, roh angedeutet 2½ zu 12 750), bis sein Umschwung um die Erde nur noch 1¼ Tag dauert.  Er hat sich damit also der Umdrehungszeit der Erde stark genähert und hat Gelegenheit, unter seinem senkrechten Hochstand so bedeutende Wassermengen zusammenzusaugen, daß sich der Wasserring infolge der geringen vorhandenen Wassermenge in zwei voneinander getrennte Flutberge, den Zenit- und den Nadirflutberg, spaltet.  Dauert der Mondumlauf mit weiterem Näherkommen nur noch einen Tag, so betragen die Flutkräfte das rund 780fache der heutigen auf der Zenitseite und das 530fache auf der Nadirseite.  Unter diesem Zug werden die Pole sich weiter abplatten, der Erdgürtel sich weiter aufwölben müssen.  Von den Polen ist der Luftmantel, der unsere Erde gegen das Eindringen der Weltraumkälte von über 270 Grad schützt, allmählich abgezogen worden: wir stehen


am Beginn einer Eiszeit,

die gleichzeitig im Norden und Süden die Erde heimsuchen und die Gletschergrenze bis hart an die Tropen heranschieben wird.  Dazu sind wieder schier unendliche Zeiträume erforderlich.  Die Flutberge schwappen entsprechend dem Mondumlauf um die Erde.
Mittlerweile bekommt dieser Unheilbringer aber die Zugkräfte der Erde am eignen Leibe zu spüren.  Er wird zur Eiform verzerrt, und bei der Annäherung auf etwa drei Erdhalbmesser dürfte der Zusammenhalt der Mondmasse durch die Erdenkräfte aufgehoben werden.  Die Welteislehre sagt nun, daß die Mondoberfläche nicht mit einem lavaähnlichen Glasfluß überzogen sei, sondern der Mond müsse nach seinem eigentümlichen (spezifischen) Gewicht von 3,4 (gegen das der Erde von 5,56) einen uferlosen Eisozean von 180 bis 200 Kilometer Tiefe haben, darunter erst den festen Kern.  Ein ähnlicher Eisozean soll die Oberfläche des Mars bilden.  Eine Weltwende setzt ein.  Die Erde wird bei der Mondauflösung zunächst mit Wolkenbruch, Hagel, dann Schlamm, Gesteinen und Erzen - in flacher Bahn - und darauf noch einmal Hagel und Wolkenbrüchen überschüttet.  Die entfesselten Gewässer werden mit diesem einen Schlage urplötzlich verheerend zurückfluten und


eine neue Sintflut

wahrmachen, wie sie uns aus dämmergrauer Urzeit überliefert ist.  Den Druck in den freiwerdenden durcheinanderwirbelnden Luftmassen erzeugt ungewöhnliche Wärme, gefolgt von grimmer Kälte, Erd- und Seebeben treten infolge der Rückbildung der bisher aufgewulsteten Erdkruste ein, die Polargebiete werden wieder bewässert, die Länder dort werden scheinbar sinken, die tropischen Gebiete aber aus den Fluten auftauchen.  Die Erde ist wieder einmal ohne Mond und kommt nach Überwindung des grausigen Durcheinanders in einen langen Zustand ewigen Frühlings.
Die Welteislehre behauptet, daß sich dieses hier geschilderte unerhörte Schauspiel wohl sieben bis achtmal wiederholt habe, seitdem sich der erste Ozean auf der Erde verdichtet hat.  Welche Tatsachen sprechen für diese Ereignisse, die Hörbiger aus dem Erfülltsein des Weltraums mit einem Widerstand bietenden Stoff errechnet hat?  Einmal die Sprache der Erde selbst: Die Schichtung der Lößlager auf der Erde, das zusammenhanglose Auffinden von Glasmeteoriten, deren Spur ortsfremde Erz- und Metallagerungen folgen - alles als Beschickungen von Monden angeführt; die einstigen, heute noch sichtbaren Strandlinien im hohen Norden und Süden (auf Nowaja Semlja höher als 1000 Meter über dem gegenwärtigen Gestade), ferner auf der etwa 3000 Meter über dem Meer gelegenen bolivianischen Hochebene; heute unterseeische Schluchten und Flußbetten, der Kongo, hat z. B. einen weit ins Meer hinausreichenden unterseeischen Kanon mit steilen Wänden, die 35 Seemeilen von der Küste 912 Meter tief eingesenkt sind.  Das alles spricht für eine abwechselnde Verlagerung des Ozeans.
Mittelbar kommen die Urberichte der Menschheit in Betracht, wie sie uns in den über die ganze Erde verfolgbaren Flutsagen erhalten sind, die oft verblüffend genaue Angaben aufbewahrt haben, die bisher vielfach dunkel oder sinnlos erschienen und deren Deutung infolge Nichtberücksichtigung dieser hier dargelegten Zusammenhänge mißlang.  Die biblische oder vielmehr babylonische Flutsage, ist uns am geläufigsten, ihr kann aber nach der Welteislehre nur ein Teilgeschehen zugrunde liegen.  Wertvoll sind aber insbesondere die Berichte der Indianer im Norden Südamerikas, die vom Großen Wasser ihrer Vorväter, einer Gürtelhochflut erzählen.  Einzelne Überlieferungen sprechen von einer mondlosen Zeit.  Ein alter griechischer Volksstamm führte den Namen Proselenen, gleich Vormondmenschen.  In eins der dunkelsten Bücher, die Offenbarung Johannis, die einen Mondniederbruch schildert, vermutlich auf ältester Priesterweisheit fußend, fällt Licht.  Nunmehr erhält auch Platos ins einzelne gehender Bericht über


die sagenhafte Insel Atlantis

"größer als Kleinasien und Lybien zusammen", Sinn und Leben.  Sie war das Brückenland im Atlantischen Ozean: "Von ihr konnte man damals nach den übrigen Inseln hinübersetzen, und von den Inseln auf das ganze gegenüberliegende Festland." (Plato)  Wer denkt da nicht an Amerika?  Das Rätsel der Inkabauten, einmal ihre hohe geschützte Lage, dann ihr in Stil und Bildschmuck so seltsames Heranreichen an die ägyptische Kunst, das Geheimnis der versunkenen Kultur, die uns heute noch auf der Osterinsel im Stillen Ozean von einem größern Reich erhalten ist, und vieles Ähnliche beginnt sich zu erhellen.  Atlantis wie Osterinselreich können bei jener Flut, die beim Einfang unsers jetzigen Mondes im Quartär angezogen wurde, untergegangen sein.  Unmerkbar langsam wandernde Flutberge geben auch eine Erklärung für Wanderzüge von Nomandenvölkern, während die zur Zeit des eintägigen Monats gewaltig schwappenden Flutbergwogen den Artentod haben veranlassen können, indem sie einmal die Landtiere zwischen sich und dem Gletschereis abschnitten, und die Wassertiere in die eiszeitlichen Ebbegebiete warfen, wo sie einfroren.  Katastrophen dieser Art scheinen nötig, wenn man bedenkt, daß das Aussterben der heutigen Großtiere, wie des Elefanten, des Wals, des Bison und andrer, erst durch die neuzeitlichen Vernichtungswerkzeuge des "Kulturmenschen" herbeigeführt werden konnte.  Die Tiere und ebenso die Pflanzen brauchen also keineswegs dort gelebt zu haben, wo sie heute aufgefunden werden.  Eine Polwanderung wird von der Welteislehre nicht angenommen.


Den Übergriffen des Meeres

in Verbindung mit dem Eise sollen wir die Entstehung der Kohle, des Erdöls und des Salzes zu danken haben.  Die heute wirksamen Kräfte ohne Eis reichen dazu nach der Lehre Hörbigers nicht aus. 

Die Kohle: Um die Zeit des eintägigen Monats ergriffen die vom Monde täglich einmal hin- und hergerissenen Flutberge die Urwaldgebiete, entwurzelten und vermengten alles Pflanzenleben und leckten in trüber in trüber Suppe bis nach dem Nord- und Südpol.  In den Ebbegebieten wurden all die Sinkstoffe abgesetzt, erst die schwersten, das Geröll, dann der Kies, dann die anorganischen Gebilde.  Sie froren ein, und neue Schichten in derselben Anordnung schoben sich darüber.  Die so gebildeten schichtenführenden Eisberge übten gewaltige Drucke aus.  Die dabei erzeugte Wärme schmolz ganz allmählich das Eis und preßte das Wasser heraus.  Die ehedem durch eine Eisschicht getrennten Sink- und Schwimmstoffe kamen nun unmittelbar in Berührung, vermischten sich aber nicht, sondern blieben scharf voneinander getrennt und von der äußern Luft abgeschlossen.  Wären sie unvereist der Lufteinwirkung preisgegeben gewesen, so hätten sie verfaulen, verwesen oder vermorschen müssen.  Für eine erstmalige Trennung der Schichten durch das Eis spricht die Vielzahl und die reinliche Scheidung der heutigen Flöze in den meisten Kohlengebieten. 

Das Erdöl: Die Annahme, daß das Petroleum aus Pflanzen entstanden sei, konnte aufgegeben werden, als es 1889 Professor Engler in Karlsruhe gelang, unter Anwendung von Druck und Wärme aus tierischen Rohstoffen Erdöl herzustellen.  Das organische Leben im Wasser mußte zur Zeit der größten Mondnähe danach trachten, aus der aufgewühlten, trüben Brühe herauszukommen und geschützte Buchten aufzusuchen.  Hier, das heißt im Mittelmeer, im Golf von Mexiko und an ähnlichen Stellen, lauerte aber das Verhängnis; denn da wurde jeder Ausweg versperrt.  Ein wüster Kampf ums Dasein muß vor dem großen Sterben in diesen Tierfallen eingesetzt haben.  Eis gab wieder den Schutz vor Verwesung ab.  Der weitere Vorgang war ähnlich wie bei der Kohleentstehung.

Das Salz: Die Salzlager von Wieliczka bei Krakau und von Staßfurt zeigen deutlich die von der Kohle her bekannte Schichtung, nur daß hier mineralische Sinkstoffe in Betracht kommen.  Salz und Kohle sollen nach Hörbiger zu verschiedenen geologischen Zeiten entstanden sein, das Salz im Ausfrierungsverfahren.

Der als erwiesen anzusehende


Einfluß der Sonne auf das Wetter

soll nach der Welteislehre dadurch zustande kommen, daß Eisstücke aus dem vordern Teil der Eismilchstraße auch den Weg in die Sonne finden, sich dort sofort mit Schlacke überkrusten, was durch Versuche mit Eis und feuerflüssigem festgestellt worden ist, bis sich schließlich der hochgespannte Wasserdampf einen Ausweg schafft, und, durch die Reibung elektrisch positiv geladen, in den Weltraum auspufft, wo er zu feinstem Eisstaub gefriert und auch die Erde erreichen kann.  Ein Teil der Eisstücke aus der Eismilchstraße wird auf seinem Wege zur Sonne von den Planeten weggefangen und bildet u. a. auf der Erde die wesentliche Ursache des Hagels.  In diesem Zusammenhang soll hier noch ein erst kurze Zeit zurückliegendes Zusammentreffen angeführt werden.  Am Pfingstsonntag, den 8. Juni 1924, mittags um 1 Uhr, brauste über Düsseldorf ein verheerender Wirbelsturm hinweg.  Am 7. Juni, abends zwischen 6½ und 8 Uhr, wurde auf der südlichen Hälfte der Sonnenscheibe, in der Nähe des Sonnenrandes, eine ausgedehnte Sonnenfleckengruppe beobachtet.  Das Erscheinen dieser großen Flecke auf der Sonnenscheibe war, wie in vielen derartigen Fällen, von magnetischen Störungen begleitet.  Zwei Kompaßnadeln schlugen um 8 Uhr 35 Min. abends von Nord über West nach Süd aus.  Um 11 Uhr 15 Min. ließ die starke Störung nach. (K. Z. Nr. 406 vom 11. Juni 1924).
Die Welteislehre meint sogar, Zusammenhänge zwischen Mond (Sonne) und Erdbeben sowie schlagenden Wettern aufzeigen zu können. Hier ist noch nicht alle Tage Abend, wie das auch der Vortrag beweist, den Dr. Bongards auf der letzten Tagung der Deutschen meteorologischen Gesellschaft gehalten hat.  Er berichtete dort über eine neuentdeckte kosmische Massestrahlung, wahrscheinlich Atome oder Atomreste radioaktiver Elemente, die allerdings schon in den oberen Schichten der Atmosphäre aufgesogen würden.  Die mit Messungsreihen auf den Philippinen überraschend übereinstimmenden Ergebnisse bei Untersuchungen im Aeronautischen Observatorium Lindenberg bei Berlin führten zu dieser Entdeckung.  "Der Gang der Messungen läßt einen Zusammenhang der Strahlung mit den Fackeln der Sonnenoberfläche erkennen und schafft damit die physikalische Grundlage für die aus statistischen Rechnungen erschlossene, bisher unerklärte Abhängigkeit der irdischen Witterung von der Aktivität der Sonnenoberfläche." 
Ob Eis- oder Radioaktivität - vermutlich beides - die getriebenen und treibenden Kräfte sind (die Nernstsche Physik will aus der Nullpunktenergie des Lichtäthers und der Radioaktivität der aus ihm entstandenen Atome das Weltgebäude errichten) - wir sind weit mehr von der Sonne und Mond und Zwischenkräften abhängig, als wir ahnen, und wenn Hörbigers Verdienst dereinst allein darauf beschränkt würde, dies nachgewiesen zu haben, so müßte ihm die Menschheit dankbar sein.

Wenn in dieser Arbeit von gewaltigen Zeiträumen die Rede war, so darf angeführt werden, daß Professor W. Nernst das Alter der Erde zu drei Milliarden Jahren angibt.  Vor 600 Millionen Jahren kann auf der Erde doppelt so starker Sonnenstrahlung wie heute das organische Leben begonnen haben.  Das Alter der Menschheit wird mit mehreren hunderttausend Jahren angenommen werden können.  Felsenzeichnungen an der skandinavischen Küste sollen Sternbilder enthalten, deren Nachrechnung durch das Astronomische Recheninstitut in Potsdam ein Alter von 300 000 Jahren ergeben habe.
Ehrfürchtig stehen wir vor den Wundern der Natur, und wenn der berufene Wissenschaftler auch manches anders zu deuten vermag, er wird der Worte eingedenk sein müssen, die Prof. W. Nernst bei Übernahme des Rektorats der Berliner Universität gesprochen hat: "Es gibt kein Naturgesetz, das das, was es erklären möchte, restlos erklären kann, und keines, das auf einen Ewigkeitswert Anspruch machen darf; alle sind provisorischen Charakters.  Die Hauptsache ist, daß ein von den Zeitgenossen als richtig erkanntes und anerkanntes Naturgesetz fruchtbar ist und die weitere Erkenntnis fördert."  Um deswillen sind wir auch auf Hörbigers Lehre eingegangen.